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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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las mit und zeigte auf Links, die eventuell von Nutzen sein könnten.
    „Meint das Mädel das hier ernst?“, fragte Emma nach circa zehn Minuten. „Hört euch das an … sie behauptet, sie würde seit ihrer Kindheit mit Dämonen kommunizieren, die nachts in ihrem Zimmer erscheinen. Jetzt hat sie die Nase voll davon und will wissen, wie man sie wieder loswird.“
    „Mit Psychopharmaka“, kam es trocken von Todd. „Im Netz tummeln sich massenhaft Irre, die angeblich Kontakt zu Dämonen haben. Soweit ich weiß, haben die allerdings nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Kreaturen aus der Unterwelt, außer vielleicht mit Hellions. Wäre es Hellions möglich, in eure Schlafzimmer zu kommen, hätten wir wesentlich größere Sorgen als nur einen ralligen Inkubus.“
    „Ich wünschte, du würdest nicht so lässig mit diesem Wort um dich werfen.“ Ich versetzte ihm einen Ellbogenstoß in die Rippen.
    „Rallig?“ Er grinste.
    Emma lachte. „Nein, sie meint ‚irre‘.“
    „Nur weil jemand Dinge beschreibt, die andere nicht sehen, heißt das nicht, dass diese Dinge nicht existieren. Also lässt sich daher auch nicht automatisch schlussfolgern, dass sie irre ist. Vielleicht hat sie einfach nur schlimme Albträume.“
    Bei meiner glühenden Verteidigung der mental Labilen zog der Reaper amüsiert die Augenbrauen hoch. „Oder sie hat eine hyperaktive Fantasie und ein übertriebenes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Bei allem Respekt für all jene, die unberechtigterweise eine Zeitlang in einer psychiatrischen Anstalt gesessen haben … Leute, die wirklich seltsame Dinge hören oder sehen, werden entweder tatsächlich verrückt oder aber sie halten sich bedeckt und sagen keinen Ton von den Erscheinungen, um nicht als verrückt abgestempelt zu werden.“
    Todd schwang meinen Hocker herum, damit ich die Ernsthaftigkeit in seinen Augen sehen konnte. „Du gehörst weder zu den einen noch zu den anderen, also hör auf, dir deswegen Sorgen zu machen, Kaylee. Aber die Tatsache, dass du weder verrückt bist noch unbedingt im Rampenlicht stehen musst, ist auch kein Beweis, dass …“, er sah kurz auf Emmas Monitor, dann wieder zurück zu mir, „… DemonQueen87 noch alle Latten am Zaun hat.“
    „Na schön, Punkt genehmigt.“ Seine Logik leuchtete mir ein. „Also … hat DemonQueen87 Ratschläge bekommen?“ Selbst wenn sie sich ihr Problem nur einbildete, hatte sie ja vielleicht trotzdem nützliche Antworten erhalten.
    „Sieht wohl eher nicht danach aus.“ Emma scrollte über den Bildschirm. „Beschwörungsformeln …“
    „Blödsinn.“ Todd verdrehte die Augen. „Mit solchem Hokuspokus vertreibt man keine physische Präsenz. Ein paar magische Worte können dem Bösen nichts anhaben.“
    „Religiöse Rituale …“, fuhr Emma fort, „… ausgeführt von einem Hohepriester der Wicca oder einem … ‚Zaberer‘?“ Stirnrunzelnd sah sie vom Laptop auf. „Gibt es das Wort überhaupt?“
    „Keine Ahnung.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Gibt es denn Hohepriester bei den Wicca?“
    „Woher soll ich das wissen?“ Emma lehnte sich zu meinem Laptop herüber. „Hast du mehr Glück?“
    „Nur, wenn du daran glaubst, dass Scheren unter dem Kopfkissen mitternächtliche Attacken von Ninja-Inkuben abwehren.“
    „Abergläubischer Unfug.“ Frustriert ließ Todd sich auf einen der Küchenstühle sinken. „Vor langer Zeit haben die Leute un- und außereheliche Schwangerschaften auf einen angeblichen Inkubus geschoben, um ihre Affären zu verschleiern. Die Anschuldigung, ‚ein Dämon hat mich vergewaltigt‘, sprach das Opfer nicht nur von jeglicher Schuld frei, es kreierte auch den Mythos von einem körperlosen Wesen, das die Leute im Schlaf zum Sex verführt und somit die Seele zum Sündenfall bringt. Leider heißt das auch, dass alle Ratschläge aus dieser Zeit, wie man sich gegen einen solchen Dämon zur Wehr setzt, davon ausgehen, dass ein Inkubus keine reelle Gestalt hat.“
    „Und damit sind sie für uns wertlos, denn wir wissen, dass Inkuben handfeste Parasiten mit einem Körper sind“, schloss ich, und Todd nickte.
    „Der Tritt zwischen die Beine scheint also doch nicht so schlecht zu sein, oder?“, bemerkte Emma.
    „Das mit den Scheren auch nicht.“
    „Halten wir das als Plan B fest.“ Todd suchte im Kühlschrank nach einer Dose Cola.
    Zwei Stunden später kam ich vor Hunger halb um, und wir hatten noch immer keinen Ton von meinem Dad oder meinem Onkel über das Familienessen gehört, zu dem ich

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