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Beschuetze mich - liebe mich

Beschuetze mich - liebe mich

Titel: Beschuetze mich - liebe mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Stalking-Fälle von Frauen begangen werden und dass fast jede zweite von ihnen einer anderen Frau nachstellt.“
    „Sie meinen, lesbische Frauen stalken eine Expartnerin, weil sie nicht mehr zusammen sind?“
    „Manchmal. Aber oft hat es vorher gar keine intime Beziehung gegeben, sondern nur Freundschaft. Auch da kommt es vor, dass jemand die Freundin zurückweist – oder die Stalkerin sich das einbildet“, erklärte er.
    Lacey schüttelte den Kopf. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
    „Dazu haben die meisten Menschen auch keinen Grund. Weibliche Stalker bekommen in den Medien selten die Aufmerksamkeit, die sie bekommen sollten. Vierundachtzig Prozent der männlichen Stalker verfolgen ein weibliches Opfer, das produziert natürlich mehr Schlagzeilen. Aber nur weil wir eher selten davon hören, bedeutet es nicht, dass Frauen harmloser sind.“
    Was er in Südamerika erlebt hatte, bewies Chaz, dass Frauen ebenso gewalttätig sein konnten wie Männer.
    „Das ist schrecklich“, flüsterte Lacey. Sie war blass geworden.
    „Stimmt. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die meisten Stalker keineswegs Psychopathen sind. Meistens leiden sie unter Depressionen, Drogenmissbrauch oder Persönlichkeitsstörungen. Weibliche Stalker sind deutlich seltener wegen Gewaltverbrechen vorbestraft als Männer.“
    Er lächelte aufmunternd. „Wir erstellen eine Liste aller Männer und Frauen, die ihnen früher nahegestanden haben oder es jetzt tun. Vielleicht kommt keiner davon infrage, aber es passiert eher selten, dass ein Opfer von einem völlig unbekannten Täter verfolgt wird. Das engt den Kreis der Verdächtigen stark ein. Ich gehe davon aus, dass wir Ihren Stalker schon bald überführen.“
    „Hoffentlich behalten Sie recht.“
    „Wie sieht Ihr normaler Tagesablauf aus?“
    „Montags bis freitags bin ich abends im Studio. Vorher kümmere ich mich um meine Tochter. Wir spielen, gehen in den Park oder einkaufen, essen irgendwo etwas oder besuchen meine Schwester. Wenn sie schläft, bereite ich meine Sendung vor und erledige die Post. An den Wochenenden unternehmen wir manchmal etwas mit der Familie meiner Tante, oder ich treffe mich mit einer Freundin zum Lunch.“
    „Erzählen Sie mir von Ihrer Familie.“
    „Das sind Mom und Ruth.“
    „Arbeitet Ihre Mutter?“
    „Ja. Sie ist ein Mathegenie und unterrichtet in Teilzeit an der Universität von Utah. Dort hat sie auch meinen Dad kennengelernt. Er war Bioingenieur und bei einem Unternehmen angestellt, das neue Software für die Medizin entwickelt.“
    Chaz lächelte. „Sie müssen tolle Gene haben.“
    „Meine Eltern waren brillant. Als Mom mit mir schwanger wurde, ist sie zu Hause geblieben und kehrte erst an die Uni zurück, als Ruth auf die Junior High kam. Da war ich schon auf der Highschool. Wie liegen zwei Jahre auseinander. Seit ich wieder in Salt Lake bin, unterrichtet Mom nur an zwei Tagen in der Woche, um mir helfen zu können. Außerdem ist sie in ihrer Kirchengemeinde aktiv, verbringt Zeit mit ihrer Schwester, meiner Tante Mary, die mit ihrer Familie in North Salt Lake wohnt.“
    „Ist Ruth ebenso begabt wie Sie?“
    „Mom hat mir mal erzählt, dass Ruth den höchsten Intelligenzquotienten in der Familie hat.“
    „Was arbeitet sie?“
    „Nach der Highschool hatte sie verschiedene Jobs, unter anderem in einem Handyshop. Sie hat gut verdient und genug gespart, um Flugstunden zu bezahlen.“
    „Das ist interessant.“
    „Mom und ich waren auch überrascht, aber Ruth kann ziemlich launisch sein, daher weiß man nie, was sie als Nächstes vorhat. Nachdem sie den Pilotenschein erworben hatte, ist sie mehrere Jahre geflogen, zum Schluss für eine Luftfrachtfirma in Idaho Falls. Aber dann hat die Wirtschaftskrise auch die Luftfahrt getroffen. Vor einem Monat ist sie entlassen worden.“
    Oder Ruth war mit ihren Kollegen nicht zurechtgekommen. Chaz behielt den Gedanken für sich.
    „Was macht sie jetzt?“
    „Sie lebt bei unserer Mutter und sucht Arbeit. Mom hilft ihr finanziell aus. Und da ich abends immer einen Babysitter brauche, habe ich sie gefragt, ob sie sich um Abby kümmern kann. Ich bin wirklich froh, dass Sie Ja gesagt hat, und bezahle sie dafür, bis sie einen neuen Job hat.“
    „Was ist mit ihrem Privatleben?“
    „Ruth sieht sehr gut aus und hat immer viele Freunde gehabt, aber soweit ich weiß, sind es eher stürmische und lose Beziehungen. In letzter Zeit hat sie mal mit einem Mann namens Bruce telefoniert. Keine Ahnung, ob es

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