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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Schmollmund . »Das wusste ich doch.«
    Yve klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter . »Ich sehe dir deinen Mangel an Mut nach, mein Bester. Aber zurück zur Sache, was ist das für ein Wächter, von dem Joseph da spricht? Ich wollte hier natürlich niemanden verängstigen, doch die genaue Identität dieser mysteriösen Bedrohung ist noch nicht geklärt.«
    » Wenn ich mich recht erinnere«, steuerte ich bei, »erwähnte Irrwig diese Kreatur ebenfalls, als Vlain und ich ihn in seinem Büro überwältigten.«
    » Ein Wächter, der die Quelle der Erlösung bewacht?«, grübelte Vlain. »Klingt nicht gut. Ist das alles, was wir wissen? Dass es einen Wächter gibt ? Nichts Genaueres?«
    Jayden räusperte sich geräuschvoll . »Scheint mir ganz gut ins Konzept zu passen. Das sieht – entschuldige, Crevi – deinem Vater mal wieder ähnlich. Nur nicht zu viel verraten!« Seine Miene verdüsterte sich. »Wenn wir Glück haben, wird die Begegnung mit dem Bewahrer des Heilmittels ebenso lustig wie die Bekanntschaft, die wir damals auf dem Zirkel machen durften. Falls ihr euch erinnert, das war…«
    » Wieso? Was war denn da?«, erkundigte sich Ennyd wenig begeistert.
    Yve winkte ab . »Das willst du lieber nicht wissen.«
    » Kein weiterer Kommentar«, stimme Jayden ihr zu.
    Eine Weile herrschte erneut Schweigen. Ich vermutete, dass sich jeder seine eigenen Gedanken machte. Es war Crevi, die schließlich das Wort ergriff : »Wenn wir hier richtig sind, wovon wir ausgehen können, lässt sich vielleicht Genaueres von den Einheimischen in Erfahrung bringen. Wir wollten uns ohnehin nach einer Art >Quelle< erkundigen, die sich vermutlich in den Bergen befindet. Wieso fragen wir nicht gleich, ob es irgendwelche Legenden oder Gerüchte über eine Kreatur gibt, die in den eisigen Höhen ihr Unwesen treibt?«
    » Aber«, meldete sich Vlain zu Wort, »wenn wir davon ausgehen, dass die Einheimischen von einem Wesen wissen, das dort oben lebt, und möglicherweise auch noch darüber im Bilde sind, dass dieses nicht zufällig dort herumstreift, sondern etwas Wertvolles bewacht, ist dann nicht davon auszugehen, dass es ihnen nicht unbedingt in den Kram passt, wenn Fremde in ihrem Kaff auftauchen und sich mir nichts dir nichts ihren Schatz unter den Nagel reißen wollen? – Das alles könnte mehr Aufmerksamkeit auf unsere Quelle lenken, als uns lieb ist. Wir wollen doch nicht, dass uns irgendwelche Dorftrottel folgen, das Versteck unserer einzigen Erlösung an alle, die sie kennen, verraten und wohlmöglich leichtsinnig dort eindringen und in ihrer Unwissenheit alles zerstören, was uns heilig ist?«
    Yve klatschte anerkennend in die Hände . »Optimismus pur, ganz wie wir es von dir kennen, Vlain.«
    » Er hat durchaus nicht unrecht«, trat zu meiner Überraschung Ennyd für den Dämon ein. »Das könnte sich wirklich etwas schwierig gestalten. Wenn wir offen unsere Absichten, den >Schatz< der Bergmenschen finden zu wollen, bekunden, könnte das tatsächlich zu Feindseligkeiten führen und unser Heilmittel gefährden.«
    Irgendetwas ließ mich an Ennyds Aussage stutzen. Er hat es unser Heilmittel genannt! , wurde mir bewusst, was mich an seiner Wortwahl so sehr störte. Und auch Vlain sprach von unserer Quelle. Möglicherweise übertrieb ich, aber ich hatte das Gefühl, die beiden Männer gebärdeten sich bereits zu besitzergreifend.
    » Wie wollen wir denn sonst herausfinden, wohin wir gehen müssen? Wir können unmöglich aufs Geratewohl in die Berge ziehen und hoffen, dass wir durch Zufall auf das stoßen, was wir suchen.« Yve schien verärgert zu sein. »Für gewöhnlich führen solch gedankenlose Aktionen zum vorzeitigen Ableben der übermotivierten Abenteurer.«
    » Das war auch nicht gerade optimistisch«, kommentierte Vlain.
    » Freunde!«, unterbrach ich die fruchtlose Diskussion und sorgte dafür, dass sich alle in meine Richtung wandten. »So kommen wir nicht weiter.« Ich versuchte, einen aufkommenden Streit im Keim zu ersticken. »Es gibt ein viel wichtigeres Problem, dem wir uns zuerst zuwenden sollten.«
    » Und das wäre?«, Ennyd sah nicht im Geringsten so aus, als hätte er auch nur eine Vermutung, worum es sich dabei handeln könnte. Ich hingegen merkte mir seinen Ausdruck der Zuversicht genau. Denn er irritierte mich zu sehr, als dass ich ihm keine weitere Aufmerksamkeit schenken konnte. Es war überaus seltsam , dass der Meister der Planung an ein so offensichtliches Problem nicht gedacht hatte. Das sah ihm

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