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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Nachgeschmack brannte in seiner Kehle. „Bitte, ich muss zurück.“
    Verwundert trat sie näher und musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen, als ob sie in seinem Kopf einen Hintergedanken entdecken könnte.
    Lass sie suchen. Es gibt nichts, was sie finden kann.
    „Bitte.“ Cyrus ballte die Fäuste an seinen Seiten. Es gab ein wichtiges Detail, das sie umstimmen konnte, das wusste er genau. Aber in seinem verwirrten Geisteszustand kam er einfach nicht darauf. Deshalb sagte er nur immer wieder dasselbe und fühlte sich mit jeder Sekunde hilfloser. „Bitte.“
    Etwas änderte sich in ihrem Blick. Sie klang viel härter, fast wütend. „Steig wieder in den Laster“
    „Nein.“ Ihm war klar, dass er sich wie ein trotziges Kind aufführte und sicher vollkommen lächerlich aussah, wie er nackt in der Wüste stand und sich weigerte, in den Schutz des Lasters zu klettern. Aber er musste zu Mouse, bevor sie merkten, dass er verschwunden war. „Ich muss zurück zu ihr.“
    „Steig in den Laster, Cyrus“, wiederholte Carrie und deutete dabei auf die geöffnete Hintertür.
    Er konnte sich nicht wehren. Sie war stärker als er, das wusste er. Und er war immer noch benommen von der Chemikalie. Verzweifelt ließ er sich auf die Ladefläche fallen und heulte wie ein Kind. Sie würden Mouse töten, und dann war er wieder allein.
    Aber Carrie machte einen entscheidenden Fehler. Als sie den Laster wieder auf die Straße lenkte, rollte wie von einer göttlichen Hand geleitet eine braune, in einen versengten Stofffetzen gewickelte Flasche auf ihn zu. Hätte Cyrus an Gott geglaubt, dann hätte er ihm in diesem Moment inbrünstig gedankt.
    Die Vordersitze waren von der Ladefläche durch einen schweren Leinenvorhang getrennt. Er goss das Chloroform auf den Lappen und schob den Arm durch eine Öffnung in dem Vorhang.
    Irritiert versuchte sie, seine Hand wegzuschlagen, und der Laster kam ins Schlingern, wodurch er fast zurückgeschleudert wurde. Nun klammerte er sich an die Abtrennung und versuchte es noch einmal. Dieses Mal erwischte er sie voll im Gesicht. Geistesgegenwärtig trat sie noch auf die Bremse, und der Laster verlor an Tempo, als sie im Fahrersitz zusammensank. Dann glitt ihr Fuß vom Pedal, und sie kamen langsam zum Stillstand.
    „Wir müssen zurück, weil sie ein Mensch ist“, erklärte er, als er Carries bewegungslosen, schlaffen Körper auf die Ladefläche hievte. Dann ließ er sich hinter dem Steuer auf dem Fahrersitz nieder und schüttelte kurz den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden. „Ein Mensch. Das ist das Wort, nach dem ich gesucht habe.“

17. KAPITEL
    Mouse
    Als ich zu mir kam, dachte ich zuerst, ich wäre auf einem Schiff. Und zwar mitten auf dem Meer während eines Sturms. Dann erkannte ich das Innere des Lasters und fragte mich, welcher miserable Autofahrer da zum Teufel am Steuer saß.
    Und dann erinnerte ich mich an Cyrus.
    Wütend riss ich den Vorhang zur Seite, und er schrie auf vor Schreck, wobei er den Laster noch abrupter zur Seite lenkte, als er es eh schon tat. „Geh wieder nach hinten, Carrie, oder ich schwör dir bei Gott, ich pfähle dich.“
    „Womit denn?“, fragte ich und griff dabei in meine hintere Tasche.
    Er packte den Pflock, den er im Tassenhalter verstaut hatte. „Damit. Jetzt setz dich hin und halt den Mund. Wir fahren zurück und holen sie.“
    „Wen denn? Angie?“ Ich lachte. „Ich bin sicher, du findest einen Ersatz für sie.“
    „Angie?“ Cyrus trat heftig auf das Gaspedal, dann ließ er es wieder hochschnappen. „Nein! Mouse. Wir müssen zurück zu ihr, bevor sie sehen, dass ich weg bin. Verdammt, ist das überhaupt der richtige Weg?“
    Ein kalter, unangenehmer Knoten bildete sich in meinem Magen. „Mouse?“
    Mein erster Schöpfer starrte auf die Straße und trat wieder auf das Gaspedal. „Ja. Ich nenne sie nur so. Ihr wirklicher Name ist einfach lächerlich. Sie ist ein Mensch.“
    „Ein Mensch.“ Ich war nach vorn auf den Beifahrersitz geglitten, nun ergriff ein lähmender Schock Besitz von meinemKörper. „Ich wusste nicht, dass sie ein Mensch war.“
    „Ist. Sie ist ein Mensch“, insistierte er und schlug dabei auf das Lenkrad ein. „Fahre ich wenigstens auf der richtigen Straße?“
    Ungelenk nickte ich. Ich hatte einen Menschen an diesem Ort zurückgelassen? Mit diesen Vampiren? Mit zitternden Fingern griff ich in meine Tasche und holte den Schlüssel heraus. „Nimm das.“
    Fragend schaute er einen Augenblick auf meine Hand, und sofort

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