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Beruehrt

Beruehrt

Titel: Beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Lyall
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versendet sich«, behauptete sie fröhlich, als Rachel sie völlig überrumpelt anstarrte, während der nächste Song lief. »So, Umbaupause.«
    Caleb rückte seinen Hocker ein wenig von der Theke weg, hängte sich seine Gitarre um und ließ zu, dass Sophie lange sehr dicht vor ihm mit einem weiteren Mikrofon herumfuchtelte, angeblich um es passend zu justieren.
    Bei Rachel gab es offenbar nichts zu justieren. Sie beschloss, sitzen zu bleiben, und drehte sich von Sophie weg zu Caleb hin.
    »Nee, das geht so nicht, du musst ins Mikro singen«, protestierte Sophie.
    »Kann ich dann vielleicht ein Handmikro haben?«, bat Rachel.
    »Zu spät«, sagte Sophie und gab Caleb ein Zeichen.
    Caleb klampfte das Intro, während er Rachel stumm den Takt vorzählte. Unsicher, aber immerhin auf den Punkt, setzte sie ein. Damit sie Sophie nicht ansehen musste, schloss sie die Augen. So einfach ging das. Zwischendurch riss sie sie einmal panisch wieder auf, weil sie fürchtete, ausgerechnet in ihrem Solopart den Text vergessen zu haben. Aber Caleb sang tonlos mit und zwinkerte ihr beruhigend zu, sodass sie doch noch die Kurve kriegte. Rachel schaffte es sogar zurückzulächeln. In diesem Augenblick hätte sie ihn knutschen können. Er war die Ruhe selbst und seine gelassene Ausstrahlung färbte auf Rachel ab.
    Sophie lächelte nur noch der Form halber, während sie enthusiastisch klatschte. Eifersüchtig! Sie war tatsächlich eifersüchtig!
    »Wow, Falmouth. Habt ihr das gehört, Leute? Das waren Rachel und Caleb alias The Black Rose mit Seidengrüne Luftballons . Sahnehammer! Da möchten wir doch gleich eine Zugabe hören. Seid ihr dabei?«
    Rachel atmete erleichtert aus und ertappte sich dabei, total wirres Zeug zu denken. Ob es wohl jemanden wundern würde, wenn ein kleines Riesen-Mädchen das Studiodach abschraubte und zu ihnen hinunterriefe: »Wusste ich’s doch, Mama hat gelogen, in meinem Radio sind drei kleine Männchen und sie machen Musik!« Rachel musste grinsen. Sie hätte sich gern erklärt, aber das rote Licht war schon wieder an.
    Sophie nickte Caleb zu, der umgehend ihr nächstes Lied anspielte. Rachel nahm ihren ganzen Mut zusammen, griff sich noch im Intro das Mikro und sagte: »Das hier ist für Helen, unsere beste Freundin, die gerade im Krankenhaus liegt und uns ganz sicher zuhört. Wir vermissen dich, Süße, werd schnell gesund!« Caleb lachte und spielte eine Schleife. Vor Aufregung zitterten Rachels Knie wie Espenlaub, aber sie war stolz auf die kleine Eigenmächtigkeit.
    Ihre Stimme war klar und sie ließ sich von den Harmonien im Duett mit Caleb tragen. Es störte sie auch überhaupt nicht mehr, dass Sophie sie anstierte wie ein gebohnertes Eichhörnchen. Sie klangen gut zusammen, mit der Gitarre und über Kopfhörer … und ein kleiner Teil von ihr genoss die Vorstellung, dass sie nachher mit Caleb nach Hause gehen würde, nicht Sophie.
    Rachels Knie bebten immer noch, ihre Achselhöhlen klebten, aber sie hatte tatsächlich überlebt und mehr als das – sogar mit gutem Gefühl. Die zwanzig Minuten waren derart schnell vorbeigegangen, dass sich Rachel im ersten Moment gefragt hatte, ob ihre Uhr falsch ging oder Sophie sie absichtlich eher aus der Sendung warf. Aber es hatte alles seine Richtigkeit.
    Nach ausgiebigen Abschiedsküsschen rechts und links, ein paar Werbekugelschreibern und einem Mitschnitt auf CD in der Tasche konnten sie endlich gehen. Je weiter sie das Studio hinter sich ließen, desto euphorischer und leichter fühlte sich Rachel. Sie tänzelte und hüpfte ausgelassen um Caleb herum und bombardierte ihn mit einer Menge »Hast du dies gesehen«- und »Hast du das gehört«-Fragen. Sie hängte sich sogar den ganzen Rückweg über glücklich an seinen Arm, was er sichtlich zu genießen schien.
    »War gar nicht so schlecht, oder?«, fasste er schließlich zusammen, als sie das Auto erreicht hatten.
    Gerade als er die Gitarre wieder auf dem Rücksitz verstaute, schossen Kathy, Melissa, Bruce und Josh johlend mit einer Flasche Sekt um die Ecke, spritzten die beiden damit nass und fotografierten ihre dummen Gesichter.
    »Einmal knutschen fürs Foto«, forderte Kathy überschwänglich. Verlegen erfüllten Caleb und Rachel den Wunsch ihrer Fans. Bevor er sie wieder losließ, streichelte seine Hand verstohlen über ihren Rücken. Rachel suchte seine Augen, um darin etwas lesen zu können, aber er wurde bereits von Josh und Bruce mit Fragen überschüttet.
    Dann bestürmten die Mädchen auch schon

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