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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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ich vorhin da drinnen miterlebt habe.“ Ich blickte zum Schulgebäude zurück. „Glaubst du wirklich, du hättest Nein zu ihm sagen können?“
    „Ja.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Das Problem war nur, ich wollte es gar nicht. Will ich eigentlich noch immer nicht.“
    „Siehst du, genau deshalb muss ich es tun. Ich will dich in Sicherheit wissen, bevor … du weißt schon.“
    Emma musterte mich für einen langen Moment, dann seufzte sie. „Lass uns los, Kay. Dieses Mal soll sich jemand anders darum kümmern. Du kannst nicht jeden retten. Du kannst nicht immer alles kontrollieren.“
    „Du klingst genau wie Nash.“ Als ich seinen Namen aussprach, schwappte die nächste Schuldwelle über mich. Emma musste es an meiner Miene erkannt haben.
    „Wie hat er es aufgefasst? Ich meine, das mit Todd?“
    „Nicht sehr gut. Und das ist alles meine Schuld. Er hasst mich, und ich kann’s ihm nicht mal verübeln. Jetzt bin ich der Grund, weshalb er seinen eigenen Bruder hasst. Nash ist davon überzeugt, dass Todd mich nur benutzt, aus Eifersucht, weil Nash noch lebt und er nicht.“
    Emma schüttelte den Kopf. „Dass er sauer ist, kann ich verstehen, aber so ist das wirklich nicht. Schon seit Monaten schmachtet Todd dich an. Ehrlich gesagt bin ich beeindruckt, dass du so lange widerstanden hast.“
    „Du wusstest, dass er …?“
    Sie lächelte, und es tat gut, das zu sehen, nach all den Tränen. „Wir alle wussten es, Kaylee. Sogar dein Dad. Nur hätte ich nie geglaubt, dass Todd je ein Wort darüber verlieren würde – wegen Nash.“
    „Hat er auch nicht. Er hat nur gesagt, dass Nash und ich nicht zusammenpassen würden. Und als Nash in der Reha war, hat er sich immer wieder bei mir blicken lassen. Aber er hat doch schon immer wild geflirtet, deshalb habe ich mir bis vor ein paar Tagen nichts dabei gedacht. Als ich dann aber gesehen habe, wie er meinen Reaper an Avari verfüttert hat, hat es klick gemacht. Er hat das nur für mich getan.“
    „Was hat er getan? Was genau heißt das – jemanden an Avari verfüttern?“
    „Der Reaper, der mein Leben am Donnerstag beenden sollte, hieß Thane. Er hat mich ständig belästigt. Also hat Todd ihn aufgetrieben, ihn zusammengeschlagen und ihn in die Unterwelt zu Avari geschleift. Er hat einfach … meinen Reaper einem Hellion als Futter angeboten. Damit hätte er sich in ziemliche Schwierigkeiten bringen können, Em. Das Risiko besteht auch immer noch, aber er hat es trotzdem gemacht. Für mich.“
    Emma starrte mich durchdringend an, während sie bei jedem meiner Worte an meinen Lippen hing. „Ich kann nicht einmal mit einem Typen ins Kino gehen und den Film in Ruhe zu Ende sehen, bevor er anfängt, mich zu betatschen, und Todd hat jemanden für dich umgebracht. Dabei seid ihr beide nicht einmal ein Paar. Oder?“
    Frustriert atmete ich einmal tief aus, bemühte mich, Ordnung in das wirre Knäuel zu bringen, zu dem meine Gedanken geworden waren. „Ich weiß es nicht, Em. Welchen Sinn hätte das? Ich bin in zwei Tagen nicht mehr hier, Nash schon. Die beiden sind Brüder, und Nash hasst Todd jetzt schon deswegen. Wie schlimm soll es erst werden, wenn es da mehr als nur ein paar Küsse gibt?“ Küsse, die ich noch immer fühlen konnte. War es möglich, von einem Kuss heimgesucht zu werden?
    „Kann ich nicht sagen“, erwiderte Em. „Sicher, Nash ist sauer, was ich auch verstehe. Aber die Umstände sind ja nun wirklich alles andere als normal. Vielleicht solltest du ihm sagen, was du mir alles gerade erzählt hast, vielleicht würde er es dann verstehen.“
    Da hatte ich meine Zweifel.
    Ich schloss die Augen und rieb mir die Stirn. Wir, sein Bruder und seine Freundin, hatten Nash verletzt. Es wäre nicht fair, es noch schlimmer zu machen, für zwei Tage, die zu nichts führen konnten. Ob Todd das überhaupt wollen würde? Wollte er so unbedingt mit mir zusammen sein, dass er bereit war, seinen Bruder dafür zu verletzen? Wollte ich, dass er es wollte?
    „Ich sehe, du überanalysierst“, sagte Emma. „Beantworte mir nur eine Frage. Wenn es Nash egal wäre, wenn es ihn nicht stören würde, dich mit seinem Bruder zu sehen, was würdest du dann tun?“
    „Es ist ihm aber nicht egal …“
    „Darum geht es jetzt nicht. Nur mal angenommen … denk dir Nash einfach weg, es gibt ihn nicht … Wenn es also niemanden gibt, den du mit deiner Entscheidung verletzt, was würdest du dann tun?“
    Hinter meinen geschlossenen Lidern sah ich blaue Augen vor mir. „Dann

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