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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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man im Kindesalter als Unhold vor der Welt versteckt gehalten hatte und der als Mann einer Attraktion gleich den Menschen als Ungeheuer vorgeführt worden war. 
    Gwen die Gefürchtete, das Reptil, die man in die Sumpfgebiete Vardas verjagt und geächtet hatte, für den Fall, dass sie jemals wieder zurückkehren sollte.
    Liz Sermàn, die weiße Frau, die sowohl Hoffnung, als auch Dunkelheit und Kälte in die Herzen ihrer Opfer zu säen vermochte.
    Und zuletzt, Rouven Otwild. Der Mann, dessen Gabe es war, Träume zu stehlen.
    Unsere Reise war beschwerlich, meine Nachforschungen hatten nicht das ergeben, was ich mir erhofft hatte.
    Dennoch hielt mich ein Gedanke stets aufrecht.
    Denn, wie es das Schicksal wollte, verliebten Anna und ich uns ineinander.
    Wenngleich u nsere Reise viele Rückschläge bot, waren es die schönsten Monate meines Lebens, die ich glücklich mit der Frau, die ich liebte, verbringen durfte. Manchmal schien es, als gäbe es niemanden außer uns, wir zwei gegen den Rest der Welt. Es waren unsagbar glückliche Monate, Kleines.
    Nur wie es kommen musste, gab es ein Aber.
    Anna brauchte meine Liebe zu ihr niemals in Frage zu stellen, schließlich konnte sie spüren, ob das, was ich sagte, der Wahrheit entsprach, doch nach und nach kam es, dass ich an ihren Gefühlen für mich zu zweifeln begann.
    Ich wollte die Zweifel selbstverständlich nicht sehen, doch waren sie allgegenwärtig.
    Eine zeitlang zog ich es in Erwägung mich Edd mitzuteilen, schließlich war er mein ältester und bester Freund seit vielen Jahren, doch ich zögerte. Ließ es schließlich bleiben, bis ich der bitteren Wahrheit ins Gesicht sehen musste.
    Es kam, wie es kommen musste. Eines Abends bemerkte ich, dass sowohl Anna als auch Will das Lager verlassen hatten, woraufhin ich aus Sorge um sie beschloss, nach ihr zu sehen.
    Nicht weit entfernt hörte ich die beiden miteinander reden, beobachtete gebannt und schockiert zugleich, wie Will plötzlich ihr Gesicht in beide Hände nahm und sie sich liebevoll küssten. Mir drehte sich der Magen um, die Welt schien stillzustehen und eine unsagbare Enttäuschung und Eifersucht griff nach mir, entlud sich in einem schier fürchterlichen Schmerz in meiner Brust. Wieso?, fragte ich mich. Wieso?
    Vermutlich war mir ein unterdrücktes Schluchzen entwichen, jedenfalls drehten Anna und Will sich in eben jenem Augenblick in meine Richtung. Ich hielt die Luft an, wusste nicht, was ich sagen sollte. Auch Anna starrte mich entsetzt und zutiefst bestürzt an, öffnete den Mund, brachte jedoch kein Wort über die Lippen.
    »Jo«, hauchte sie schließlich und schluckte. »Hör mal, es ist nicht so, wie du denkst…«
    » Wie ist es dann?«
    » Ich…kann das erklären.«
    » Anna…«
    » Nein, hör mir zu.« Anna hatte die Lippen aufeinander gepresst und sich zusammen genommen. Als sie mich wieder ansah, waren ihre Augen feucht. »Joseph«, begann sie ernst. Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Nie hatte sie mich Joseph genannt. Immer nur Jo. »Es tut mir leid. Aber…das was du hier siehst, ist die Wahrheit. Will und ich lieben uns.«
    In diesem einen Augenblick brach die Welt für mich zusammen. Nie vergaß ich diese fünf Worte. Diese fünf Worte, die alles verändert hatten.
    Fortan war nichts mehr wie zuvor. Wir sprachen kaum noch miteinander und wenn, entluden sich unsere »Gespräche« in einem unsinnigen, verrückten Streit, dessen Sinn sich mir im Nachhinein niemals erschloss.
    Ich war verzweifelt. Fühlte mich verraten, denn wie ich im Nachhinein erfuhr, hatten Edd und Liz von Annas Liaison gewusst. Besonders Edds Verrat traf mich. Ich hatte geglaubt, meinem besten Freund vertrauen zu können. Weit gefehlt!
    Die Ereignisse spitzten sich zu. Schließlich erreichten wir den Ort des Gegenmittels.
    Zerstritten und jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht wie mir schien.
    Eine Gemeinschaft waren wir schon längst nicht mehr.
    Wir betraten den Ort, an dem sich das Heilmittel befinden sollte. Und erst dort erkannte ich, wer wirklich hinter mir stand.
    Rouven war bereits in einem früheren Gefecht ums Leben gekommen. Für ihn hatte die Reise zum Gegenmittel ein frühzeitiges Ende gehabt.
    In heller Aufregung, das Mittel jeden Moment zu Gesicht zu bekommen, war die Anspannung greifbar – was wäre, wenn nicht genug für jeden vorhanden wäre? Liz und Gwen gerieten in Streit und töteten sich gegenseitig, noch bevor sie die Erlösung erblickten.
    Anna, Edd, Will und ich gingen weiter. Schockiert über

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