Beseelt
gehüllte Bälle unstillbarer Neugier. Brighid fand die Mischung aus fröhlichen Stimmen und den wesentlich weniger überschwänglichen Äußerungen der Krieger höchst befriedigend.
Diese Männer würden ihre Waffen nicht noch einmal gegen Kinder erheben. Nicht, nachdem sie mit ihnen zusammen marschiert waren und sie als lebende, atmende Individuen erlebt hatten. Vermutlich werden sie eher davonlaufen, dachte sie und unterdrückte ein Lächeln, wenn ihnen in einer dunklen Gasse ein geflügeltes Kind begegnet, aber sie würden es definitiv nicht erschießen.
„Brighid!“, rief Cuchulainn erneut und bedeutete ihr, zu ihm zu kommen.
Sie beschleunigte ihren Schritt und holte seinen Wallach problemlos ein. Amüsiert bemerkte sie, dass Fagan und Cuchulainn sich weit genug von der Gruppe entfernt hatten, um den Fragen der Kinder zu entgehen.
„Die Wachtburg liegt gleich hinter der nächsten Kurve. Fagan hat Läufer geschickt, um die Bewohner vorzubereiten“, sagte Cu.
„Cuchulainn hat die einzigartigen Zelte beschrieben, die die Hybriden mit sich tragen. Der Innenhof ist der perfekte Platz, um dort das Lager für die Nacht aufzuschlagen“, ergänzte Fagan.
Brighids gute Laune löste sich sofort in nichts auf. Sie bedachte den Schwertmeister mit einem verächtlichen Blick. „Seid Ihr so wenig gewillt, den Neuen Fomorianern Zutritt zu Euren Gästequartieren zu gewähren, dass Ihr die Kinder lieber in der Kälte schlafen lasst?“
Cuchulainn setzte zu einer Antwort an, doch Fagans erhobene Hand hielt ihn zurück. „Ihr missversteht mich, Jägerin. Die Wachtburg hat keine luxuriösen Gemächer für Gäste. Wir sind eine militärische Einrichtung. Unser einziger Zweck ist die Verteidigung Partholons. Ich dachte einfach, dass die Kinder sich in ihren eigenen Zelten wohler fühlen würden, die sie in der Sicherheit und Wärme der inneren Mauern der Burg errichten könnten. Mein Angebot, ihnen Obdach zu gewähren, war ehrlich gemeint.“
„Das war der Pfeil auch, der Liams Flügel durchbohrt hat“, gab Brighid verbittert zurück.
Anstatt verärgert auf ihre Worte zu reagieren, sah der Schwertmeister sie lange nachdenklich an. „Euer Ärger ist verständlich, Jägerin“, sagte er. „Die Kinder haben großes Glück, eine so erbitterte Beschützerin zu haben.“
Brighids harter Blick blieb ungerührt. „Es sind nur Kinder, Meister Fagan.“
„Und Ihr habt geschworen, sie sicher zu Eurer Stammesführerin zu bringen.“
„Ja, das haben wir“, sagte Cuchulainn.
„Verstanden.“ Fagan nickte. „Ganz gleich was Ihr beide denkt, ich respektierte Euren Schwur und die Gewissenhaftigkeit, mit der Ihr ihn erfüllt.“
Der Schwertmeister schaute über seine Schulter zu seinen Soldaten, die immer noch in Formation marschierten, obwohl kleine Gruppen von plappernden, lachenden, Fragen stellenden Kindern ihre Reihen sprenkelten. Ein raues Lachen entrang sich seiner Kehle, was er mit einem Räuspern zu verbergen versuchte.
„Als die Nachricht umging, dass Nachfahren der Fomorianer den Krieg überlebt hatten und im Ödland entdeckt worden waren, habe ich meine Krieger sofort in Alarmbereitschaft versetzt“, sagte er. „Angespannt warteten wir darauf, ob Partholon unsere Waffen brauchte. Dann kam die Mörderin Fallon auf unsere Burg.“ Er biss die Zähne zusammen, während er nach den richtigen Worten suchte. „Sie ist ziemlich verrückt, eine böse Kreatur, voller Hass. Ihr wisst, dass ihr Partner sich entschieden hat, ihr Schicksal zu teilen. Keir ist nicht verrückt, aber Fallon hat ihn vergiftet. Er ist eine traurige, in sich zurückgezogene Gestalt, der man nicht vertrauen kann. Die beiden waren unsere erste Begegnung mit dem, was Ihr Neue Fomorianer nennt. Wie hätten wir etwas anderes erwarten können als noch mehr solcher Wesen? Aber diese geflügelten Kinder …“ Fagan hob die Hände und ließ sie wieder sinken. „Ihre sanfte Heilerin …“ Er schüttelte ungläubig den Kopf und wischte sich über die Stirn. „Und die wunderschöne, geflügelte Schamanin.“ Wieder schüttelte er den Kopf. „So etwas haben wir nicht erwartet. Ich glaube, Partholon wird genauso überrascht sein, wie es meine Krieger und ich heute waren.“
„Niemand hat mit den Kindern gerechnet, Fagan“, sagte Cuchulainn. „Und die Erwachsenen – sie sind ehrbare Leute, die einfach nur in das Land ihrer Vormütter zurückkehren und dort in Frieden leben wollen.“
„Die Zukunft wird …“ Der alte Schwertmeister hielt
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