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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Dummes.«
    Jetzt war es raus. Immerhin das hatte irgendwie funktioniert!
    Über dieses Thema hatte sie bisher nur mit ihrem Vater gesprochen. Mit ihrem Vater, der nicht mehr unter ihnen weilte. Sondern irgendwo weit hinter ihnen unter der Erde.
    » Ich kenne das.«
    » Wirklich?«
    War so etwas möglich? Dass es jemandem genauso ging wie ihr? Entweder er belog sie oder aber...
    » Früher…ging es mir ganz ähnlich. Irgendwann wurde es dann besser«, meinte er.
    » Einfach von selbst?«
    Sein Gesicht nahm einen harten Ausdruck an . »Nach dem Tod meiner Schwester…« Er ließ den Satz unbeendet und Crevi fand, dass es sich so anhörte, als wäre dies nicht die ganze Wahrheit. »Na ja.« Das bekümmerte Schimmern wich aus seinen Augen und er lächelte wieder. »Was hältst du davon, wenn wir eine Abmachung treffen?«
    » Was für eine Abmachung?«, hakte sie nach.
    » Du sagst ab sofort alles, was du eigentlich sagen möchtest, und im Gegenzug dazu werde ich dir etwas Schönes besorgen, das dich immer daran erinnert, dass dir mir gegenüber nichts unangenehm sein muss. Na?«
    Sie konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln über ihr Gesicht huschte. Er konnte sie doch immer wieder überraschen. Seitdem sie Linelle Falah verlassen hatten, offenbarte er ihr immer neue Seiten, die er zunächst hinter seiner selbstgefälligen Arroganz verborgen hatte . »Abgemacht – nur, dass du gar kein Geld hast.«
    » Ich werde sehen, was ich verkaufen kann, damit ich genug habe, um dir was Feines zu besorgen.«
    » Das musst du nicht«, versuchte sie ihm auszureden, nur für sie , etwas von seinen persönlichen Besitztümern zu verkaufen. Sie musste aber zugeben, dass es ihr mehr als nur ein wenig schmeichelte.
    » Nur keine Sorge, ich werde schon etwas finden.« Er grinste – was unter anderen Umständen vielleicht überheblich gewirkt hätte. Doch jetzt konnte Crevi darin nur etwas Schelmisches erkennen.
    Also gab sie ihren halbherzigen Protest auf.
    Den Rest des Weges verbrachte Vlain damit, die Satteltaschen seines Pferdes nach etwas zu durchsuchen, das sich verkaufen ließ. Ihr anfängliches Schmunzeln, war längst einem Dauergrinsen gewichen, das sie erfolglos versuchte, hinter ihren Haaren zu verbergen. Der Bereich in ihrer Magengegend fühlte sich warm und flau an, dass sie es kaum noch ignorieren konnte. Und das brachte sie enorm durcheinander.
    In diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, sie, Crevi Sullivan, wäre für den charmanten Vlain Moore die wichtigste Person auf der Welt.
    Schnell verwarf sie den Gedanken wieder.
    Langsam rückten die Stadttore des Mond-Dons in Sicht.
    »Warte«, sagte Vlain und hielt seinen Grauschimmel an. »Steig ab und komm zu mir aufs Pferd.«
    Sie blickte ihn fragend an.
    »Im Mond-Don herrschen Anhänger des Unbefleckten. Geistliche, die gottesscheues Gesindel im Namen des Herrn zweimal unter die Lupe nehmen, bevor sie es in ihre heiligen Mauern lassen. Es würde daher Aufsehen erregen, wenn wir auf getrennten Pferden sitzen. Ich nehme an, dass man uns für Mann und Frau halten wird und kein anständiger, religiöser Ehemann würde seine Frau auf einem eigenen Pferd reiten lassen. Verstehst du?«
    Stirnrunzelnd tat Crevi, wie ihr geheißen. Froh, endlich vor ihm zu sitzen, verlor sie fast das Gleichgewicht. Bevor sie irgendwo Halt finden konnte, hielt Vlain sie an der Schulter fest und zog sie vorsichtshalber etwas näher – als nötig gewesen wäre , fand sie – zu sich heran, damit sie nicht gleich wieder hinunterfiel.
    Vlain beruhigte das verschreckte Tier und gab ihm die Sporen. 
    Die Stadtmauern wirkten verglichen mit jenen Linelle Falahs schmächtig. Es handelte sich um bloße Palisaden, deren Pfähle jedoch mit eisernen Spitzen besetzt waren.
    Die Soldaten auf dem Wehrgang traten an die Brüstung heran und verfolgten ihr Näherkommen mit schmalen Augen . »Wohin des Weges?«, fragte der Glatzköpfige von ihnen, sobald sie in Hörweite kamen. Auf die Jacken ihrer Uniformen war eine weiße Taube genäht worden. Das Symbol für Reinheit und Frömmigkeit.
    Vlain antwortete : »In die Stadt. Wohin wohl sonst?«
    » Name?«
    » Vlain Moore.«
    » Verschwindet und kommt später wieder. Vielleicht ist uns dann mehr danach, euch hindurch zu lassen.« Der Mann lachte und wandte sich ab. Als er jedoch merkte, dass sie sich nicht rührten, fuhr er herum und rief: »Hast du nicht gehört? Du und dein Weib, ihr sollt verschwinden!«
    Crevi war schockiert darüber, wie die Männer sich ihnen

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