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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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auf der Burg wohl kennengelernt hatte.
    „Sehr erfreut, Meisterin Glenna.“
    Er verbeugte sich vor den anderen beiden Meistern. Auch wenn sie höflich waren, war es doch offensichtlich, dass ihre Aufmerksamkeit der geflügelten Frau galt, die an seiner Seite stand.
    „Ich freue mich, Euch die Jägerin der MacCallan vorstellen zu können, Brighid Dhianna“, sagte Cuchulainn.
    Brighid verbeugte sich vor jedem Meister.
    „Und ich würde Euch ebenso gerne mit Ciara bekannt machen, Schamanin der Neuen Fomorianer und Enkeltochter der inkarnierten Göttin Terpsichore.“
    Ciara trat vor und sank in einen tiefen, formvollendeten Knicks. „Ich fühle mich geehrt, Euch kennenzulernen, und danke Euch dafür, dass Ihr meinem Volk Obdach gewährt.“
    „Seid Ihr die Führerin Eures Volkes?“, fragte Glenna.
    Ciara erhob sich und sah die Pferdemeisterin strahlend lächelnd an. „Nein, Meisterin Glenna. Der Führer unseres Volkes ist Lochlan, der nun Partner von Elphame ist, der Stammesführerin des MacCallan-Clans. Ich habe seine Position nur vorübergehend inne und gebe sie freudig an ihn ab, sobald wir alle in unserem neuen Heim vereint sind.“
    „Wo sind die restlichen erwachsenen Fomorianer?“
    Bains Stimme war zwar flach und ausdruckslos, trotzdem klang die Frage wie eine Anschuldigung. Ciara behielt jedoch ihr Lächeln bei und erwiderte den Blick des jungen Meisters ungerührt.
    „Die Rasse der Fomorianer existiert nicht mehr, Meister Bain. Die Letzten von ihnen sind vor mehr als einhundert Jahren verschwunden. Mein Volk nennt sich die Neuen Fomorianer, weil wir mit dem Weg unserer dämonischen Vorfahren gebrochen haben.“ Ihr Blick glitt von einem Waffenmeister zum nächsten. Ihre Stimme nahm einen melodischen Tonfall an. „Stellt es Euch einmal vor, Meister. Wir existieren aufgrund von Liebe, der Liebe, die unsere Vormütter so tief für uns empfunden haben, dass sie gewillt waren, dafür außerhalb ihres Heimatlandes zu leben. Und wir existieren aufgrund von Vertrauen. Vertrauen, das sie in ihre Mütter und Großmütter hatten – das Vertrauen, dass ihre geflügelten Kinder mehr Mensch als Dämon waren. Und wir existieren aufgrund von Hoffnung – der Hoffnung, dass Epona uns eines Tages nach Hause holen würde. Wie könnte eine Rasse, geboren aus Liebe, Vertrauen und Hoffnung, nicht anders sein als die Dämonen, die sie gezeugt haben?“
    „Das mag so sein“, sagte Ailis. „Aber unsere Erfahrungen mit Eurem Volk haben uns gelehrt, dass es nur wenige Unterschiede zwischen den Neuen und den Alten Fomorianern gibt.“
    Ciaras Lächeln schwand, aber ihr Gesichtsausdruck blieb offen und ehrlich. „Ihr sprecht von Fallon und Keir. Sie sind nicht repräsentativ für mein Volk, wie Cuchulainn und Brighid und ich glaube sogar Meister Fagan Euch sagen können. Fallon hat den Wahnsinn gewählt, und nicht einmal Elphames Opfer konnte den dämonischen Fluch von ihrer Seele nehmen. Keir ist ihr Partner. Er kann nicht anders, er wird unweigerlich vom Dunklen in ihrer Seele berührt. Sie sind traurige, verdrehte Versionen dessen, was unsere Vormütter sich für uns erträumt haben.“
    „Bittet Ihr uns, zu ignorieren, dass sie zu Eurem Volk gehören?“ Bains Stimme schnitt messerscharf durch die Luft.
    „Ich bitte nur darum, uns nicht aufgrund ihrer Fehler zu verurteilen.“
    Bevor Bain etwas erwidern konnte, ergriff Cuchulainn das Wort: „Fallon hat die Frau ermordet, mit der ich verlobt war. Ich habe allen Grund, Ciara und ihrem Volk zu misstrauen. Doch über die vergangenen zwei Monde habe ich sie kennengelernt – und gelernt, ihnen zu vertrauen. Gebt ihnen die Gelegenheit, und ich glaube, Ihr werdet mir zustimmen.“
    Die Bogenmeisterin wandte sich abrupt an Brighid: „Jägerin, ich höre, Ihr habt einen dieser Neuen Fomorianer als Euren Lehrling angenommen?“
    Brighid reckte das Kinn. „Das habe ich.“
    „Das erscheint mir sehr ungewöhnlich.“
    „Es ist auch ein ungewöhnliches Volk, Meisterin Ailis“, erwiderte sie.
    „Was sich noch zeigen wird …“, murmelte die Bogenmeisterin.
    „Fagan berichtete uns, dass Euch weit mehr Kinder als Erwachsene begleiten. Könntet Ihr uns das erklären?“ Glenna schoss die Frage wie einen Pfeil auf Ciara ab.
    Wieder zögerte die Schamanin nicht mit ihrer Antwort. „Die anderen Erwachsenen sind tot. Einige von ihnen trafen den Entschluss, ihr Leben zu beenden, als der Wahnsinn, der in ihrem Blut lauerte, unerträglich wurde. Andere, wie Fallon, akzeptierten

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