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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Wie…Yve hat die Perle! Sie wollte aufspringen und ihrer Verbündeten zu Hilfe eilen, da packte sie eine raue Hand an der Schulter. Die Kraft drohte ihr das Gelenk zu zersplittern, sie schrie hell auf, dann flog sie.
    Wie eine weggeworfene Puppe trudelte sie durch die Luft. Die Umgebung flog in Sekundenschnelle an ihr vorbei, verzerrte, bis ihr Flug ruckartig beendet wurde. Es wurde schwarz.
    Ihr Kopf drohte vor Pein zu zerspringen, ihre Sicht klärte auf, aber es drehte sich ohnehin alles. Eine neuerliche Welle von Übelkeit überrollte sie und würgend stieg ihr die Galle die Kehle hoch. Was…? Yve!
    Zitternd hob Crevi den Oberkörper und tastete nach ihrem Kopf. Als sie ihre Fingerspitzen betrachtete klebte Blut daran. Noch einmal sah sie ihre Hand an, als könne sie nicht glauben, was ihr soeben geschehen war.
    Sie schaute über die Schulter und erkannte, dass sie mit dem Monolithen kollidiert sein musste, an dessen ehemals weißer Oberfläche nun ein hässlicher roter Fleck prangte.
    Yve! Sie musste irgendetwas tun. Ziellos suchte sie den Platz ab. Wo war Jayden? Sie war so unendlich müde…
    Da! Eine schwache Bewegung am Rande ihres Blickfelds. Ein dunkler Schemen, der sich auf den schwarzweiß getünchten Platz schob. Aber es war nicht der Bettler, der ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Sie sah mich.
    Unsere Blicke trafen sich.
    Schnell erkannte ich, dass ihr Bewusstsein zu angeschlagen war, um länger darin zu verweilen. Also zog ich mich zurück, was sie jedoch nicht dazu brachte, den Blick von mir zu lassen. Selbst in diesem wirren Augenblick, halb ohnmächtig, sog sie meine Erscheinung in sich auf.
    Hierbei am Rande, muss ich wohl sagen, dass sie einen ganz gewöhnlichen Menschen zu Gesicht bekam. Einen Mann, kaum älter als sie selbst.
    Nur damit durfte ich mich jetzt nicht aufhalten. Es gab Situationen, die mein Eingreifen erfordern.
    So schnell ich konnte duckte ich mich zwischen den hinzueilenden Steinkriegern hindurch. Diese beachteten mich kaum. Sie waren einzig und allein darauf aus, die Perle zurückzuerlangen, die Yve ihnen gestohlen hatte. Ein Schutzzauber, den der Schöpfer selbst hinterlassen haben musste.
    Ich konzentrierte mich erneut auf die vor mir liegende Aufgabe.
    Yve musste geholfen werden!
    Je näher ich meinem Schützling kam, desto argwöhnischer und skeptischer wurden die Blicke der toten Soldaten. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass sie mein Vorhaben erahnten. Gleichwohl eilte ich weiter. Der Kreis der zusammenrückenden Statuen kam näher.
    Aufregung packte mich. Normalerweise mische ich mich nicht in die Angelegenheiten Normalsterblicher ein, aber in diesem Fall war eine Ausnahme angebracht.
    Einer der Krieger drehte sich unerwartet in meine Richtung. Als ich schon an ihm vorbei wollte, schoss sein steinerner Dolch direkt auf mich zu. Rasch trat ich zur Seite. Ließ seinen Stoß ins Leere laufen und griff nach seinem Arm. Eine reflexartige Reaktion meinerseits. Ich war selbst etwas verwundert ob meiner Schnelligkeit.
    Verdutzt starrte die Kreatur mich an.
    »Das hast du nicht erwartet, was?«, fragte ich das Wesen, drückte zu und zersplitterte den Stein unter meinem Griff. Der Soldat jaulte auf und sackte leblos zur Seite, als wäre er niemals lebendig gewesen.
    Einer weniger , dachte ich.
    Einer von…wievielen? Ich schätzte die Zahl der Wächter auf weitere fünfundzwanzig.
    Zögernd nahm ich den Dolch des Toten auf. War dies nicht schon immer die Möglichkeit gewesen, mit der man die Dinge anging? Man bekämpfte Feuer mit Feuer.
    Wieso nicht auch Stein mit Stein?
    Die Waffe wog schwer in meiner Hand, aber ich brachte genug Stärke auf, um sie zu führen. Dennoch ließ sich die Unruhe nicht vertreiben. Schutzzauber konnten überaus tückisch sein und ich verspürte nicht das Bedürfnis, meine Annahme bestätigt zu sehen.
    Dem ersten Krieger, der sich mir in den Weg schob, rammte ich den Dolch in die Brust, der dort eindrang, als wäre er nicht aus Stein sondern aus Fleisch.
    Hatte ich also Recht gehabt! In einer fließenden Bewegung zog ich den Dolch zurück.
    Doch zeitgleich, sowie der zweite Soldat fiel, wandten sich auch die Übrigen in meine Richtung. Das war nun doch etwas ungünstig.
    » Niemand stielt mein Auge!«, vernahm ich die Stimme des Steinkriegers, dem die Perle gehört hatte.
    Anstatt sich auf mich zu stürzen, machten mir die Soldaten nun Platz.
    Gut, dann eben so.
    Hinter Yve, die zitternd vor Schmerz auf dem Boden lag und mit fiebrigen Augen die

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