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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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an. »Ich war … also, ich war in letzter Zeit einfach überhaupt nicht mehr ich selbst, verstehst du?« Sie spähte ihn durch die Wimpern an. »Mich hat was umgehauen, sozusagen. Äh, ich weiß nicht, wie viel du schon davon erfahren hast …« Brett verstummte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen und war von sich selbst angewidert.
    »Also, ich glaube, ich kenn das Wesentliche.« Er lachte ihr aufmunternd zu. »Die Kunde verbreitet sich schnell. Es heißt, dass dir der berüchtigte, charmante Mr Dalton den Kopf verdreht hat.« Jeremiah räusperte sich. »Was darüber hinausgeht, müsstest du beisteuern.«
    »Tja, das ist wohl eine angemessene Zusammenfassung.« Brett lachte trocken. »Es ist eigentlich völlig dämlich … Wir haben plötzlich angefangen, viel Zeit miteinander zu verbringen, und ich glaube, ich war irgendwie überzeugt, dass er, du weißt schon, dass er mich mochte .« Brett seufzte und zog die Füße auf die Mauer. »Bis ich neulich eine SMS von ihm gekriegt hab, in der sozusagen stand: ›War nett, aber es ist vorbei.‹« Sie zuckte wieder mit den Schultern. »Das war’s.«
    Jeremiah stieß die Luft aus, als habe er die ganze Zeit, während Brett redete, den Atem angehalten. »Also, willst du meine professionelle Ansicht dazu hören?«
    Brett kicherte. Sie war überrascht, wie gut es sich anfühlte, das, was geschehen war, mit jemand zu teilen. Oder lag es nur an Jeremiah? »Ja, bitte.«
    »So wie ich die Sache sehe, hast du dir nichts eingebildet. Ganz klar, Dalton hat dich gemocht – warum sollte er nicht? Du bist Miss Brett Lenore Messerschmidt, der klügste, heißeste, talentierteste Rotschopf, der seit Rita Hayworth auf Waverly war. Klar, dass er nicht widerstehen konnte.« Jeremiah lächelte, und obwohl sein Ton freundlich war, glaubte Brett, einen Hauch Bitterkeit herauszuhören. »Bis er plötzlich – weil ihm vielleicht klar geworden war, dass er gegen das Gesetz verstößt und gegen jegliches Berufs-Ethos für Lehrer – bis er also plötzlich daran dachte, dass du, warte kurz, erst sechzehn bist. Er ist erwachsen . Er hätte es besser wissen müssen.«
    Plötzlich musste Brett daran denken, wie Jeremiah sie nach Fenway Park mitgenommen hatte, um ein Spiel der Red Sox anzusehen. Seine Eltern hatten Dauerkarten für Plätze direkt am Spielfeldrand. Sie saßen so dicht dran, dass Brett meinte, den Schweiß der Spieler riechen zu können – eklig, aber auch irgendwie sexy. Sie war damit beschäftigt, einem superheißen Mittelfeldspieler nachzusehen, als ein Foulball direkt auf ihren Kopf zuflog. Sie hatte den Ball nicht mal bemerkt, bis Jeremiah den Arm ausstreckte und ihn mit der bloßen Hand auffing, ehe das Geschoss ihr Gesicht traf. Alle um sie herum beglückwünschten Jeremiah zu seinem guten Fang, aber das interessierte ihn gar nicht – er wollte nur sichergehen, dass ihr nichts passiert war.
    Und nun, nach all diesem Schlamassel, war er immer noch so süß wie eh und je.
    »Rita Hayworth war auf Waverly?«
    »Nein«, sagte Jeremiah, »aber das ist das einzige Detail, das nicht stimmt.«
    Brett merkte, wie sie albern grinste, und tat so, als müsse sie ein Steinchen aus ihrem Schuh pulen. Unglaublich, wie viel besser sie sich fühlte, nachdem sie kaum zehn Minuten mit Jeremiah geredet hatte.
    »Und, habt ihr, äh, du weißt schon …«, fing Jeremiah mit leiser Stimme an und verstummte schließlich.
    »Sex gehabt? Nein!« Brett entdeckte, dass er eindeutig erleichtert war, als sie das sagte. Herrje, was, wenn sie es getan hätte? Statt zu bedauern, dass sie nicht mit Eric geschlafen hatte, spürte Brett auf einmal, wie erleichtert sie war. Was wäre das für ein schrecklicher Fehler gewesen! Obwohl der Nachmittag so warm war, fröstelte sie.
    Eine Stunde später lagen sie rücklings auf der Steinmauer, starrten in die Flecken von Blau zwischen den gelb werdenden Blättern und quatschten immer noch. Brett setzte sich unvermittelt auf und sah auf die Uhr. »Ich muss zurück zu dem blöden Treffen der Café Society«, sagte sie bedauernd. »Aber vielen Dank, dass du zugehört hast, wie ich über, du weißt schon, über die ganze Sache gesabbelt hab. Es … war schön. Wieder mit dir zu reden. Selbst über diese Geschichte.« Brett blinzelte Jeremiah aus ihren Katzenaugen an. Sie hoffte, er begriff, wie leid es ihr tat, ihn verletzt zu haben. Aber sie würde es nicht erwähnen, nicht, nachdem sie so einen netten Nachmittag miteinander verbracht hatten.
    »Sag mal, das mit eurem Club

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