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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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gemeinsam“, sagte ich, und Alec brach in Gelächter aus. Zweifelsohne erinnerte er sich an den Moment, der wohl der peinlichste in unserem Leben gewesen sein musste.
    Ich wusste nicht so genau, weshalb ich zögerte, den nächsten Schritt in meinem Plan zu beschreiben, aber mir war auch klar, dass Alec nicht gehen würde, ohne zuvor mehr Informationen bekommen zu haben. Mir blieb also gar nichts anderes übrig. „Ich werde versuchen, mich von Todd reinbringen zu lassen, ohne gesehen zu werden.“
    „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, fragte er leise und betrachtete eingehend mein Gesicht. Ich konnte nicht sagen, ob er damit meinte, dass ich in Lakeside einbrechen oder Todd um Hilfe bitten wollte.
    „Ich bin mir bei gar nichts mehr sicher, Alec, außer dass ich sterben werde. Doch bevor ich das tue, werde ich noch Beck aus dem Weg räumen.“ Ich stand auf und zeigte zur Tür. „Und jetzt tu mir den Gefallen und geh, damit ich zum letzten Mal in meinem bedauernswert kurzen Leben waghalsig und tollkühn sein kann.“
    Alec verdrehte seine schönen braunen Augen. „Mit der Todeskarte aufzutrumpfen ist nicht fair.“
    „Es ist auch nicht fair, mit ihr auftrumpfen zu müssen“, konterte ich und hielt die Haustür auf.
    „Also gut.“ Er stand auf und schob die Hände in die Hosentaschen. „Sollte dein Dad das herausfinden, sagst du ihm, du hättest mich überwältigt und bewusstlos hier liegen lassen, verstanden?“
    „Verstanden.“ Mühselig schob ich Alec mit seinen ganzen auf ein Meter fünfundneunzig verteilten neunzig Kilo über die Schwelle zur Tür hinaus.
    „Sei vorsichtig, Kaylee“, sagte er ernst, und ich nickte bloß und schloss die Tür vor seiner Nase. Er war nicht einmal beim Bürgersteig angekommen, als ich auch schon mein Handy aus der Tasche zog und die Kurzwahlnummer drückte.
    „Kaylee?“ Todd antwortete schon nach dem ersten Klingeln. „Stimmt was nicht?“
    Auf dem Weg zur Küche, Alecs leere Coladose in der Hand, blieb ich stehen. „Woher weißt du, dass etwas nicht stimmt?“
    „Du rufst mich nur an, wenn du etwas willst, wobei Nash dir nicht helfen kann.“
    Ich lief dunkelrot an und war froh, dass er mich nicht sehen konnte. Zumindest soweit ich wusste. „Das stimmt überhaupt nicht.“
    „So, tatsächlich?“ Die Herausforderung in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Das heißt also, du brauchst nichts von mir?“ Stimmte das wirklich? Irgendwie hatte ich mich schon daran gewöhnt, mich auf ihn verlassen zu können …
    Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, trotz seiner korrekten Annahme und trotz des ernsten Grunds für meinen Anruf. „Um genau zu sein, wollte ich dir ein Angebot machen.“
    Für eine ganze Weile war vom anderen Ende nichts weiter zu hören als leises Atmen, und als Todd dann endlich wieder etwas sagte, klang seine Stimme ein wenig rauer als sonst. „Was genau schwebt dir da vor?“
    „Ein kleiner Ausflug. Du bist doch immer daran interessiert, etwas Gefährliches und möglicherweise Illegales zu tun, oder?“
    „Hat es mit minderjährigen Mädchen, nicht eingehaltenem Ausgangsverbot und gemischten Früchten zu tun?“
    Ich ließ die leere Dose in den Müll fallen und lehnte mich an die Kochinsel, wobei ich wie ein Honigkuchenpferd grinste. „Mit zwei der drei Dinge. Und vermutlich kann ich irgendwo auch noch Erdbeermarmelade auftreiben, wenn du die unbedingt nötig hast.“
    „ So nötig habe ich nie etwas“, sagte er, nur dass seine Stimme nicht mehr durch das Handy zu hören war. Ich wirbelte herum und sah den Reaper hinter mir stehen, das Handy noch immer in der Hand. „Nur um das klarzustellen … Aprikose ist mir lieber.“
    „Igitt. Niemand mag Aprikosenmarmelade.“
    Todd zuckte mit den Schultern und schob sein Handy in die Hosentasche. „Natürlich sind Erdbeeren die offensichtlichere Wahl, wohingegen Aprikosen einen wesentlich komplexeren und ungewöhnlicheren Geschmack zu bieten haben. Das leicht Säuerliche macht die ganze Sache viel interessanter.“ Er zog eine Augenbraue nach oben, lachte eher mit den Augen als mit dem Mund, und plötzlich verspürte ich den unerklärlichen Drang, den Blick abzuwenden, bevor ich zu viel sah. Dann blinzelte Todd, und was immer ich meinte, gesehen zu haben, war verschwunden. „Also … an welchem unerlaubten Abenteuer soll ich heute teilnehmen und dafür meine Unterstützung zur Verfügung stellen?“
    Ich klappte das Handy zu und ließ es in meine Tasche gleiten.

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