Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)
vielleicht perfekt ab, jedoch bestätigte er nur Uwarows Behauptungen. Wie würde er mit dem Umstand fertig werden, dass Shakima ihm jahrelang etwas vorgemacht hatte. Dann befürchtete er auch noch, Marlon wollte ihn einfach nur töten, um sich dafür zu rechen, dass seine Geliebte unzählige male mit Nathan intim werden musste.
Otto Schmidt kam in den Raum. Setzte sich auf einen freien Stuhl am Rand und nickte Nathan zu. Jetzt hielt Nathan nichts mehr im Ministerium. Er segnete schnell alle Ideen ab, unabhängig davon, dass einige der Arbeiten unterirdisch schlecht waren und erklärte das Meeting für beendet. Er nahm die kleine Schachtel von Otto, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und sagte: »Danke«
Otto fühlte sich offenbar immer noch nicht wohl bei der ganzen Sache, denn er schaffte es noch nicht einmal Nathan anzusehen, geschweige dessen, etwas zu sagen. Nathan fuhr in sein eigenes Zuhause, das er seit den Vorkommnissen nicht mehr gesehen hatte. Er kam herein und erblickte, dass sein Personal es immer noch nicht geschafft hatte, das Chaos nach Uwarows Bombensuche vollkommen zu beseitigen. Zwar wirkte alles wieder aufgeräumt, aber rissen die Soldaten teilweise sogar Wende und Böden ein, um ein mögliches Versteck zu finden. Nathan sah das Haus in diesem Zustand, das er die letzten Jahre mit Shakima so glücklich bewohnt hatte und verspürte eine große Trauer bei dem Gedanken, dass seine Frau nie wieder dieses Gebäude betreten würde. Er ging in sein Arbeitszimmer, um Ruhe von den Reparaturarbeiten zu haben und setzte sich in einen bequemen alten Ohrensessel. Dort verbrachte er nostalgisch die Zwischenzeit damit, alte Bilder von Shakima auf dem Tisch vor ihm zu betrachten.
Kapitel 7
Der Weg ins Ungewisse
Nathan nahm die Kleider aus der Kiste, die Shakima als Erinnerung an ihr erstes Date aufgehoben hatte. Zu seiner Freude, konnte er anscheinend in den letzten Jahren sein Gewicht halten, da ihm die Klamotten noch perfekt passten. Er hatte das Gefühl auf Kohlen zu sitzen und hielt es nicht länger Zuhause aus, deswegen lief er etwas früher als nötig aus dem Haus. Er hatte einen, für ihn ungewöhnlich langen Fußmarsch vor sich, weil er sich auf keinen Fall von seinem Fahrer an den U-Schleuseneingang bringen lassen wollte. Um ihn herum erschien die Welt glücklich. Die Menschen lachten und schlenderten durch die hell erleuchteten Straßen und freuten sich ihres Lebens. Nathan konnte es nicht begreifen, wie die Welt sich einfach so weiter drehen konnte, obwohl seine Kima fehlte. Bedeutete den ihr Leben so wenig? In seinen Gedanken vertieft, erreichte er sein Ziel schneller als erwartet. Er schaute sich den Zugang, der zu den Rolltreppen führte genau an. Um diese Zeit waren noch mehr Silberne unterwegs, als er erhofft hatte. Dadurch würde er in der Maße nicht besonders auffallen. Die zwei Soldaten, die an diesem Checkpoint Dienst hatten, wirkten ebenfalls nicht sehr motiviert. Sie würdigten die Pendler, die diesen Zugang benützten keines Blickes. Offenbar verließen sie sich voll und ganz auf das elektronische Transpondersystem, dass sie alarmieren sollte, falls jemandem die nötige Akkreditierung für diesen Durchgang fehlte. Nathan nahm all seinen Mut zusammen und lief fest entschlossen Richtung Zugang. Sein Herz klopfte wie verrückt, als einer der beiden Soldaten kurz in seine Richtung schaute. Nathan erkannte ihn. Es war der Mann, den Nathan an dem schrecklichen Abend zusammengestaucht hatte. Würde er Nathan auch wieder erkennen? Nathan hoffte darauf, dass dieser Offizier ihn nicht mit einem silbernen Auftreten in Verbindung setzen würde und er ihn dadurch nicht einordnen konnte. Nathan versuchte entspannt zu wirken und lief zügig weiter. Er traute sich nicht mehr zu den Soldaten zu sehen, aber seine Ohrn hielt er gespitzt. Jedes Geräusch ließ ihn, in seiner Anspannung zusammenzucken. Doch die Soldaten zeigten keine Reaktion auf Nathan. Er stellte sich zitternd auf die Rolltreppe und glitt im Schneckentempo aus dem Sichtfeld, der beiden, schwarz gekleideten Männer. Nathan betrat nun zum zweitem mal, dieses unterirdische Labyrinth, doch dieses mal ohne eine Führerin, die sich in diesem verzweigten Rollbandsystem, wie in ihrer Westentasche auskannte. Jetzt musste er sich allein zurecht finden. Er warf nur einen ganz kurzen Blick auf die Übersichtstafel, um nicht zu sehr
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