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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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ihre Hand gleiten. »Trotzdem vielen Dank fürs Ausleihen.«
    »Es war mir eine Freude.« Eric lächelte ihr zu und sie hielt seinen Blick fest. Vor einer Stunde waren sie im Hotel angekommen und hatten sich in der blitzenden Hotelbar niedergelassen, während der Empfangschef ihr Gepäck in die Suite bringen ließ. Sie genehmigten sich bereits den dritten Martini, wenngleich sie sich den ersten Kuss noch nicht genehmigt hatten. »Also, trinken wir auf -«
    »Geheimnisse«, warf Tinsley ein. Nach ihren flirtigen E-Mails hatte sie sich vorgestellt, sie würden sich die Kleider vom Leib reißen und es im Fond seiner Limousine treiben, sobald Eric sie abgeholt hatte. Stattdessen hatte er sie nach ihrer Familie gefragt und von seinem bornierten Vater berichtet. Der Tag war bisher bemerkenswert unsexy verlaufen. Aber Tinsley war nur zu bereit, das jetzt zu ändern. »Wer schätzt nicht ein schönes Geheimnis.«
    Eric kam näher. »Also … ich auf jeden Fall.«
    Na. Schon besser. »Du hütest sicher ein paar«, lockte ihn Tinsley. Aus irgendeinem Grund wollte sie von ihm hören, dass er Brett mochte, sich das aber schlagartig geändert hatte in der Sekunde, als er sie zum ersten Mal sah. Sie wollte hören, wie viel klüger und sexier und cooler sie war.
    »Ich? Ach was.« Er setzte sich wieder zurück und nippte an seinem Glas. Der Barkeeper wechselte zu heißblütigem Jazz, als hätte er Tinsleys Gedanken gelesen. »Aber ich bin sicher, du hast das eine oder andere.«
    » Hmmm … « Sie tat so, als würde sie überlegen. Wenn er nicht von selbst damit herausrückte, konnte sie ja ein bisschen nachhelfen. »Genau – ich hab eine Freundin – Brett …«
    Eric räusperte sich. Eine große, schlanke Frau, Model bei der Blumarine-Modenschau letztes Jahr, kam in die Bar, doch Eric ließ Tinsley nicht aus den Augen. »Tinsley, ich -«
    »Das ist genau genommen nicht mein Geheimnis«, sagte sie und riss den Blick von dem Model los. »Aber sie hat allen in Waverly erzählt, ihre Eltern würden in Neufundland Papageientaucher retten oder so was. Aber in Wahrheit ist ihr Vater ein Schönheitschirurg, der Fett absaugt – in New Jersey! Ist das zu fassen?«
    »Sie hat das mal erwähnt.« Eric sah sich nervös in dem schwach erleuchteten Raum um. »Das ist also kein so großes Geheimnis.«
    Stopp, wie bitte? Das war doch Bretts bestgehütetes Geheimnis und sie hatte Eric davon erzählt? Eric Dalton ? Tinsley wurde plötzlich von einem panikartigen Gefühl ergriffen. War da mehr zwischen Eric und Brett gelaufen, als sie angenommen hatte? Vielleicht hielt er sie doch nicht für sexier und schöner als Brett. »Ich wusste nicht, dass ihr euch so gut kennt«, murmelte sie kühl.
    »Jetzt sei doch nicht so«, schalt er sie, was sie zu ihrer Überraschung mit Freude hörte. Plötzlich kam sie sich wie das ungezogene Schulmädchen vor, das sie ja auch war. Er legte ihr die Hand unters Kinn und blickte sie an. »Ich bin sicher, du hörst es andauernd, aber du hast wunderschöne Augen.«
    Und damit beugte er sich vor und küsste sie. Als ihre Lippen sich berührten, dachte Tinsely, dass es stimmte. Ja, das sagte man ihr tatsächlich andauernd. Seit Ewigkeiten wartete sie darauf, dass jemand ihr sagte, der Schönheitsfleck hinter ihrem Ohr sei das Erregendste, was er je gesehen habe. Aber bisher hatte es noch nicht einmal jemand bemerkt. Doch während Eric die Hand über ihren Hals gleiten ließ und den Verschluss ihres zarten, dunkelblauen Wickelkleides berührte, warf sie das dichte dunkle Haar zurück. Sie wollte ihm wenigstens die Gelegenheit geben, es zu sehen.
    »Sollten wir uns mal unsere Suite ansehen?«, flüsterte er heiser.
    »Das sollten wir.«

25 Eine brave Eule schmiedet keine Ränke – aber eine ungezogene könnte es tun
    Am frühen Abend saßen Jenny und Easy gemütlich an einem schnuckeligen Tisch bei Balthazar, einer hippen und belebten Brasserie in Soho, wo der Kellner nicht mal mit der Wimper zuckte, als sie eine Karaffe Pinot noir bestellten. Jenny lehnte sich in den roten Ledersitz zurück und freute sich an Easys Anblick neben ihr in dem hohen, dunklen eichengetäfelten Raum. Die Tische standen dicht an dicht, und die Brasserie war voller gut gekleideter junger Leute, die Aperitifs genossen und sich auf einen Abend in der City einstimmten. Über ihnen hing ein riesiger, antiker Brasserie-Spiegel aus Paris. Sie bestellten einen Teller Steak Frites. Jenny nippte an ihrem Glas Wein.
    »Ich husch mal eben raus und check

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