Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
Vom Netzwerk:
zugehört, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Nun saßen wir uns schweigend gegenüber und in ihren wunderbaren graublauen Augen fing sich das Licht der Kerze, die auf dem Nachttisch brannte und die ich kurz vor ihrem Eintreffen angezündet hatte.
    » Danke«, flüsterte sie nun. »Danke, dass du mir einfach nur zugehört hast.«
    » Das ist eine meiner Rollen«, tat ich leichtfertig ab.
    » Yve hat gesagt, dass sie glaubt, du seiest ein Vampir«, wechselte sie unvermittelt das Thema. »Was hältst du davon?«
    » Schwachsinn«, lachte ich und freute mich, dass Crevi es offensichtlich genauso sah. »Wirklich, völliger Unsinn. Ich bin auf der einen Seite ein Dämon, aber…ein Vampir mit Sicherheit nicht.«
    » Du bist auch ein Dämon?« Crevi schien kurz an Vlain zu denken. Dann kam ihr etwas in den Sinn, das sie kurz überdachte. Ich wartete geduldig, bis sie bereit war mir ihre Frage mitzuteilen. »Weißt du auch etwas über die Bande? Vlain hat gemeint, man hätte ihm früher ein Angebot gemacht, deswegen wisse er einiges davon.«
    » Ein wenig ist mir auch bekannt«, meinte ich und erinnerte mich an die Dinge, die der andere Dämon meinen Schützlingen und dem Bettler verraten hatte. »Ich habe kein Angebot bekommen, aber…mir ist diese Gruppe von Dämonen durchaus bekannt.«
    » Wie hast du von ihnen erfahren?«
    Ich zuckte mit den Schultern . »Irgendwann ist man sich über den Weg gelaufen. Die Bande lebt nicht so zurückgezogen, wie Vlain euch glauben machen wollte. Sie hat ein eigenes Machtrefugium, ein eigenes Revier und ein eigenes Hauptquartier.«
    » Was?« Ich konnte die Gedanken hinter Crevis Augen rasen sehen. Sie erkannte, dass Vlain sie belogen haben musste. Denn so war es. Ich weiß wirklich nicht, wieso der Mann dazu neigt, ständig neue Lügen in die Welt zu setzen. »Heißt das…was für Absichten verfolgt die Bande?«
    Ich grinste innerlich. Crevi war klug. Sie hatte genau die richtige Frage gestellt, die mir erlauben würde, ihr die Antwort zu geben, die sie hören wollte . »Die Bande besteht aus Dämonen, die ein gemeinsames Ziel haben. Sie trachten nach Erlösung.«
    » Nach Erlösung…«, wiederholte sie meine Worte. »Aber das heißt…gütiger Schöpfer! Du meinst, die Dämonen suchen nach einem Gegenmittel, um von ihrem Schicksal als Teufelskinder erlöst zu werden.«
    » Genau.«
    » Und…das bedeutet…sie suchen nach jemandem…« Sie starrte mich fassungslos an. »Ist es etwa so wie ich denke?«
    » Kommt drauf an, was du denkst.«
    » Suchen sie nach mir?«
    Ich zögerte ihr die Antwort zu geben, tat es aber dennoch : »Vermutlich.«
    » Diese grausamen Dämonen, die Jayden gesehen hat, suchen nach mir, weil ich auf der Suche nach einem Gegenmittel bin und sie davon Wind bekommen haben. Ist es so?«
    » Ich bin kein Mitglied der Bande, aber ich könnte mir denken, dass du Recht hast«, stimmte ich ihr zu.
    » Wie haben sie davon erfahren?« Schreckensbleich starrte Crevi aus dem Fenster.
    » Ich weiß es nicht. Es ist anzunehmen, dass sie sich ursprünglich an deine Fersen geheftet haben, weil sie dachten, dass du eine Gefahr darstellen würdest.«
    » Inwiefern sollte ich denn eine Gefahr darstellen?« Eine einzelne Träne fand den Weg über ihre Wange.
    Vorsichtig wischte ich sie fort . »Weil du die Nachfolgerin des Schöpfers bist und sie wollen um jeden Preis verhindert wissen, dass jemand wie du noch einmal existiert und den Menschen das antun kann, was der alte Schöpfer vor dir tat.«
    » Heißt das, sie wollen mich umbringen und das Gegenmittel?«
    » Beides geht nicht. Wenn du tot bist, kann sie niemand mehr zum Gegenmittel führen, richtig? Sie werden solange warten, außer sie sähen eine unmittelbare Gefahr in dir«, merkte ich an.
    » Aber…bisher ist niemand dieser Bande aufgetaucht. Wie können sie überhaupt wissen, wonach ich suche? Wir waren doch die ganze Zeit unter uns.«
    » Wer weiß.« Es war mir unangenehm ihr einige Dinge aus reiner Höflichkeit vorenthalten zu müssen.
    » Abgesehen von dir natürlich.«
    Sie sah mich an, als erwarte sie jeden Augenblick ein Geständnis.
    »Hey! Ich bin zwar ein Dämon, aber ich gehöre nicht der Bande an«, verteidigte ich mich etwas beleidigt, weil sie mir die Schuld unterstellte. »Ich gehöre mehr oder weniger zu ihren Feinden.«
    Crevi wirkte nicht ganz überzeugt . »Weißt du, wer die Frau war, die Jayden gesehen hat? Sie war die Anführerin, so wie er es beschrieb.«
    » Liwy«, sagte ich

Weitere Kostenlose Bücher