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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Was wollte sie? Was…?«
    Ich nahm mir die Erlaubnis an Crevis Stelle zu antworten : »Sie war gekommen, um Crevi zu töten. Doch zum Glück konnte ich sie in die Flucht schlagen.« Das sollte genügen.
    » Warum hast du sie nicht umgebracht?«, hakte Ennyd nach. »Dann hättest du dir die Perle schnappen können und schon wären wir all unsere Sorgen los gewesen. Ich meine«, jetzt wurde er gehässig, »so schwierig hätte das dir doch nicht fallen dürfen, wenn man bedenkt, wie du den tobenden Unhold massakriert hast!?«
    Ich war einen Moment lang sprachlos vor Entrüstung.
    Was bildete sich dieses laienhafte Phantom ein, wer es war?!
    Ennyd wusste nichts . Wie konnte er sich also anmaßen…
    Vlain machte eine beschwichtigende Geste in meine Richtung, als w isse er auch diesmal, was mich bewegte. Langsam wurde es unheimlich.
    » Du solltest wissen, wann der Moment zu schweigen gekommen ist, Ennyd«, wies Vlain ihn ganz dezent zurecht. Fast hätte ich gelächelt, doch Ennyds Erwiderung ließ mich schnell davon absehen.
    » Was soll das? Willst du mir etwa drohen?«
    » Ganz recht, Phantom «, bekräftigte er mit tödlicher Endgültigkeit. »Du solltest nicht vergessen, dass wir hier keine Freunde sind. Sieh dich lieber vor.« Dann lächelte er breit. »Ich habe einen Vorschlag. Ich würde mich dazu bereit erklären, Liwy aufzuspüren, sie auszuschalten und die Perle zurückzuholen, während ihr anderen euch nach Gerüchten umhört – das ist wohl doch die beste Möglichkeit, wenn ihr es geschickt anstellt. Was haltet ihr davon?«
    Ennyd schüttelte skeptisch den Kopf ob dieses unerwarteten Lösungsvorschlags . »Der Mörder tut, worin er am besten ist? – Woher sollen wir wissen, dass du uns nicht verraten wirst?«
    » Ihr habt mein Wort. Das ist alles, was ich euch geben kann. Was also sagt ihr?«
    Ich war bereits kurz davor, Vlain gegenüber meine Bedenken zu äußern, verkniff es mir dann aber. Er würde sich etwas dabei denken. »Ich bin dafür.«
    Das ließ ihn breit grinsen und die anderen abwartend mustern . »Und ihr?«
    Yve zuckte mit den Schultern . »Meinetwegen.«
    » Joh«, machte Jayden.
    » Tu, was du nicht lassen kannst«, seufzte Crevi und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
    » Das ist doch…«, empörte sich der Dieb, merkte dann aber, dass er keine Chance hatte, noch irgendetwas an dem Beschluss zu ändern. »Das ihr nicht einmal auf mich hören könnt! Sagt nachher nur nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.«
    Und damit war es entschiedene Sache.

14. Eingeständnisse
     
    »Vlain?«
    Er zuckte ertappt zusammen.
    »Du bist es doch, oder?«
    Er unterbrach seine Arbeit und hielt einen Augenblick die Luft an.
    Wappnete sich innerlich.
    Aus Angst ihr ins Gesicht blicken zu müssen, hielt er den Blick eisern auf den Boden zu seinen Füßen gerichtet. Dann schluckte er den Kloß in seinem Hals hinunter und sagte : »Ja«, hüstelte unbeholfen, als er merkte, wie heiser er schon wieder klang. Und wurde rot, als ihm bewusst wurde, dass ihm diese Peinlichkeit jedes Mal passierte, wenn er nervös war. »Was…ist?«
    Und jetzt stotterte er auch noch!
    War das wirklich er, der da sprach?
    Vielleicht lag die ganze Ungeheuerlichkeit darin, dass er sich bereits seit Stunden vor diesem Gespräch fürchtete.
    »Du wirst wirklich gehen?«, vergewisserte Crevi sich.
    » Hab ich doch gesagt«, fuhr er sie an, ohne wirklich zu wissen wieso. Mürrisch machte er sich wieder daran, sein Messer zu schärfen.
    Sie ließ sich davon nicht beirren . »Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich Angst um dich habe.«
    » Angst?«, er lachte kurz und erbärmlich auf. »Das brauchst du nun wirklich nicht! Du weißt, wie es um meine Fähigkeiten bestellt ist. Ich bin das unsterbliche Monster, schon vergessen?«
    » Nein, hab ich nicht.« Die plötzliche Kälte, die in ihre Stimme gefahren war, ließ ihn aufhorchen und erneut in seinem Tun innehalten. »Nur, wie du vergessen zu haben scheinst, ändert das für mich nicht das Geringste.«
    Vlain konnte nur mit Mühe verhindern, dass er bei all dieser Scheinheiligkeit nicht laut losprustete. Das war doch wirklich lächerlich! Wie dreist war das bitteschön? Angewidert von ihrer Unverfrorenheit, ihm derart offen ins Gesicht zu lügen, spuckte er aus . »Ich kann nicht fassen, was du da von dir gibst. Gerade von dir, Miss Sullivan, hätte ich so was am allerwenigsten erwartet.«
    Er wartete, doch als sie nichts erwiderte, fuhr er fort : »Ich meine, Yve ist ein heimtückisches,

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