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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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zulächeln?«
    Vlain zuckte mit den Schultern . »Selbstbeherrschung?«
    » Oder man ist ein von Grund auf strahlender Mensch«, versuchte Vellény, die sich deutlich zurückhaltender als sonst verhielt, etwas beizutragen.
    Jayden schnaubte: »Was wohl keiner von uns behaupten kann.«
    Fast hätte Vlain lachen müssen. Es war offensichtlich, dass Vellény die Äußerung des Mannes merkwürdig fand. Und genauso etwas hatte ich verhindern wollen. Es trifft einfach nicht ihren Humor. Sie lebt nun einmal in einer völlig anderen Welt. Er seufzte innerlich.
    Aber du gehörst in diese Welt? 
    Ertappt zuckte Vlain zusammen.
    Sein Dämon!
    Vellény, Yve und Jayden schienen nichts bemerkt zu haben.
    Nur Crevi schaute ihn stirn runzelnd an. »Alles in Ordnung?«, formte sie lautlos mit den Lippen und achtete dabei sorgsam darauf, nicht von den anderen beachtet zu werden.
    Er nickte schnell. Es ist doch erst in vier Tagen wieder Vollmond! , versuchte er, seine Bedenken bei Seite zu schieben.
    » Jay, ich glaube, das war nicht so passend«, stellte Yve fest und konnte sich ein Schmunzeln dennoch nicht verkneifen. »Er ist manchmal etwas seltsam«, richtete sie sich an Vellény.
    Hatte Yve etwa an Bedachtsamkeit dazu gelernt?
    Sie schien genau die gleichen Gedanken zu haben wie er.
    »Ach so.« Seine Schwester legte die Hände im Schoß zusammen und wirkte dabei so fehl am Platz, wie sie sich auch fühlen musste.
    Plötzlich lief ein Zucken über Jaydens Gesicht. Er stieß ein leises Stöhnen aus. Sofort griff Yve nach seiner Hand.
    Vlain brauchte nicht lange, um zu verstehen, was vor sich ging.
    Der Mann hatte eine Vision. Seine Augen drehten sich nach oben und halb ohnmächtig sank er gegen seinen Stuhl. Aufgewühlt versuchte Yve, ihn in die Wirklichkeit zurückzuholen, was sich als nicht sehr erfolgreich erwies.
    »Lass ihn, er kommt schon wieder«, beruhigte Vlain sie eindringlich und musterte vorsichtshalber die anderen Cafébesucher. Noch war niemand auf sie aufmerksam geworden.
    Unerwartet bäumte sich der Körper des Visionärs auf und der Stuhl sackte nach hinten. Vlain sprang auf und fing seinen Sturz ab.
    Yve, Crevi und Vellény sahen ihn verblüfft an, da seine Reaktion übermenschlich schnell war. Doch daran konnte er im Augenblick keinen weiteren Gedanken verschwenden.
    Jayden krümmte sich. Sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Dabei stammelte er wirre Worte, die keinen Sinn zu ergeben schienen . »Eine Höhle«, war alles, was Vlain verstehen konnte. Der Mann versuchte, sich unwillkürlich aus seinem Griff zu lösen, was ihn noch fester zupacken ließ.
    Am Rande bemerkte er, wie sämtliche Gäste nun in ihre Richtung starrten. »Was siehst du, Jayden?«, murmelte er und schraubte die Hände um seine Schultern, damit sein Körper aufhörte sich zu bewegen. Wenn der Bettler jetzt gestört würde, wäre die Vision bis in alle Ewigkeit vergessen und das durfte auf keinen Fall geschehen! Nicht, wenn es etwas sein könnte, das Crevi betrifft… Er kannte diese Art von visionärer Reaktion und wusste daher um diese einmalige Gelegenheit. »Sag es mir, du brauchst sie nicht zurückhalten…«, keuchte Vlain vor Anstrengung. Denn das, nahm er an, versuchte der Visionär.
    Die Vision schien noch nicht einmal völlig in Jaydens Bewusstsein gesickert zu sein, denn seine Gegenwehr wurde nunmehr heftiger.
    Mittlerweile waren sogar einige Passanten aufgestanden und reges Gemurmel und nervöse Worte wurden um sie herum laut.
    Unscharf zogen die Gesichter an ihm vorbei, während er verzweifelt versuchte, Jayden zu bändigen. Es ist egal, lass sie nur gaffen, dachte er, um sich auf das zu konzentrieren, was getan werden musste.
    » Vlain, tu etwas!«, stieß Crevi besorgt und hektisch zugleich hervor.
    Sie hatte gut reden!
    Jayden trat um sich und warf sich urplötzlich herum.
    Jemand schrie auf.
    Fluchend sprang Vlain ihm nach und riss den Visionär zurück.
    Nun wurde die Welt um sie herum panisch.
    Menschen!
    Es blieb nur noch eine Möglichkeit. Blitzschnell sandte er sein Bewusstsein in den Geist des anderen aus, um in Jaydens Kopf zu gelangen und sehen zu können, was dieser sah. Es blieb ihm nichts anderes übrig. Es musste gerettet werden, was gerettet werden konnte!
    Normalerweise tat er das nicht; diese Fähigkeit war den Seelendieben vorbehalten, doch da er diese Gabe durchaus in ihren Grundzügen beherrschte, machte er im Anbetracht der Situation davon Gebrauch.
    Sein Verstand driftete ab und er war nicht

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