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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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hatte der Mann von ihrer Suche nach einem Brunnenverzeichnis gewusst? Crevi hatte behauptet, sie wären durch Zufall darauf zu sprechen gekommen und sogleich hätte er einen Einfall gehabt, wo er ein solches Verzeichnis auftreiben könne, da seine Familie angeblich mit den Bauarbeiten vor längerer Zeit betraut worden war. Gut, manchmal gab es Zufälle. Aber Yve glaubte nicht an so etwas. Es steckte weitaus mehr dahinter, da war sie sich sicher. Außerdem hatte sich der Herr des Hauses nicht so verhalten, als hätten er und ihre Freundin ein Gespräch über die Brunnen geführt.
    Alles war äußerst rätselhaft.
    Nicht zuletzt beunruhigte es sie, dass Crevi am gestrigen Morgen plötzlich spurlos verschwunden und erst gegen Mittag zurückgekehrt war. Sie hatte niemandem Bescheid gesagt, was nach ihrer Rückkehr zu einem äußerst hitzigen Gespräch mit Vlain geführt hatte. Der Dämon war außer sich gewesen. Ihr hätte allerhand Schlimmes passieren können! In dieser Hinsicht stimmte Yve mit ihm überein. Den ganzen Morgen über hatten sie sich gefragt, wo ihre Schutzbefohlene abgeblieben war, und ohne Unterbrechung hatte sie sich Vlains Befürchtungen anhören dürfen. Auch Yve hatte sich bereits Sorgen um ihre Freundin gemacht, hatte allerdings darauf verzichtet, ihr nach der Schimpfparade ihres Freundes noch einen weiteren Vortrag zu halten. Angeblich, sei Crevi bei Adrian zu Besuch gewesen, was Yve jedoch schwer fiel zu glauben, war sie doch immer noch der festen Annahme, ich wäre nicht mehr als eine Ausgeburt von Crevis Phantasie.
    Sie wusste nicht, was sie von diesen Ereignissen zu halten hatte.
    Manchmal konnte Crevi wirklich eigensinnig sein.
    Sie ließen den Brunnen, der heute auf einem Privatgelände stand, zurück und machten sich daran, möglichst unauffällig über den Absperrzaun zu klettern, der Unbefugten als Mahnung dienen sollte, sich nicht auf den Hinterhof zu wagen.
    Jayden war bereits auf der anderen Seite und Crevi soeben im Begriff ihm zu folgen, als lautes Gekläff sie aus ihren Gedanken riss. 
    Yve wirbelte herum und von einer Sekunde auf die nächste schlug ihr Herz doppelt so schnell wie zuvor. Was sie sah, schien einem Traum entstiegen, dem es gefiel, sich über sie lustig zu machen.
    Aus einer Ecke, die im Dunkeln lag, kam ein bulliger Boxer gerannt, der die Lefzen gierig fletschte und ohne zu Zögern auf sie zusteuerte.
    Crevi schrie erschrocken auf und hätte fast das Gleichgewicht verloren, wenn Jayden ihr nicht geschwind geholfen hätte.
    Gar nicht gut. Oh, ganz und gar nicht gut , rasten Yves Gedanken. Sie hatte doch gewusst, dass nichts ohne Vorfälle von statten ging. Wann lief schon einmal alles glatt?
    » Ruhig«, verlangte Vlain und stellte sich vor sie, was sie jedoch kaum beruhigen konnte. Wen hätte das auch beruhigt? Yve wollte sich gar nicht ausmalen, wie der Köter sie beide anfallen und zerfleischen würde.
    Wie erstarrt konnte sie nur verfolgen wie der bellende und knurrende Hund näher kam . »Ruhig? Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, entfuhr es ihr voller Panik. Mit einem Mal wurde sie sich bewusst, dass sie immer schon Angst vor Hunden gehabt hatte und dieser hier schien ihnen nicht freundlich gesonnen.
    » Er wittert deine Angst.«
    » Oh, wie beruhigend.«
    Yve merkte, wie sie am ganzen Körper zu zittern begonnen hatte.
    Gleich hatte sie das Biest erreicht.
    Nicht mehr lange.
    Jeden Augenblick erwartete sie die Krallen im Gesicht und schloss reflexartig die Lider.
    Da vernahm sie ein winselndes Jaulen.
    Überrascht schlug sie die Augen wieder auf und erkannte wie der Hund in gebührendem Abstand geduckt vor ihnen stehen geblieben war.
    »Was…?«
    » Verschwinde«, knurrte Vlain das Tier an und dabei knurrte er wirklich, wie sie mit einem Schaudern feststellte. »Zurück!« Er machte einen drohenden Schritt in die Richtung des Wachhundes, der sofort davon sprang und sich in seine Ecke trollte. »So.«
    » Puh.« Sie stieß die angehaltene Luft wieder aus. »Es hat wohl auch seine Vorteile, ein Dämon zu sein.«
    » Hm«, brummte der Angesprochene nur und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, die ein wenig animalisch wirkte, über den Zaun zu klettern.
    Yve kam der Aufforderung nach und achtete dabei sorgsam darauf, sich nicht mit der Hose an einem hervorstehenden Nagel zu verfangen oder mit ihrem Degen hängen zu bleiben. Ganz kurz musste sie an ihre Kletterpartie auf der Mauer des Innenrings in Ral’is Dosht denken, dann hatte sie die andere Seite

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