Beruehrt
warmen Atem ihre Beine immer höher hinaufgleiten spürte. Seine nassen Locken streiften die Innenseiten ihrer Schenkel, gehauchte Küsse bereiteten ihr eine wohlige Gänsehaut. Und seine Hände umklammerten erneut ihre Hüften und kneteten verlangend ihre Haut, während das Wasser ihr Höschen noch feuchter werden ließ. Rachel bebte. Es war fast unmöglich stillzuhalten, eine Qual, nicht ihre Arme um ihn zu schlingen und ihn an sich zu ziehen. Sie sehnte sich nach mehr, nach ihm, nach seinem ganzen, schweren, männlichen Körper und krallte sich an den Beckenrand, um nicht völlig den Halt zu verlieren.
Mit einem Mal löste er sich von ihr, es klatschte und Rachel war von oben bis unten nass gespritzt. Sie schrie auf und starrte so überrascht wie enttäuscht der Silhouette des jungen Mannes hinterher, der im wahrsten Sinn des Wortes urplötzlich abgetaucht war.
»Das ist so typisch. Scheißspiel«, zischte sie, stand mit wackeligen Beinen auf und schlang ihren Bademantel um sich, bereit zu gehen.
Doch bevor sie den Poolbereich auch nur halb durchquert hatte, schnitt ihr Grayson den Weg ab. Tropfnass und splitterfasernackt stand er vor ihr. Es war nicht zu übersehen, dass ihre Begegnung ihn keinesfalls kaltgelassen hatte.
Sie konnte ihre Augen erst abwenden, als sie seinen Blick auf sich spürte. Hatte er etwa die ganze Zeit über keine Badehose getragen? Waren das womöglich nicht nur seine Finger gewesen, die sie gestreift hatten? Das Blut schoss ihr heiß ins Gesicht.
»Du freust dich wohl sehr, mich zu sehen«, sagte sie und zeigte auf die Region unterhalb seines Bauchnabels.
Grayson lachte kehlig. »Sag bloß, dich bringt das in Verlegenheit. Soll ich mir was überziehen?«
Meinte er etwa ein Kondom? »Ich will nicht dran schuld sein, wenn du dich erkältest«, gab Rachel zurück und biss sich gleich darauf auf die Lippe. Was für eine lahme Antwort!
Grayson zog amüsiert die Augenbrauen hoch. »Findest du es etwa zu kalt hier drin? Ich hatte nicht den Eindruck, dass du frierst, oder doch?« Er machte eine kunstvolle Pause und schlenderte zu seinem Bademantel, den er über den Ast der riesigen Yuccapalme gehängt hatte. Rachel musste sich eingestehen, dass seine Kehrseite noch knackiger war, als sie es in Erinnerung hatte.
»Andererseits … du hattest ja schon eine ziemliche Gänsehaut. Oder hab ich das falsch gesehen? Ich war irgendwie abgelenkt.«
Kampflustig verschränkte Rachel die Arme vor der Brust, während Grayson seinen Frotteegürtel zuknotete und mit einem breiten Grinsen auf sie zuging. Langsam öffnete er ihren Bademantel, musterte sie genüsslich und ließ einen Finger langsam von ihrem Bauchnabel aus abwärtsgleiten. Es sah nicht so aus, als ob er an ihrem Bikini haltmachen würde.
»Dein Höschen ist ganz schön nass geworden. Möchtest du dich umziehen?«, hauchte er ihr ins Ohr. »Wir könnten uns so lange im Whirlpool aufwärmen, bis es … trocknet.«
Geschickt wich er dem Schubser aus, den Rachel ihm versetzen wollte, fing ihr Handgelenk ab, zog sie an sich und küsste sie heftig.
Rachel hielt bemüht Abstand, aber je länger sie seinen leidenschaftlichen Kuss erwiderte, desto mehr löste sich ihre Wut in etwas Scharfsüßes auf, das sie zwang, sich an ihn zu pressen.
Grayson stöhnte, als sich sein Bademantel verschob. Mit jedem Atemzug kam es zu einem neuen elektrisierenden Kontakt.
»Ich gehe mal davon aus, dass meine Entschuldigung angenommen ist?«, fragte sie leise.
»Dann gehe ich davon aus, dass ich dich nicht in Ruhe lassen soll?«
»Könntest du das denn? … Jetzt?«, wisperte sie in sein Ohr. Sie hatte ihre Finger in seine Haare vergraben und strich mit sanftem Druck seinen Nacken entlang. Rachel tastete weiter, fand seine Halsschlagader, spürte seinen schnellen Puls, hörte seinen beschleunigten Atem. Wortlos hob er sie hoch. Völlig benommen schloss Rachel die Augen und genoss das kostbare Hier und Jetzt. Zerbrechliches Glück. Sie wollte es nicht schon wieder aufs Spiel setzen durch Worte, Fragen oder blöde Sprüche. Sie ließ sich von ihm tragen, an ihn geschmiegt, und wollte nicht wissen, wohin, wie weit oder warum.
Umso erstaunter war sie dann aber doch, als sie die Augen öffnete und sich in einem schmalen, gewundenen Treppenhaus wiederfand. Es roch ein wenig muffig. Uralte Steinstufen wirkten durch Jahrhunderte ausgetreten. Stilecht hätten jetzt noch Spinnweben und knisternde Fackeln dazugehört. Doch die verputzten Wände wirkten sauber und
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