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Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Titel: Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Franosch
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unnötig. Das neue System hatte viele Vorteile. Wie bei unserem Beispiel vorhin, sind die neuen 10km/h, 100 Meter pro Minute. Einfach 10 000 geteilt durch 100. Das kann jeder im Kopf rechen«, erzähle der alte Mann darüber belustigt, dass es mal eine Zeit gab, in der sich niemand Gedanken über diese Fehler im System machte.
       »Ja, aber wie hat man den Unsinn beseitigt, wenn die Menschen so unflexibel waren?«, wollte der Kleine wissen.
    Nathan mischte sich nun ein.
       »Wie wohl? Die Quawa haben es befohlen. Da gab es keine Wahl und keinen Widerstand. Jeder akzeptierte das. Nach kürzester Zeit setzte es sich durch und die Menschen gewöhnten sich schnell daran. Vor allem weil alte Uhren verboten wurden, so konnte keiner schummeln.«
       »Auch diese Aufgabe«, sagte Nathans Vater, »übertrugen wir damals der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit. Diese Arbeit bewältigte, zu dieser Zeit Martinas Onkel Simon vorbildlich. Wenn wir schon bei guten Arbeiten, die von Familienmitgliedern erledigt werden sind, möchte ich noch zu einer Nachricht kommen, die ihr heute zuerst erfahren sollt.« Nathan ahnte schon was jetzt kommen würde. Es handelte sich dabei, nur um eine Frage der Zeit. Seinem Bruder gönnte er diese Ehre. Schließlich arbeitete er ein Leben lang darauf hin. Doch Martina würde diese Nachricht zu viel Rückenwind geben. Dabei stürmte schon ein Orkan hinter ihr. »Ich werde, ab sofort damit beginnen, meine Aufgaben an Hec zu übergeben. Diese Übergangszeit wird einige Monate andauern. Doch ich bin, so wie ich Hecs Arbeitsweise kenne, die ich überaus bewundere, sehr zuversichtlich, dass er unseren Ratssitz in kürzester Zeit übernehmen und bestmöglich weiterführen kann. Er wird damit das erste Ratsmitglied, aus dieser neuen Generation sein. Ich hege keinen Zweifel daran, dass diese Generation der Menschheit weiter ein...«
       Ein ohrenbetäubender Knall unterbrach die Rede des älteren Mannes plötzlich. Mehrere Fensterscheiben zerbrachen, als einige Gegenstände hindurch flogen, aus den dichter Rauch entwich. Durch die sehr eingeschränkte Sicht, konnte Nathan nur viele kleine, rote Punkte erkennen, die durch das Zimmer schwirrten. Langsam hemmten diese roten Punkte ihr Tempo, bis sie auf sechs Stellen, in Gruppen von zwei bis drei im Raum zur Ruhe kamen. Nur gegenüber von Nathan, wo er gerade zuvor noch seiner Frau in ihre rehbraunfarbenden Augen blickte, bildete sich eine größere Konzentration dieser roten Lichtpunkte. Nach dem sich langsam der Rauch verzog, konnte Nathan dutzende von Männern, in schwarzen Uniformen mit den rotem Buchstaben auf dem Oberarm und automatischen Waffen im Anschlag erkennen, die durch die aufgebrochene Tür gestürmt kamen. Alle Soldaten hatten schwarze Helme, Sturmhauben, dunkle Brillen und Atemgeräte auf. Sie zielten auf die Familienmitglieder, die auf die verschiedensten Arten darauf reagierten. Nathans Bruder nahm seinen Sohn schützend in den Arm, während seine Frau wütend, hustend in Angriffsstellung lauerte. Nathan stand aufrecht, aber beunruhigt an seinem Platz und hob seine Hände in die Höhe. Er ließ seine Frau nicht aus den Augen, die panisch zu ihm schaute und ebenfalls ihre Hände hoch hielt. Der Senior dieser Runde blieb scheinbar unbeeindruckt stehen und brüllte: »Was zum Teufel soll das hier werden? Welcher Selbstmordkandidat ist hierfür verantwortlich?«
       »Das wäre wohl ich«, sagte eine Stimme, die von der Tür her sich zu nähern schien. Ein dürrer, pockenvernarbter Offizier kam ins Zimmer. Zusätzlich zu seiner unreinen Haut hatte er noch einen weiteren Makel im Gesicht. Eine alte, dicke, rote Narbe ging vertikal über sein rechtes Auge oder das was von dem Auge noch übrig blieb. Der Augapfel hatte keine Pupille mehr, sondern nur einen tiefen blaßrosanen Kratzer, der die Linie seiner Narbe vervollständigte.
       »Nikolai? Was soll das denn werden?«, fragte Nathans Vater verwirrt.
       »Nennen Sie mich Colonel Uwarow. Ich bin nicht Ihr Kumpel, sondern der oberste Agent der Quawa«, sagte er in einem monotonem Ton, der keinerlei Gefühle offenbarte, »Ich bin hier um Ms. Shakima Daniels, geborene Alvarez zu verhaften. Ihr werden Verbrechen gegen Quawa vorgeworfen. Außerdem nehme ich Nathan Daniels zur intensiven Befragung mit!«, sagte der Soldat zwar in emotionslosem Ton, aber mit einem grinsen, dass er sich nicht verkneifen konnte.
       »Wer hat das genehmigt?«, schrie der ältere Mann den Offizier

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