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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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»Tja, ihr Mädchen esst ja nie so viel, wie ihr solltet. Ihr seid alle so dünn. Ich würde sagen, drei große.« Die Mädchen lächelten zuckersüß. Als »dünn« ließen sie sich immer gerne bezeichnen. Sie berieten sich eine Minute, dann fiel die Entscheidung auf eine Pizza mit Käse und Pilzen, eine mit Pesto und eine mit Peperoni und Oliven.
    »Wow, ist der heiß«, rief Sage aus, sobald sich Angelo entfernte.
    »Vielleicht rede ich ein bisschen Italienisch mit ihm …« Benny biss sich auf die Lippen, die mit einem hellrosa Vincent Longo’s Foolish-Virgin-Lippenstift angemalt waren. Die Farbe war ein bisschen langweilig, aber Tinsley wusste, dass sie die Marke vor allem wegen des Namens mochte. Tinsley und Benny hatten sich mal betrunken, als sie für ihre Prüfung in europäischer Geschichte lernten, und da hatte Benny ihr erzählt, sie halte sich für eine wiedergeborene Jungfrau. Allerdings ohne den religiösen Schnickschnack, denn ihre Jungfräulichkeit hatte Benny versehentlich in den letzten Weihnachtsferien an einen Studenten der Universität von Pennsylvania verloren, mit dem ihre Eltern sie verkuppelt hatten. Aber Benny zog es vor, dieses Versehen einfach nicht zählen zu lassen, was Tinsley richtig amüsierte.
    Celine kräuselte die Nase. »Ist das nicht irgendwie rassistisch? Nur weil er Italiener ist, heißt das doch nicht, dass er Italienisch spricht. Äh, ich meine, auch wenn Alison aus Korea kommt, spricht sie darum nicht Koreanisch, stimmt’s?«
    »Ich spreche aber Koreanisch«, gab Alison entschuldigend zu.
    »Ich wette, dass ich ihm den Kopf verdreht habe, bevor euch anderen das gelingt«, verkündete Callie plötzlich. Jenny starrte sie an und überlegte, woher dieses plötzliche Draufgängertum rührte. Callie sah heute Abend entschlossener aus als sonst. Ihr klassisches Internat-Outfit hatte sie gegen eines ausgetauscht, in dem sie locker mit Lindsay Lohan durch die Clubs hätte ziehen können: ein erotisches dunkelviolettes BCBG-Max-Azira-Trägerkleid mit einem gestuften plissierten Minirock. Das Kleid hatte einen tiefen Ausschnitt, der an jemand mit vollen Brüsten wie Jenny unanständig ausgesehen hätte, aber bei Callie enthüllte er nur ihren mageren Oberkörper. Oh Gott, sie sollte wirklich etwas essen, dachte Jenny und wünschte, sie könnte Callie was von ihren überzähligen Pfunden und vor allem von ihrer Oberweite abgeben.
    »Fünfzig Mäuse, dass ich dich schlage«, ging Benny fröhlich darauf ein, und Sage und Celine waren ebenfalls mit dabei.
    »Angelo ist heiß.« Tinsley lehnte sich im Stuhl zurück. Sie wusste, dass sie in ihrer eierschalenfarbenen Chiffonbluse von Elie Tahari im Miederstil großartig aussah. Sie betonte ihre gebräunte Haut und ihr dunkles Haar, das ihr Gesicht umspielte. »Aber ich steh mehr auf reifere Typen.«
    »Du kannst dich ja an seinen Vater ranmachen«, schlug Brett vor und nahm einen langen Zug aus ihrer Plastikflasche. Die beiden schossen sich aufgeladene Blicke zu, und Jenny fragte sich, was da vor sich ging. Sie fröstelte ein wenig und dachte an all die Andeutungen, die sie nicht verstand. Diese Mädchen kannten sich seit Jahren und sie war gerade erst zu ihnen gestoßen.
    »Das wäre doch ein bisschen zu alt.« Tinsley grinste süffisant. »Mit jemand, der über fünfundzwanzig ist, könnte ich nicht gehen, egal wie reich er ist.»
    »Die gesamte Familie hat den Ruf, mächtig was in der Hose zu haben«, flüsterte Alison Jenny zu, und die verschluckte sich fast an ihrem Wein.
    »Das kann man doch bestimmt herausfinden, was?« Jenny kicherte wagemutig. Sie musste schnell was zwischen die Zähne kriegen, sonst konnte sie für nichts mehr garantieren. Um sie herum begann sich schon alles zu drehen.
    »Ich muss mal«, sagte Callie ausdruckslos. Sie stand auf und steuerte schwankend auf die Toiletten im hinteren Teil des Restaurants zu.
    Tinsley wandte Jenny zum ersten Mal am Abend ihren tiefvioletten Blick zu. »Du könntest es ja selbst herausfinden, Jenny. Oder hast du jemand anderen im Auge?« Ihr Ton war freundlich und unbeschwert. Und hätte jemand anders als Tinsley diese Frage gestellt, hätte Jenny nur schlichte Neugierde vermutet. Aber Tinsley hatte sie und Easy aus dem Wald kommen sehen, da war sich Jenny jetzt sicher. Und es schien ein bisschen zu passend, dass sie abgewartet hatte, bis Callie fort war, um dieses Thema anzuschneiden. Als hoffte sie, Jenny zu verleiten, etwas auszuplaudern.
    »Das wäre doch gar nicht erlaubt,

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