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Beruehrt

Beruehrt

Titel: Beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Lyall
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ausholend, auf die andere Seite des Bettes warf und wieder ruhiger wurde, in Tiefschlaf sank. Sie rieb ihr Handgelenk, stand leise auf und tapste unsicher zur Tür.
    Im Flur brannte eine kleine Salzlampe. Sie verströmte einen friedlichen orangefarbenen Schimmer, der Rachel half, sich in der unbekannten Wohnung zurechtzufinden. Im Halbdunkel nahm sie auf der linken Seite die Schatten von drei Türen wahr. Das eine musste die Haustür sein, denn sie erkannte einen gewissen, ihr von der anderen Seite bestens bekannten Briefschlitz. Die mittlere musste die Tür sein, aus der sie vom Schwimmbad hochgekommen waren. Dann kam ein schwerer alter Bauernschrank und daneben befand sich eine weitere Tür, die kleiner war als die anderen.
    »Bingo«, seufzte Rachel und zog sie erleichtert auf. Doch ihre Blase hatte sich zu früh gefreut. Es war nicht die Toilette, sondern ein Wandschrank.
    »Suchst du etwas Bestimmtes?«
    Rachel fuhr herum. Grayson stand in der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt. Seine Stimme hatte etwas Bedrohliches, das sie frösteln ließ.
    »Ja, die Toilette«, antwortete sie wahrheitsgemäß und bemühte sich, locker zu klingen, auch wenn sie sich ganz und gar nicht so fühlte.
    Grayson seufzte.
    »Geht vom Schlafzimmer ab«, erklärte er mit einem Wink über seine Schulter.
    »Muss ich mich jetzt gruseln?«, fragte Rachel und starrte ihn an, während sie sich an seiner nackten Haut vorbeidrückte. Er wirkte bleich, was nicht nur am fahlen Mondlicht und der Salzlampe lag.
    »Ich schlafe schlecht«, murmelte er. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Aha«, erwiderte Rachel, wenig überzeugt.
    »Hier wurde schon mal eingebrochen«, sagte Grayson knapp. Er ging voraus und machte ihr das Licht im Badezimmer an. Im ersten Moment war Rachel geblendet von dem plötzlichen grellen Schein. Sie kniff die Augen zusammen und wollte noch etwas sagen, aber Grayson hatte bereits diskret die Tür hinter ihr geschlossen. Sie hörte, wie er zurück ins Bett kroch. Als sie ins Schlafzimmer kam, schlief Grayson bereits wieder tief und fest – oder tat zumindest so.
    Irgendwann später wachte sie davon auf, dass er sich erneut unruhig hin und her wälzte und etwas vor sich hin murmelte, das sie leider nicht verstand. Er schien heftig zu träumen und wirkte aufgebracht. Rachel berührte ihn sanft. Zuerst zuckte er, doch dann ließ er es zu, dass sie seine Schulter streichelte. Erschöpft schloss sie die Augen. Kurz darauf ruckelte die Matratze erneut. Grayson war aufgestanden und wanderte unruhig auf und ab. Schlaftrunken richtete sie sich auf.
    »Grayson? Was machst du da? Bitte rede mit mir. Was ist los?«
    Er fuhr sich durch die Haare, atmete geräuschvoll aus und kam auf sie zu. »Ich kann nicht«, sagte er leise. »Ich darf nicht. Oh Gott, was soll ich tun?« Er wirkte zerrissener denn je. Seine angespannten Gesichtszüge erzählten eine schmerzhafte Geschichte. Beinahe fürchtete sie, er würde sie gleich bitten zu verschwinden. Es kostete sie Mühe, den Gedanken zu verscheuchen. Er rettete sich in ihre Umarmung, küsste sie zärtlich und legte sich schweigend zu ihr. Doch obwohl sie ihn hielt, so fest sie konnte, und er die Berührung erwiderte, hatte sie das Gefühl, dass er ihr mit jedem unruhigen Atemzug mehr entglitt. Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihre Brust. Seine Wärme tat so gut. Rachel kuschelte sich an ihn, wollte dieses Gefühl von Geborgenheit so lange wie möglich behüten und auskosten.
    Sie drückte ihren Po in die Kuhle zwischen seinem durchtrainierten Bauch und seinen Beinen. Er presste sie an sich und streichelte zart über ihre Brüste und ihre Hüften. Rachel seufzte. Sie hatten es bestimmt nicht beabsichtigt, aber die überwältigende Chemie zwischen ihren Körpern interessierte nicht, was in ihren Köpfen vorging. Sie schliefen noch einmal miteinander, ohne sich anzusehen, ohne zu reden. Rücksichtslos, hart, schnell. Rachel wollte ihn spüren, tief in sich, und umklammerte seine starken Arme. Sie hielten einander so verzweifelt fest, dass es beinahe wehtat. Für einen kurzen Augenblick dachte Rachel an Helen und dass sie eine Ahnung davon bekommen hatte, was es hieß, den Schmerz zu brauchen, um sich spüren zu können.
    Es war noch immer dunkel, als Rachel das nächste Mal erwachte. Sie war allein im Raum.
    »Grayson?«, fragte sie beunruhigt in die Stille. Keine Antwort.
    Sie schlüpfte aus dem Bett und in ihren Bademantel, der achtlos auf dem Boden lag.
    »Grayson?« Ihre Stimme

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