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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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konnte ich mich nicht dazu bringen. „Das ist doch Wahnsinn. Du kannst sie nicht zwingen, dich zu wollen. Du kannst ihr nicht suggerieren, dich zu lieben.“ Bei jedem Wort krümmte sie sich mehr, so als würde sie echte Schmerzen erleiden. Sie tat mir so leid. Sie brauchte jemanden, der sie glücklich machte, so wie Nash mich glücklich machte …
    „Meine Erinnerungen von ihr sind leer, Sabine. Die Bilder sind da, aber ich fühle nichts, wenn ich daran denke. Ich kann mich nicht an das Gefühl erinnern, wenn Kaylee und ich zusammen waren. Ich weiß, es ist meine eigene Schuld, und ich werde mir nie vergeben, dass ich diesen Teil von ihr aufgegeben habe. Aber ich brauche den Tag heute mit ihr. Ich brauche frische Erinnerungen – gute Erinnerungen, sonst habe ich sie endgültig verloren, wenn sie weg ist. Alles von ihr.“
    Er befreite sich aus ihrem Griff los, und wir gingen weiter. „Du musst das verstehen, du musst uns diesen einen Tag lassen.“ Vor meinem Auto blieb er stehen, doch Sabine stellte sich direkt vor ihn und blockierte ihm den Weg. In ihrer Miene spiegelten sich Entschlossenheit und bitterer Kummer.
    „Du bist high“, sagte sie. Er wollte sie zur Seite schieben, doch das ließ sie nicht zu. „Hör mir zu, Nash. Du kannst nicht klar denken. Du bist verletzt und wütend, und du trauerst schon jetzt um sie. Der Dämonenatem macht alles noch viel schlimmer. Aber ich kann dir schon jetzt sagen, dass sie dich hassen wird, wenn du ihr das antust. Genau wie Todd dich hassen wird.“
    „Todd kann mir gestohlen bleiben!“, schrie er, und ich zuckte erschreckt zusammen. Als ich blinzelte, schien ich plötzlich klarer sehen zu können. „Er hätte sich nicht an sie heranmachen dürfen.“
    „Mag sein. Aber das, was du hier treibst, wird das auch nicht ungeschehen machen. Du kannst nicht ewig reden, und sobald du aufhörst, wird ihr klar werden, was du hier tust, und sie wird dich dafür hassen. Willst du das?“
    Angst drängte sich in das Vakuum, das der sich auflösende Nebel in meinem Kopf hinterließ. Meine Hände begannen zu zittern. Irgendetwas stimmte nicht. Ich wollte da nicht hin … wohin auch immer er mich bringen wollte.
    „Ich muss sie zurückhaben, nur für einen Tag, und es ist meine letzte Chance.“ Nash stieß Sabine beiseite und schob mich zum Wagen. „Steig ein“, befahl er, und fast wäre der Schmerz in seiner Stimme stärker gewesen als die Suggestion.
    Doch inzwischen begriff ich. Das hier war falsch, ich musste mich dagegen wehren.
    Durch tränenerfüllte Augen sah ich ihn an, kämpfte darum, meine Beine starr und steif zu halten und mich nicht zu rühren. „Wenn du mich je geliebt hast, hörst du auf damit.“ Ich flüsterte nur, denn mehr Lautstärke brachte ich nicht zustande.
    „Ich liebe dich. Alles kommt in Ordnung, das verspreche ich. Und jetzt steig in den Wagen.“
    „Sie will nicht mit dir gehen!“ Sabine zog ihn von mir weg, doch er riss sich von ihr los.
    „Doch, sie will. Frag sie.“ Und er hatte recht, ich wollte mit ihm gehen, wohin auch immer er ging. Eine Tatsache, die mich so sehr ängstigte, dass ich kaum noch Luft bekam. Ich wusste, so sollte es nicht sein. „Setz dich, Kaylee.“
    Meine Beine knickten ein. Ich fiel auf den Beifahrersitz, und die Tränen strömten unaufhörlich über mein Gesicht.
    Er versuchte, die Tür zu schließen, doch Sabine hielt dagegen. „Nash, zwing mich nicht dazu …“
    „Geh endlich aus dem Weg. Du weißt, dass ich ihr niemals wehtun würde. Ich will nur mit ihr reden.“ Sein Gesicht war vor Ärger erhitzt, in seinen Augen wirbelte ein irrer Mix aus Trauer, Trotz und Entschlossenheit.
    „Genau mit dem hier tust du ihr weh.“ Sie versetzte ihm einen Schlag in den Magen, von dem er stöhnend vornüber einsackte. Und plötzlich war ich frei.
    Während er hustete, sog ich gierig frische Luft ein. Ich stieg aus dem Wagen, und mit noch wackeligen Beinen wich ich entsetzt von ihm zurück.
    „Danke“, flüsterte ich Sabine zu. An ihrer Miene konnte ich deutlich erkennen, dass auch sie schrecklich verletzt war.
    „Geh einfach, Kaylee.“ Sie reichte mir meinen Schlüssel und schlang dann einen Arm um Nash, um ihn zu stützen. „Du bist schuld daran, dass er so ist. Je eher er über dich hinwegkommt, desto besser für uns alle.“
    Das dumpfe Pochen in meiner Brust setzte sich zusammen aus Schuld, Angst und Sorge. Ich schlug die Beifahrertür zu und ging um den Wagen herum zur Fahrerseite. „Bist du sicher, dass du

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