Beruehre meine Seele
auf, und ich schob hastig das Handy in meine Tasche. Dann wischte ich mir an meiner Jeans die schweißnassen Hände ab und ging zur Tür.
Nash stand auf der Veranda, lächelnd. Wartend.
Sein Lächeln verblasste ein wenig, als er mein Gesicht sah, und ein Anflug von Zweifel flackerte in seinen Augen auf, ehe er ihn rechtzeitig vor mir verstecken konnte. „Bist du dir auch wirklich ganz sicher?“
„Ja.“ Ich grinste nervös und sah wahrscheinlich ziemlich dämlich dabei aus. „Ja, komm rein“, forderte ich ihn auf, griff nach seiner Hand und zog ihn ins Haus, ohne selbst einen Schritt rückwärts zu machen, sodass wir Arm in Arm dastanden, als ich die Tür hinter uns zuschlug.
„Ich will es.“ Entweder jetzt oder nie .
„Ich auch. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich dich will.“ Nash küsste mich, und mit einem Mal war meine Nervosität wie vergessen. Ich vergaß auch alles andere um mich herum, es gab nur noch ihn und mich und die knisternde Spannung zwischen uns und diese überwältigende Leidenschaft, die bisher für mich tabu gewesen war, jetzt aber zum Greifen nah und … einfach unwiderstehlich.
Ich ging langsam rückwärts durchs Wohnzimmer, ohne den Kuss für eine Sekunde zu unterbrechen. Nashs warmer Atem. Sein Geschmack. Ich ließ mich von Nash durch die Tür und dann den Flur hinunterführen, seine Hand auf meiner Taille, während ich mit der Hand seinen Nacken hinaufwanderte und mich an ihm festhielt wie am Sicherheitsbügel eines Achterbahnwagens, der mit so rasender Geschwindigkeit durch die Loopings donnerte, dass es mir den Atem verschlug. Und darum ging es schließlich auch, nicht wahr? Meine Ängste beiseitezuschieben und mir zu erlauben, nur zu fühlen . Solange ich es noch könnte.
Als wir in mein Zimmer kamen – das erkannte ich an den veränderten Lichtverhältnissen und dem Teppich unter meinen Zehen –, zog ich Nash das T-Shirt über den Kopf und warf es auf den Fußboden.
Mein Puls hämmerte und rauschte in den Ohren. Ich hatte Nash schon oft mit freiem Oberkörper gesehen, aber nie so wie in diesem Moment.
Mit einem solchen Feuersturm aus Sehnsucht und blanker, unverhohlener Lust, der in seinen Augen tobte, so glühend heiß, dass eigentlich Rauch von seiner Haut hätte aufsteigen müssen.
Mit dem Wissen, wir würden an diesem Punkt nicht aufhören.
Ich war schon von der Aufregung allein völlig außer Atem, als Nash ein Stück zurücktrat und mich forschend ansah. Er hob fragend eine Braue, und als ich nickte, schob er seine Hände unter mein Shirt. Langsam und warm strich er mit den Fingern über meine Rippen, zog den Stoff immer weiter nach oben, und überall, wo er mich berührte, hinterließ er auf meiner Haut wohlig prickelnde Stellen. Ich streckte die Arme in die Luft, und Nash zog mir das T-Shirt über den Kopf.
Ich sah nicht, wo es landete, denn da küsste Nash mich bereits wieder und schlang fest die Arme um mich. Mein BH schnitt durch den Zug am Verschluss auf dem Rücken für eine Sekunde vorne ein, dann keuchte ich leise an Nashs weichen Lippen, als das störende Unterwäscheteil plötzlich zwischen uns zu Boden fiel. Im nächsten Augenblick standen wir Brust an Brust, nackte Haut an nackter Haut. Zum allerersten Mal.
Zumindest soweit ich wusste …
Ich verscheuchte den Gedanken schnell wieder. Und wenn schon. Falls er tatsächlich schon früher mit mir an diesem Punkt gewesen sein sollte, während ich von einem Hellion auf einen unfreiwilligen Kurzurlaub von meinem Körper geschickt worden war, welchen Unterschied machte das denn? Ich erinnerte mich doch so oder so nicht daran, was wirklich in meiner Abwesenheit vorgefallen war, richtig? Dank meiner inzwischen sehr begrenzten Lebenszeit machte genau genommen kaum noch etwas einen Unterschied, außer, wie und mit was ich die nächsten fünf Tage ausfüllte. Und ich hatte nicht vor, sie damit zu vergeuden, mich von meinen Ängsten steuern zu lassen.
Ich zog Nash sanft am Nacken zu mir hinunter, für einen weiteren Kuss, die einzig verlässliche Medizin gegen aufkommende Panik. Er ließ meine Hüften los, und einen Moment später lagen wir auf meinem Bett. Da bemerkte ich, dass seine Hose verschwunden war. Ich hatte nicht mal mitbekommen, wie er sie abgestreift hatte.
Selbstvergessen ließ ich mich in die Kissen sinken und schloss die Augen, und die Welt um mich herum reduzierte sich auf Nashs Lippen und seine Hände, auf eine Flut aus Empfindungen, die völlig anders waren, als ich es erwartet hätte,
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