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Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)

Titel: Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Franosch
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aus, als ob sie genug Reserven hätten. Deswegen verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen nicht unser bisschen Essen, das wir haben anbiete. Genau genommen ist das auch nur meine Ration, die ich aber mit Kevin teilen muss. Nun ja die Rente ist nicht gerade üppig, aber vermutlich kennen Sie das Wort Rente nicht einmal. Dafür sind Sie zu jung.« Sie machte eine Art Eintopf auf ihrer Gasflamme warm. Nathan konnte erkennen, dass ihr das stehen ziemlich schwer fiel. Offenbar belasteten sie gesundheitliche Probleme.
       »Ich habe schon gegessen. Warum hat Kevin keinen UZUT?«
       »Sie kennen vielleicht seinen Vater. Er arbeite als Gärtner im Hause Ihres Vaters. Wir mussten Kevin außer Reichweite von Uwarow bringen. Er hätte den Jungen als Druckmittel gegen seinen Vater benutzt. Er wurde enttarnt, aber er darf die anderen nicht verraten.«
       »Was geschieht mit dem Jungen ohne UZUT?«, fragte Nathan.
       »Es dauert bis jemand stirbt, der Kevin eine neue Identität ermöglicht. Bei diesen Lebensumständen ist es sicher, dass er nicht sehr lange auf den Tod eines gleichaltrigen warten muss. Wir verpflanzen den UZUT des Toten an sein Ohr und dann geht sein Leben, bei der Familie die das Kind verloren hat weiter.« Das Essen war fertig. Sie füllte es in zwei Kunststoffbehälter und rief den Kleinen herbei. Nathan machte den Stuhl frei und beobachtete wie der Junge diese ekelig aussehende, dünne Brühe gierig in sich schlang. Das Kind schien nach dem Leeren seiner Schüssel noch nicht gesättigt zu sein. Das bemerkte Klara auch und sagte:  »Willst du noch meinen Rest? Ich bin schon papp satt.« Kevin freute sich und stürzte noch ihre Portion herunter. 
       »Darf ich noch etwas anschauen?«, fragte er kleinlaut. Klara konnte seinem Blick nicht widerstehen. »Ja mach! Aber erst gehst du dich waschen, bevor alle Lichter ausgehen.« Freudig rannte der Junge zum Waschbecken und schrubbte sich die Zähne, während Klara ein weiteren Film über ihren UZUT auf dem Spiegel startete.
       »Ihre Propagandafilme sind Müll, aber der kleine darf die Wohnung nie verlassen und ohne Ihren Müll, würde er durchdrehen«, rechtfertigte sie sich. Nathan beobachtete die beiden. Klara spülte ihr Geschirr, während Kevin wie ein Häufchen Elend, in die alte Decke gekuschelt, auf den Bildschirm starrte. Der Klein hatte keinen Kontakt zu anderen Kindern. Er hatte keine Spielsachen. Der Junge konnte für eine unbestimmte Zeit nichts anderes sehen, als diesen Raum und die blöden Filme, die Nathans Ministerium sendete. Nathan füllte großes Mitleid mit diesem Kind. Gleichzeitig überkam ihn ein Gefühl von Schuld, weil er das Leben dieser Klasse, immer so gut verdrängt hatte und sich lieber um seine eigenen Dinge kümmerte. Dinge, die so unwichtig im Vergleich zu den Problemen der Bronzenen erscheinen. Klara beendete gerade den Abwasch, als Nathan einen neuen Versuch für ein Gespräch startete.
       »Hätte er nicht ein besseres Leben, wenn Uwarow ihn gefangen hätte?« Die alte Frau warf Nathan einen gefährlichen Blick zu.
       »Uwarow ist ein Monster. Er würde Kevin foltern oder sogar töten, wenn es ihm etwas bringen würde. Er sieht nur das Wohl der Quawa, nicht das seiner eigenen Rasse.« Ein sich immer schneller wiederholender Piepton halte durch die Wohnung. »Sie können auf dem Boden schlafen. Ich habe leider keine Decke für Sie, aber Sie sind ja gut gekleidet.«
    Kevin und Klara legten sich aufs Bett. Die letzten Lichtstrahlen erlaubten Nathan noch den Anblick, wie Klara den Kleinen zudeckte, bevor die völlige Finsternis den Tag der Drei, ohne Rücksicht auf ihren Willen beendete. Nathan unterschätzte seine Müdigkeit, die ihn nach überraschend kurzer Zeit, auf dem kalten, harten Boden Schlaf finden ließ.
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 8 
    Das Treffen
     
    Nathan wurde unsanft aus seinen Träumen gerissen. Bevor er etwas realisieren konnte, hatte er schon einen Stoffsack über dem Kopf und gefesselte Hände am Rücken. Eine Stimme, von der Nathan glaubte, das sie zu dem Riesen gehörte, der ihn am Tag zuvor in diese Wohnung brachte, forderte ihn auf aufzustehen. Minutenlang schoben mehrere Personen ihn umher, dass Nathan seine Orientierung verlor. Als einzige Gewissheit blieb ihm das Wissen, in welchem Stockwerk sie sich befinden müssten, da er keine Stufen bestiegen hatte. Nathan hörte wie sich eine Tür öffnete und er hineingestoßen wurde. »Nimmt ihm den Sack und die Fesseln ab!«, forderte im

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