Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
machen.«
    »Das muss doch nicht unbedingt negativ sein.«
    Brandon zögerte. »Für Tinsley ist das mehr als einfach nur ein Zeitvertreib. Sie hat es zu einer Kunstform entwickelt, Spaß zu haben. Egal was es kostet.«
    Jenny lehnte sich in ihrem Sessel zurück und dachte über Brandons Worte nach. Es war etwas Wahres daran – schließlich war Tinsley von Waverly suspendiert worden, weil sie »Spaß« gehabt hatte -, aber das schien Tinsleys Anziehungskraft nichts anzuhaben. Im Gegenteil, es verstärkte sie. Tinsley tat, was sie wollte. »Hör mal, wenn das mit sich bringt, dass sie nett zu mir ist, bin ich einverstanden. Wegen ihr und Callie hab ich tagelang Angst gehabt, in mein Zimmer zu gehen.«
    »Sieh dich einfach vor«, riet ihr Brandon, und seine goldbraunen Augen blickten sie auf einmal ernst an. Gewöhnlich fand Jenny, dass tolle Wimpern bei Jungs pure Verschwendung waren, aber Brandon sah damit so elegant aus. Mit seinem glatten Teint, seinen ausdrucksvollen Augen und dem bewusst zerzausten Haar erinnerte er sie an einen Stummfilmstar. Und nett war er auch. Callie wusste gar nicht, wie glücklich sie sich schätzen konnte, dass ein Junge wie er verrückt nach ihr war.
    »Ich komme von einer Schule, in der es lauter Tinsleys gab.« Jenny würde die Blair Waldorfs nie vergessen, die sie einerseits gefürchtet hatte und andrerseits imitieren wollte. Mädchen, die einem das Gefühl gaben, als wäre man Luft, bis sie vielleicht mal etwas von einem brauchten. Sie nahmen an, man würde für sie alles stehen und liegen lassen, was man natürlich auch tat. Aber die wahrhaft gefährlichen Mädchen waren die Serena van der Woodsens dieser Welt, weil sie fast unmenschlich schön und nett waren. Tinsley war irgendwo dazwischen – sie hatte die Vollendung einer Serena, aber sie war so berechnend wie Blair und wollte immer mehr. »Ich kann mit ihr umgehen.« Aber auf einmal war Jenny verunsichert. Sie würde nie eine Blair oder eine Serena oder eine Tinsley sein, sondern eben nur eine Jenny. Würde sie den anderen immer hinterherhecheln?
    »Weißt du, Tinsley hat etwas Unheimliches an sich – sie kriegt es hin, dass du mit ihr befreundet sein willst, aber du kannst ihr nicht trauen. Niemals .«
    Er sagte das mit solcher Inbrunst, dass sich Jenny fragte, ob zwischen ihnen mal etwas passiert war. »In Ordnung. Ich schlafe mit einem offenen Auge.«
    Brandon schmunzelte. »Das ist keine schlechte Idee.«

16 Eine Waverly-Eule kommt ihren Aufgaben immer nach. Außer sie hat wirklich sehr, sehr triftige Gründe
    Lieber Mr Dalton, leider sehe ich mich nicht mehr in der Lage, Ihnen bei Ihren Büroarbeiten zu helfen. Meiner Aufgabe im Disziplinarausschuss als Jahrgangssprecherin werde ich weiter nachkommen, da ich diese Aufgabe ernst nehme. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
    Brett überflog die Notiz, die sie in ihrer steilen Schreibschrift auf ihr lindgrünes Briefpapier mit Monogramm geschrieben hatte. War es zu persönlich, ihr Briefpapier zu benutzen? Vielleicht sollte sie einfach eine E-Mail schicken. Nein, es schien passender, ihre unglückselige Beziehung auf ihrem teuren Briefpapier zu beenden, auf dem in einer Ecke BLM eingeprägt war. Vielleicht, dachte sie wehmütig, würde er sich fragen, wofür wohl das L stand. Außerdem kam sie sich dabei wie eine Heldin aus einem Roman von Jane Austen vor, wie eine verletzte Frau, die so viel Stil hatte, einen höflichen Brief an den Mann zu schreiben, der sie verschmäht hatte.
    Richtig sauer war sie allerdings nicht. Sie fühlte sich nur ausgelaugt und verwirrt. Wenn Eric nicht gewollt hätte, dass zwischen ihnen etwas passierte, hätte er mehr als eine Gelegenheit gehabt, die Sache abzubrechen. Aber er hatte sie ermutigt, oder etwa nicht? Brett hasste es, sich so in die Defensive gedrängt zu fühlen. Sie fragte sich, ob sie es sich nur eingebildet hatte, dass jemals etwas zwischen ihnen gewesen war.
    Nein, sie hatte es sich nicht eingebildet, gab sie sich selbst die Antwort, als sie über den Campus auf Haus Stansfield zuging, das zwar offen war, aber an Wochenenden ruhig dalag. Ihre Gedanken schweiften zurück zum ersten Treffen mit Eric Dalton. Sie hatte ihn zuerst für einen Schüler gehalten. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er nie einen Hehl daraus gemacht hatte, wie sehr er von ihr angezogen war, auch wenn er anfangs etwas verlegen wirkte. Und es war kein oberflächlicher Flirt gewesen – er hatte sie zum Essen ausgeführt, hatte sie in seinem Flugzeug in sein

Weitere Kostenlose Bücher