Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
meine Nachrichten. Will sicher gehen, dass Dalton sich nicht gemeldet hat, um mich zu überprüfen.« Easy verdrehte die Augen. »Bin gleich wieder da. Iss mir nicht alle Fritten weg, okay?«
    »Versprechen kann ich nichts.« Jenny strich sich durchs Haar, um festzustellen, ob ihre Spangen rausgerutscht waren, falls ja, würde es schauderhaft wild in alle Richtungen abstehen. »Ich träum von diesen Fritten!«
    »Ich beeil mich.« Er küsste sie rasch auf den Mund. Sie war einfach zum Küssen! Es war herrlich, dem Campus mal entkommen und mit Jenny allein zu sein, ohne die ständige Grübelei, ob Callie vielleicht davon Wind bekam. Er schlängelte sich durch die engen Gänge zwischen den voll besetzten Tischen und überlegte, wie schön es wäre, wenn er und Jenny in einer echten Pariser Brasserie sitzen könnten. Sein Herz schlug heftiger, als er sich Jenny in der Pariser Mansardenwohnung seiner Eltern vorstellte – auf dem kleinen französischen Bett, ganz nackt.
    Als er auf die belebte Straße von Soho trat, strömten Massen von Kauflustigen mit braunen Papiertüten von Bloomingdale’s und glänzenden schwarzen Einkaufstaschen von Barneys Co-op vorbei. Er brauchte einen Moment, um das Mädchen zu erkennen, das vor ihm stand. Sie trug eine Kaschmirjacke mit langem Gürtel im Bohème-Stil über einem dunkelblauen Wickelkleid aus Chiffon, das sich selbst aufzuwickeln drohte.
    Easy konnte sich vorstellen, dass er genauso geschockt guckte wie Tinsley, als sie sich umdrehte und ihn bemerkte. Was zum Teufel machte sie hier? Tinsley fasste sich raubtierartig schnell und nahm die Zigarette aus dem grinsenden Mund. »Bist du nicht auf Bewährung?«
    Easy starrte sie an. Wie ein Blitz durchzuckte ihn die Erinnerung. Also doch! Tinsley hatte es doch gesehen, wie er und Jenny aus dem Wald gekommen waren. »Willst du mich wieder verpetzen?«
    Tinsley kniff die perfekt geschminkten Augen zusammen. Sie nahm wieder einen Zug aus ihrer Zigarette, dachte einen Moment nach und wählte ihre Worte mit Bedacht. »Ich weiß, dass du mit Jenny hier bist. Ich kann sie da drin sehen. Aber weißt du das Neueste?« Tinsleys Gesicht nahm schlagartig einen selbstzufriedenen Ausdruck an und Easy ballte die Faust in der Tasche. »Jenny hat es gestern mit einem anderen getrieben. Na, was für eine Süße ist das wohl?«
    Was? Easys Magen zog sich zusammen. Doch dann wurde ihm bewusst, aus wessen Mund diese Behauptung stammte – aus dem Mund der ränkeschmiedenden Tinsley. Tinsley war sauer, dass nicht sie diejenige war, über die zurzeit alle redeten. »Zisch ab. Ich glaub dir kein Wort.« Er zog die Tür auf, um wieder hineinzugehen. »Du hast echt ein paar dicke Probleme, weißt du das?«
    »Da bin ich nicht die Einzige.« Tinsley lächelte ihn so zuckersüß an, dass sich seine Nackenhaare aufstellten.
    Auf dem Weg zurück zu Jenny zwang sich Easy, wieder ruhig zu werden. Er wollte den Rest des Tages einfach nur genießen und die eifersüchtige Kuh da draußen vergessen. Natürlich musste sie so etwas von Jenny behaupten. Jenny war süß und freundlich und ehrlich – drei Eigenschaften, mit denen man Tinsley niemals in Verbindung bringen würde.
    »Schnell, setz dich hin.« Jenny packte Easys Hand und zog ihn in die Nische. »Schau mal!« Easy drehte den Kopf und sah aus dem Fenster. Er erwartete, dass Tinsleys falsche Augen sie anstarren würden. Stattdessen sah er sie gerade noch, wie sie am Arm eines Mannes die Spring Street hinunter ging. Dalton. »Glaubst du, dass sie uns gesehen haben?«, fragte Jenny, die sich richtig Sorgen wegen seiner Bewährung machte.
    Easy nickte und starrte immer noch nach draußen. »Sie haben uns vielleicht schon gesehen. Aber ich habe eine Idee.« Und diese Idee wollte er in jedem Fall benutzen, um Dalton zu Fall zu bringen.

26 Eine Waverly-Eule muss ungehöriges Verhalten eines Lehrkörpers in jedem Fall melden
    Easy ging mittwochmorgens immer gerne in den Leistungskurs Französische Literatur. Heute lag es aber auch daran, dass es der einzige Kurs war, den er gemeinsam mit Brett Messerschmidt besuchte, und er brauchte ihre Hilfe. Er musste Dalton ans Messer liefern, bevor der ihn aus Waverly rauswarf. So kam Brett ins Spiel. Sie war Jahrgangssprecherin. Wenn sie Dalton eines Fehlverhaltens bezichtigte, würde jeder auf sie hören.
    Madame Claubert stand vor der Klasse. Ihr langes graues Haar war im Nacken mit einer Spange zusammengerafft. Sie zählte zu jenen älteren Frauen, deren Schönheit mit den

Weitere Kostenlose Bücher