Beschuetze mich - liebe mich
diese Leute?“
„Seit etwa sechs Jahren. Nach meinem Abschluss in Stanford habe ich an einer Tagung in Seattle teilgenommen. Seitdem gehöre ich zum harten Kern, der unsere Treffen organisiert.“
„Sind die anderen auch so prominent?“
„Es sind Wissenschaftler, Piloten, Regierungsangestellte, Intellektuelle, Schriftsteller und Journalisten, die an paranormale Aktivitäten glauben und deshalb von ihren Kollegen nicht mehr so richtig ernst genommen werden.“
Das konnte Chaz gut verstehen. „Wie bleiben Sie mit ihnen in Verbindung?“
„Vor allem per E-Mail, aber wenn es aufregende Neuigkeiten gibt, telefonieren wir auch miteinander.“
„Haben diese Leute Ihre Privatnummern?“
Sie runzelte die Stirn. „Ja. Und natürlich meine E-Mail-Adresse.“
„Ist es eine große Gruppe?“
„Nein. Wir sind zu zwölft und versuchen, uns alle zwei Monate auf einer Konferenz zu sehen. Meistens schaffen wir das auch.“
„Sind die Leute verheiratet? Oder Singles?“
„Beides.“
Chaz nahm ihr Handy und spielte die Nachrichten ab, die sie noch nicht gelöscht hatte. „Wer ist Dave?“, fragte er danach.
„Dave Lignel ist schon lange dabei. Er ist verheiratet und hat Familie. Er fliegt für eine Airline und hat mir von ein paar Lichtern am Nachthimmel über Südamerika berichtet. Weder er noch sein Kopilot konnten sie identifizieren.“
Südamerika … Automatisch musste Chaz daran denken, was er dort erlebt hatte. Es waren Bilder, die er lieber vergessen würde.
„Die Frau, die mir aufs Band gesprochen hat, um mir von dem Buch über den Sasquatch zu erzählen, arbeitet in der Ausleihe der Bibliothek. Und …“
„Sasquatch?“, unterbrach er sie.
„Unser nordamerikanischer Yeti“, erklärte sie lächelnd. „Sie kennen ihn vermutlich unter dem Namen Bigfoot.“
„Ja, ich erinnere mich.“
„Und der dritte Anruf ist aus meiner Zahnarztpraxis, um mich an meinen nächsten Termin zu erinnern.“
Chaz stand auf und schaltete den Fernseher ein. „Ich möchte, dass Sie sich ansehen, was meine Mitarbeiter vor Ihrem Haus und dem Studio gefilmt haben. Wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, sagen Sie es mir sofort.“
Er machte sich Notizen, während sie ihm die Namen der Nachbarn nannte, die das Gebäude betraten oder verließen.
„Wir haben nicht viel Kontakt, aber es sind alles nette Menschen. Das Paar unter mir hat zwei Kinder, deshalb plaudern wir ab und zu.“
Er schob das nächste Band ein. „Was ist mit den Leuten vor dem Studio?“
Sie zeigte auf eine Talkmasterin, deren Sendung im Tagesprogramm lief. „Das ist Sally. Sie macht Tiptoe Through the Tulips , eine Gartensendung, die am Samstag ausgestrahlt wird. Sie ist über sechzig und gibt Kurse für Hobbygärtner. Manchmal kommt sie abends vorbei, um etwas vorzubereiten. Der Mann dort ist Greg Stevens von der Mitternachtsshow Sports and Celebreties . Die dauert bis zu den Frühnachrichten um vier. Adrian Memmot kommt immer eine halbe Stunde vorher.“
Chaz schaltete den Fernseher aus. „Okay. Eine Frage noch. Haben Sie eine Website?“
„Die Sendung hat eine. Barry betreut sie, und Stewart kümmert sich um die E-Mails. Manche Zuhörer schicken auch ein Fax. Die Nummer steht auf der Website.“
Er holte ein Handy aus der Schublade. „Ich habe das hier so eingerichtet, dass Sie mich unter der Eins erreichen, ihre Mutter unter zwei, Ihre Schwester unter drei und Barry unter vier. Vorläufig sind Sie auf diesem Handy für andere nicht zu erreichen. Behalten Sie Ihr eigenes und melden Sie sich nur, wenn Sie den Anrufer kennen. Der Stalker wird weitere Nachrichten hinterlassen. Wir hören sie zusammen ab. Irgendwann wird er aus der Deckung kommen und sich neue Methoden einfallen lassen, um Sie in Panik zu versetzen. Aber darauf werden wir vorbereitet sein.“
Lacey rieb sich die Schläfen. „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen für das alles danken soll.“
„Es ist mein Job. Bevor ich es vergesse, ich habe Ihnen einen Klingelton für das neue Handy heruntergeladen. Er ist aus 2001: Odyssee im Weltraum .“
„Wirklich?“ Sie lächelte belustigt, und sein Herz schlug schneller.
Dann nahm er sein eigenes Handy und rief sie an. Als die Melodie ertönte, lachte sie leise. Auch das gefiel ihm. „Wenn Sie möchten, ändern Sie den Klingelton. Ich bin nicht gekränkt.“
„Nicht im Traum.“
Auch diesmal genoss er das Zusammensein mit ihr mehr, als er sollte. Er musste sich auf seine Arbeit konzentrieren. „Findet in nächster
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