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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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mitschwang, brennend und unbeherrschbar, wie die Verzweiflung in meiner. „Wir wissen alle, was Addison am Ende von deinem Gesülze hatte.“
    Todds Kiefermuskeln spannten sich an, doch seine Aufmerksamkeit blieb auf mich gerichtet. „Ich kann nicht verhindern, was auch immer am Donnerstag geschieht, Kaylee. Obwohl ich mir mehr als alles auf der Welt wünsche, dass ich es könnte.“ Ich nickte schniefend. „Aber Levi hat gesagt, wenn ich Beweise dafür finde, dass Thane seine Position für seinen eigenen Vorteil ausgenutzt und sich einen Dreck um die Regeln geschert hat, könne er damit zu seinem Vorgesetzten gehen, und die Chancen stünden gut, dass sie ihn von deinem Fall abziehen und eine Untersuchung einleiten. So wäre bis auf Weiteres auch dein Dad erst mal in Sicherheit vor ihm. Keine Versprechungen …“ Er warf seinem Bruder einen kurzen, vielsagenden Blick zu, danach sah er wieder mich an. „Aber ich werde tun, was ich kann.“
    „Danke.“ Ich wischte mir die immer noch hemmungslos fließenden Tränen ab und versuchte, mich weniger auf meine überwältigende Angst und Frustration zu konzentrieren, sondern mehr auf den Hoffnungsschimmer, den Todds Worte am Horizont hatten erscheinen lassen.
    „Woher weißt du das überhaupt alles schon so genau?“ Nash musterte seinen Bruder skeptisch, als der mich schließlich losließ und aufstand. „Du schneist hier rein und behauptest, du hättest superdringende Nachrichten. Aber wenn es wirklich so dringend war, wie kommt es dann, dass du und Levi erst mal in Ruhe Kriegsrat gehalten habt? Dafür war genug Zeit da, oder was?“
    Ich schaute Nash von der Seite an, erstaunt über seinen wütenden Tonfall. „Er versucht doch nur zu helfen“, beschwichtigte ich ihn und legte die Hand in seine.
    „Dir kommt sein Timing also gar nicht komisch vor, oder was? Irgendwie zweckdienlich geplant?“
    Todd lachte bitter. „Kleiner Bruder, das Letzte, was ich sein will, ist zweckdienlich. Das kannst du mir glauben.“
    Beide fixierten einander schweigend. Die Spannung zwischen den Brüdern war körperlich spürbar, und ich wusste, sie fochten einen lautlosen Kampf aus, bei dem mir schon vom Zusehen ganz anders wurde. „Hab ich irgendwas verpasst?“ Sie waren nie besonders gut miteinander ausgekommen, aber so eine offene Konfrontation kam selten vor.
    Nash beachtete mich überhaupt nicht. „Du hast deine Neuigkeiten abgeliefert. Jetzt zisch ab und liefer wieder Pizza aus.“
    Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. „Was ist denn los mit dir?“
    Als Nash mir keine Antwort gab, tat Todd es für ihn. Das Blau seiner Augen war viel dunkler als gewöhnlich, davon abgesehen verrieten sie jedoch nach wie vor nichts über seine Gefühle. „Er will da weitermachen, wo ihr vorhin aufgehört habt.“
    Meine Wangen wurden einmal mehr rot, und Nash schloss die Finger fester um meine, wobei er seinen stechenden Blick jedoch keine Sekunde von seinem Bruder löste. „Hast du ein Problem damit, Todd?“
    Mein Unbehagen wuchs. Ich schaute auf und sah, wie Todd mich beobachtete, als würde er auf irgendein Zeichen warten. Und als ich ihm keines gab – welches auch, ich verstand ja kaum, wovon sie eigentlich redeten, und noch weniger die unausgesprochenen Dinge zwischen den Zeilen –, holte Todd tief Luft. „Nicht, wenn sie es auch will. Dieses Mal ist sie ja anwesend und kann selbst entscheiden.“ Er nickte mit dem Kopf in meine Richtung, und eine unangenehme Mischung aus Scham und Beklemmung überfiel mich.
    Auf diese ungebetene Erinnerung daran, dass Todd wusste, was Nash mit mir hatte geschehen lassen, als er high gewesen war, hätte ich gut verzichten können. Ich wollte nicht daran denken, und ich fand es unerträglich zu wissen, dass jemand anders darüber Bescheid wusste.
    Nashs Körper versteifte sich, und ich konnte praktisch die Zornwellen fühlen, die von ihm ausgingen. „Raus. Sofort.“
    Todd hielt noch eine Sekunde lang inne und sah mich an, während ich versuchte, den Strudel aus so vielen verwirrenden Bruchstücken zu beruhigen, die von allen Seiten auf mich einprasselten und mein Herz zu zerfetzen drohten. Dann war er verschwunden.
    „Ich kann einfach nicht glauben, was er da zu dir gesagt hat.“
    „Er hat mit dir geredet“, sagte ich leise, und er wurde sehr, sehr still.
    Es war die eine Sache, über die wir nicht sprachen. Es war nun mal passiert, mehr als einmal, und hatte uns für eine Weile auseinandergebracht. Aber Nash fühlte sich miserabel

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