Beschuetze mich - liebe mich
war alles ruhig.“
„Das wird sich gleich ändern.“
„Stimmt. Ich bringe die Aufzeichnung mit, wenn ich um drei ins Büro komme.“
„Danke, Tom.“
Chaz fuhr kurz in seine Wohnung, um zu duschen und sich umzuziehen, danach traf er sie mit seinen Freunden Mitch und Travis im Cowboy Grub zum Frühstück. Dort aßen sie häufig, um sich zu entspannen und über den Job zu reden.
Als Chaz das Diner betrat, winkte Travis, ein ehemaliger Texas Ranger, der Kellnerin, um Kaffee nachzubestellen. „Roman hat uns erzählt, dass du an einem Stalking-Fall arbeitest.“
„Stimmt.“ Chaz setzte sich an den Tisch.
Mitch, der in Florida US-Marshal gewesen war, schob ihm einen Teller mit Rührei und Schinken hin. „Er hat gesagt, dass deine Klientin im Radio eine Sendung über UFOs und so macht. Wie ist sie? Ein bisschen abgedreht?“
„Ich weiß, was du denkst. Genau das dachte ich auch, bevor ich sie kennengelernt habe.“
„Und jetzt?“, fragte Mitch und grinste Travis zu.
„Wenn du die Wahrheit wissen willst, Lacey Pomeroy ist alles, wovon ein Mann nur träumen kann.“
„Ja, das ist das Problem bei den toll aussehenden Frauen“, knurrte Travis. „Es gibt immer einen Haken. Glaubt sie wirklich, dass die Regierung in der Area 51 ein paar Außerirdische hinter Schloss und Riegel hat?“
Chaz musste lachen. „Nein, aber wenn es stimmt, ist sie garantiert die Erste, die es ihren Zuhörern verkündet.“
„Hast du schon eine Spur von dem Stalker?“
„Nur Theorien. Am Wochenende nehme ich mit ihr an einer UFO-Konferenz teil. Danach weiß ich hoffentlich mehr.“
Beide Männer lächelten. „Roman hat uns die gute Neuigkeit verraten.“
„Was meinst du?“
„Dass du dich verlobt hast.“
„Kommt schon, Jungs, man tut, was man tun muss.“
Mitch lachte aus vollem Hals. „Du gerissener Hund.“
Travis’ Augen leuchteten. „Du bist zu beneiden, Mann. Im Büro haben alle ihr Foto auf der Ionisphere-Website gesehen und wetten, wann sie deine Frau wird. Warum hast du sie nicht gleich geheiratet?“
„Da hast du recht.“ Chad seufzte. „Aber sie trauert noch um ihren verstorbenen Ehemann. Ich will ihr Zeit lassen“, scherzte er.
„Hast du schon jemanden im Verdacht?“
„Sie hat einen Bestseller geschrieben, und ihre Sendung hat unter den Programmen zu paranormalen Phänomenen die vierthöchste Einschaltquote im ganzen Land. Ihre beiden besten Freundinnen seit der Grundschule kommen auch zu den UFO-Tagungen. Laceys Erfolg könnte sie durchaus neidisch gemacht haben. Die beiden hätten ein starkes Motiv, ihr zu schaden.“
„Richtig.“ Mitch spitzte die Lippen. „Bei so alten Freunden sammelt sich im Laufe der Jahre vieles an, manches gut, manches schlecht.“
„Genau das denke ich auch“, sagte Travis.
„Dann ist da noch dieser Typ namens Ken, den sie seit sechs Jahren kennt. Er ist fast durchgedreht, als sie ihm am Telefon erzählt hat, dass sie verlobt ist.“
Travis zwinkerte ihm zu. „Pass gut auf dich auf, wenn du ihm über den Weg läufst.“
Während er sich sein Frühstück schmecken ließ, erzählte Chaz seinen Kollegen mehr über den Fall.
„Wie setzt sich die Gruppe zusammen?“, fragte Travis.
„Sieben Männer, fünf Frauen.“ Chaz hatte sich alles über sie gemerkt. „Alle sind erfolgreich, einige sogar prominent. Ein paar sind verheiratet, andere geschieden oder Single. Manche haben Kinder.“
„Ich wette, der Stalker ist jemand, der mit ihr durch dick und dünn gegangen ist.“ Mitchs Handy klingelte. Er sprach kurz mit dem Anrufer, bevor er aufstand. „Ich muss los, Jungs“, sagte er und warf Chaz einen Blick zu. „Komm ja nicht auf die Idee, diese Verlobung ernst zu nehmen. Das wäre das Ende unseres Trios. Das dürfen wir nicht zulassen.“ Er warf ein paar Geldscheine auf den Tisch und verschwand.
Typisch Mitch, dachte Chaz. In der Detektei galt sein Freund als derjenige, der Gedanken lesen konnte.
Travis schaute auf die Uhr. „Ich bin mit Roman verabredet und will mich nicht verspäten.“ Auch er erhob sich. „Ich spendiere die Karten, falls du dir am Donnerstag das Fußballspiel in Rio Tinto ansehen willst. Achtzehn Uhr. Salt Lake gegen Dallas.“
Einmal Texaner, immer Texaner, dachte Chaz. „Drei Karten für mich, bitte.“
„Wirklich?“
Chaz lächelte. „Ja. Möge das bessere Team gewinnen. Danke, Travis. Dein Frühstück geht auf mich.“ Er sah seinem Freund nach, aber in Gedanken war er bei der Gefahr, in der Lacey schwebte.
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