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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Reihen abgepackter Kräuter, die ordentlich in kleinen Plastiksäckchen sortiert waren. „Dein Freund weiß wirklich, was er tut. Er hat hier alles, was eine Hexe braucht, und noch mehr.“
    „Dann kannst du ihm helfen?“ Max bemerkte, wie er nervös von einem Fuß auf den anderen trat, eine furchtbare Angewohnheit, die er sich eigentlich schon vor Jahren abgewöhnt hatte. Er befahl seinen Füßen, stillzustehen.
    „Ich hoffe doch. Ein wenig Königskerze sollte dieses andere Wesen, was immer es ist, zurückhalten. Und ich gebe ihm Baldrian zum Einschlafen und …“ Sie blickte über ein Bord mit Kräutern, bis ihre Augen aufblitzten, weil sie gefunden hatte, was sie suchte. „Katzenminze.“
    Max verzog das Gesicht. Er hatte nicht viel übrig für diesen hippen Heilkräuter-Kram. „Katzenminze? Soll ich ihm dazu noch ein Wollknäuel zum Spielen besorgen?“
    „Es wird dich freuen zu hören, dass ich persönlich kein Freund von Katzenminze bin.“ Sie wandte sich zu ihm, die Hände voll mit winzigen Plastikbeuteln. „Aber es ist eine Pflanze mit beruhigenden Wirkstoffen. Hoffentlich erfüllen diese Kräuter unseren Zweck.“
    An der Wand hingen mindestens hundert verschiedene Sorten getrockneter Kräuter, ganz zu schweigen von den Flaschen und Phiolen auf den Regalen, die in dem begrenzten Raum untergebracht waren. „Brauchst du nicht noch mehr? Das zum Beispiel, welche Wirkstoffe hat das?“Bella nahm die Flasche, die er ihr hinhielt, und las das Schildchen. „Das ist Orriswurzelöl. Du könntest es für einen Liebeszauber benutzen, aber dabei helfe ich dir nicht.“
    Rasch stellte er die Flasche zurück. „Sehr witzig.“
    „Ich benutze immer nur eine Pflanze für eine Sache. Auch wenn diese Pflanzen tot und getrocknet sind, haben sie immer noch eine sehr starke persönliche Energie. Stell dir vor, ich würde dich einladen, auf einer Party Zaubertricks vorzuführen …“
    „Ziemlich ausgeschlossen.“
    Sie verdrehte die Augen. „Stell es dir einfach vor. Dann frage ich noch drei andere Leute, ob sie auch kommen und dieselben Tricks vorführen, weil ich befürchte, dass du vielleicht die Sache allein nicht hinkriegst. Wärst du da nicht beleidigt?“
    „Ich denke schon. Wenn ich allerdings so ein verklemmter Zauberer wäre, würde ich mir vielleicht einfach meinen Mantel überwerfen und nach Hause gehen.“ Er lachte. Es tat gut, Witze zu machen, nach der angespannten Atmosphäre zwischen ihnen in der vergangenen Nacht.
    Offenbar war sie derselben Meinung, denn sie knuffte ihn spielerisch in den Arm. Als sie die Hand hob, um es noch einmal zu tun, legte sie stattdessen die Finger um seinen Bizeps.
    Der Gedanke, Nathans Kräuterkammer in einem Anfall von Leidenschaft zu ruinieren, war nicht so aufregend, wie er hätte sein können. Wahrscheinlich, weil sie darauf bestand, dass er in sie verliebt war. Das war definitiv ein ähnlicher Stoff wie in Fatal Attraction, und Max hatte keine Lust, in so einem Film die Hauptrolle zu spielen.
    Entschieden nahm er ihre Hand von seinem Oberarm und wandte sich wieder den Kräutern zu. „Hör auf damit.Wir haben noch Arbeit vor uns.“
    „Stimmt, ich habe noch Arbeit vor mir“, sagte sie und räusperte sich. „Und stör mich bitte nicht dabei.“
    Seine Zurückweisung hatte ihr etwas ausgemacht, das wurde ihm klar, als sie ging. Doch wo war der Stolz, den er mit diesem Sieg hätte fühlen sollen?
    Und warum hatte er das Gefühl, dass er derjenige war, der verloren hatte.

20. KAPITEL
    Willkommen daheim, zweiter Teil
    Nur eine Woche war ich fort gewesen, doch als die Lichter der Innenstadt nach der leichten Kurve der I-96 vor mir auftauchten, schien es, als kehrte ich nach einem jahrelangen Exil wieder zurück.
    „Gott, ich bin nicht lange genug von diesem schmutzigen Loch weg gewesen“, brummte Cyrus auf dem Beifahrersitz.
    „Weißt du, du könntest auch schlafen. Ich hab mir sagen lassen, dass Menschen das nachts tun.“ Ich selbst hatte viel zu wenig Schlaf auf diesem Trip abbekommen und sehnte mich nach meinem Bett. Dann wurde mir klar, dass es nicht wirklich mein Bett war, in das ich mich legen wollte.
    Eine Welle von Heimweh trieb mir die Tränen in die Augen. Ich wollte neben Nathan liegen, seinen Geruch einatmen, lauschen, wie sein Blut sich durch meine Adern bewegte. Einen Moment lang war der Schmerz so stark, dass ich meine Sehnsucht fast hinausgeschrien hätte, wie ein hilfloses Kind in einem Wutanfall.
    Ich brauchte Nathan. Ich liebte Nathan. Alle

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