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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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ihnen gerechnet. Und sie werden sicher noch früher bemerken, dass ihnen etwas abhanden gekommen ist.“
    „Warten Sie.“ Es war zu verdächtig, dass er sein Leben aufs Spiel setzte, um mir zu helfen. „Warum geben Sie mir das?“
    „Dieses Ding, das verstehen Sie sicher, hat seinen Preis.“ Er wurde ernst, nahm meine Finger in seine weichen, eleganten Hände und bat mich aufrichtig: „Lassen Sie mich über Sie schreiben.“
    „Wie bitte?“ Ich riss meine Hände los.
    „Ich kann kein Buch über diese Kretins schreiben. Sie sind bösartig und unzivilisiert. Über die kann ich mir keine Geschichte vom Heroismus in der Wüste ausdenken.“
    „Ach, und über mich können Sie so eine heroische Geschichte schreiben?“ Klar. Als ob ich eine besonders tolle Heldin abgeben würde.
    Eifrig nickte er und gestikulierte mit seinen fliegenden Hemdsärmeln, während er meine Tugenden verkündete. „Sie sind wie … wie eine moderne Corday. Sie schlagen eine einsame, aber überwältigende Schlacht für Ihre Sache inmitten einer Herrschaft des Terrors, die Sie nicht hinnehmen können. Die Leser werden begeistert sein!“
    Diese Geschichte kaufte ich ihm schon jetzt nicht ab. „Und dass es zufällig Sie waren, der mir das Messer verkauft hat …“
    „Logischerweise müsste ich auch eine Rolle spielen, als Erzähler. Nur am Rande, natürlich“, stammelte er und hatte immerhin so viel Anstand, dass er das Gesicht peinlich berührt verzog. „Aber im Zentrum der Geschichte steht Ihrtapferer und nobler Kampf für das Gute.“
    „Ach, so wie in Blood Heat ?“ Ich konnte mir die Spitze nicht verkneifen.
    „Sie können sich gerne darüber lustig machen. Aber Sie bekommen den Schlüssel erst, wenn Sie mir Ihren Segen geben.“ Er hielt die Murmel zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie leuchtete in einem eisigen Blau, als ob eine winzige Galaxie mit kalten weißen Sternen in ihrem Inneren existierte.
    Resigniert seufzte ich. „Sie werden das Buch auf jeden Fall schreiben, hab ich recht?“
    Er nickte.
    „Okay.“ Ich schnappte mir die Murmel aus seiner Hand. Im ersten Moment hatte ich erwartet, dass sie sich irgendwie magisch anfühlte, aber bis jetzt war sie nur ein kleines, glattes Gewicht in meiner Handfläche. „Wo werden Sie hingehen? Die Fangs werden Sie umbringen, wenn sie es herausfinden, das ist Ihnen doch klar?“
    „Ich weiß. Darum habe ich sie mitgebracht.“ Er lehnte sich im Beifahrersitz zurück, sodass ich den orangen Volkswagen Rabbit sehen konnte, der neben einem Laternenpfahl parkte. Eine Frau, offenbar Mitte vierzig, mit aufgebauschtem, blondiertem Haar und einem Lippenstift, der viel zu hell war für ihren orangefarbenen Teint, starrte besorgt zu uns herüber. „Sie heißt Penny. Sie fährt mich in die nächste Stadt.“
    „Erzählen Sie mir jetzt nicht, dass Sie für das Benzin bezahlen müssen“, sagte ich grinsend, als er die Tür öffnete und aus dem Laster sprang.
    „Ich wünsche Ihnen alles Gute, Charlotte“, sagte er mit einer solchen Inbrunst, dass ich ihm wirklich glaubte, als er sich mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete.
    Gegen meinen Willen musste ich lächeln. „Ich heiße Carrie.“
    Byron richtete sich auf und drehte sich zu dem Wagen, in dem Penny wartete. Während er zu ihr lief, rief er mir über die Schulter zu: „Nicht in meinem Buch.“
    Und so hatte ich alles zusammen, was ich brauchte.
    Nun musste ich mich nur noch psychisch auf die Fangs und auf die Konfrontation mit Cyrus vorbereiten. Als ich aufgebrochen war, erschien mir die Möglichkeit, dass ich wirklich in einen echten Kampf verwickelt werden könnte, ungefähr so real wie ein weit entferntes Land irgendwo im Nirgendwo. Jetzt, wo der Kampf direkt vor mir lag, verfiel ich in Panik. Wie konnte ich gegen Vampire kämpfen, die sich mit mir anlegen wollten? Nathan hatte mir ein paar einfache Selbstverteidigungstechniken gezeigt, aber diese Vampire standen im Dienst des Souleaters, was schon an ganz normalen Tagen ein ziemlich gefährlicher Job war. Dazu kam, dass die meisten das Kämpfen und Töten fast so sehr liebten wie ihre Motorräder, und die Chance, dass so eine unerfahrene Null wie ich einen von ihnen, geschweige denn eine ganze Gruppe, im direkten Kampf besiegen könnte, hielt ich für verdammt gering.
    Und falls ich wirklich meine Fehde mit diesen eiskalten Vampirjägern überlebte, dann war da immer noch das Problem mit Cyrus. Falls sie ihn wieder in einen Vampir verwandelt hatten, würde er seine

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