Beschuetze mich - liebe mich
seinem Büro weitere Nachforschungen über die Menschen anstellte, denen er als Laceys Verlobter bei der Konferenz begegnen würde. Obwohl es ein rein beruflicher Termin mit denkbar ernstem Hintergrund war, freute er sich darauf, das Wochenende in Albuquerque mit ihr zu verbringen.
5. KAPITEL
Trotz der stets präsenten Bedrohung kehrte Lacey um zehn vor vier in ihre Wohnung zurück. Sie war besser gelaunt, als sie es in ihrer Situation sein sollte, denn schon bald würde Chaz kommen. Sie stellte Abbys kleinen weißen Tisch und Stuhl ins Wohnzimmer, damit ihre Tochter sie sehen konnte, während sie am Esstisch arbeitete.
Ihr kleines Mädchen rannte sofort los, um sich zu verkleiden. Mit Schmetterlingsflügeln und einem Kranz, den sie sich schief auf die roten Locken gesetzt hatte, strahlte sie ihre Mutter mit Teds blauen Augen an. Lacey wurde warm ums Herz. Mit der Hilfe ihrer Großmutter hatte Abby sich die Nägel pinkfarben lackiert. An beiden Armen trug sie rote Herzen aus ihrem Stempelkasten. Als Chaz kurz darauf in Jeans und einem blauen T-Shirt die Wohnung betrat, rannte eine kleine Fee auf ihn zu und wedelte mit ihrem Zauberstab.
Stolz sah Lacey ihre Tochter an. „Honey, das ist mein Freund Chaz.“ Sie hob die linke Hand. „Er hat mir diesen Ring geschenkt. Sagst du Hallo zu ihm?“
„Hallo“, gab Abby ein wenig schüchtern von sich.
Während Lacey hinter ihm abschloss, ging Chaz in die Hocke und strahlte das Mädchen an. „Hi. Wie heißt du denn, mein Schatz?“
„Abby.“
„Bist du eine Fee?“
„Ja. Ich bin die Schmetterlingsfee Abby. Ich kann fliegen.“ Sie breitete die Arme aus und rannte durchs Zimmer.
Chaz lachte fröhlich. Lacey liebte sein Lachen. Und Abby freute sich über seinen bewundernden Blick. Nach mehreren Runden um den Tisch blieb sie vor ihm stehen und richtete ihren Zauberstab auf ihn. „Abrakadabra“, rief sie. „Du bist ein Frosch!“
„Das ist ein Kompliment“, flüsterte Lacey ihm zu. „Abby, hol Mr Frog und zeig ihn Chaz.“
„Okay.“
Abby flog davon. Chaz lächelte Lacey zu. „Das ist das süßeste Mädchen, das ich je gesehen habe.“
Fast hätte sie erwidert, dass er der attraktivste Mann war, den sie je gesehen hatte. Aber zum Glück kehrte ihre Tochter zurück, bevor sie sich lächerlich machen konnte. Mit ihrem Plüschfrosch in den Armen baute Abby sich vor Chaz auf.
„Mr Frog ist dein Lieblingstier, nicht wahr, Honey?“
Abby nickte.
„Kann er sprechen?“, fragte Lacey.
Abby gab das Quaken von sich, das sie mit Lacey geübt hatte. Chaz lachte begeistert und applaudierte. „Das hört sich wirklich echt an. Komm mit zur Couch. Ich habe ein Geschenk für dich.“
„Was ist es?“ Aufgeregt folgte sie ihm.
Er setzte sich und nahm eine Holzpuppe aus seinem Rucksack.
„Eine Matroschka!“, entfuhr es Lacey.
„Die Frau meines Chefs hat mir erzählt, dass ihre Tochter mit so einer Puppe aufgewachsen ist. Ich musste an Abbys Becher denken und dachte mir, sie könnte Abby gefallen. Roman ist russischer Abstammung und hat mir gesagt, wo ich sie bekomme.“
Er öffnete die Matroschka und holte eine der ineinandergeschachtelten Puppen heraus, bis sieben immer kleiner werdende Exemplare neben ihm auf der Couch standen.
„Mit denen hast du eine Weile zu tun. Die sind aber schön! Bedank dich bei Chaz!“
„Danke, Chaz“, erwiderte Abby, bereits damit beschäftigt, die Puppen wieder ineinanderzustecken. „Sieh mal, Mommy, ein Teeny Baby.“ Teeny gehörte zu ihren aktuellen Lieblingswörtern.
„Ja. Ist es nicht süß? Es sieht genauso aus wie seine Mutter. Komm, wir stellen sie auf deinen Tisch“, schlug Lacey vor.
Abby vertiefte sich sofort in ihr neues Projekt. Mr Frog war vorläufig vergessen. Chaz half ihr, die Puppen zusammenzusetzen, und sie bedankte sich jedes Mal, wenn eine im Bauch der nächstgrößeren verschwand. Mit einem glücklichen Lächeln beobachtete Lacey die Szene. Ihre Tochter besaß einen ganz eigenen Charme. So wie Chaz – wenn auch auf eine ganz andere Art.
„Ich habe Ihnen Ihr Essen aufgewärmt, Chaz“, sagte sie nach einem Moment. „Kommen Sie doch nach nebenan, sobald Sie Zeit haben.“ Wie versprochen hatte sie ihm von ihrer Mutter Lammbraten mitgebracht.
Zu dritt verbrachten sie einen schönen Abend. Nachdem Abby gebadet und einen frischen Schlafanzug angezogen hatte, wollte sie, dass Chaz ihr eine Gutenachtgeschichte vorlas. Er tat es, und als es um eine Biene ging, machte er ihr Summen so lustig
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