Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
müde. Es war noch viel zu früh in der Nacht. Bella ging hinunter in den Laden, um weitere Vorbereitungen für das Ritual zu treffen. Max brummte, er müsse eine Weile allein sein, und verschwand. Ich wusste nicht, wo er hinging, doch er blieb hoffentlich in der Nähe. Cyrus saß immer noch auf dem Boden vor dem Bücherregal. Alle meine Versuche, ihn zu trösten, lehnte er ab.
    „Ich brauche Zeit, um über das alles nachzudenken, Carrie“, sagte er und schüttelte meine Hand ab, als ich sie auf seinen Arm legen wollte. „Es hat nichts mit dir zu tun.“
    Ich sagte ihm, dass ich das verstehen würde, und das tat ich auch. Trotzdem wollte ich nicht allein sein. Wenn ich allein war, konnte ich nachdenken, und zurzeit drehten sich meine Gedanken ausschließlich darum, was alles Furchtbares um Mitternacht passieren könnte.
    Schließlich entschied ich mich für eine Dusche und entspannte mich ein wenig unter dem warmen Wasser. Doch vor allem wusch ich das Gefühl von Cyrus’ Händen auf meinem Körper ab, und seinen Geruch, der immer noch an mir hing.
    Wie hatte ich mich nur auf eine solche Dummheit einlassen können? Welche fehlgesteuerte Synapse in meinem Gehirn hatte mich nur davon überzeugt, dass Sex mit Cyrus, selbst wenn es das letzte Mal war, eine gute Idee sein könnte? Wann war Sex mit Cyrus je eine gute Idee gewesen?
    Ich trat aus der Dusche und trocknete mich ab, wobei ich es vermied, mein Spiegelbild anzuschauen. Sex sollte für micheinfach verboten sein. Ich traf nie die richtigen Entscheidungen, wenn es darum ging.
    Alle meine sauberen Kleider waren noch in Nathans Zimmer, aber ich wollte ihn nicht stören. Wenigstens hatte ich meine Reisetasche von der Fahrt noch nicht ausgepackt. Ich ging in mein Zimmer, um ein paar Kleider zu holen, die ich nur kurz getragen hatte.
    Cyrus hatte nicht so ausgesehen, als ob er sich bald von der Stelle rühren würde, nachdem ich ihn im Wohnzimmer zurückgelassen hatte. Ich erschrak fast zu Tode, als ich ihn in meinem dunklen Zimmer bewegungslos auf dem Bett sitzend fand.
    Ich wickelte das Handtuch fester um meinen Körper, auch wenn es beileibe nicht alles verhüllen konnte. „Ich wusste nicht, dass du hier bist, ich hole …“
    „Ich wünschte, wir hätten das nicht getan.“ Er sah mich an, und seine Augen standen voller Tränen.
    Zögernd setzte ich mich neben ihn und legte ihm unbeholfen den Arm um die Schultern, während ich mit der anderen Hand versuchte, das Handtuch festzuhalten. „Ja, ich weiß, was du meinst.“
    Er wischte sich die Nase mit dem Handrücken ab – etwas, dass Cyrus früher nie getan hätte – und schüttelte den Kopf. „Nein, du hast keine Ahnung, was ich meine.“
    Von Unruhe getrieben stand er auf, aber in dem winzigen Zimmer gab es keinen Platz, um hin und her zu gehen. Es war ein Wunder, dass ich ein Bett und einen Schreibtisch darin untergebracht hatte, ganz abgesehen von zwei erwachsenen Menschen und einer Reisetasche. Er öffnete die Tasche und verzog leicht das Gesicht, als er einen Pullover und eine Jeans herausholte. Ich nehme an, ihn störte der Geruch und mein Kleidungsstil. „Zieh dir etwas an.“
    „Du hast mich schon öfter nackt gesehen“, sagte ich leise, als ich mir den Pullover über den Kopf streifte. Beharrlich starrte er auf die Wand. „Und ich weiß, woran du denkst.“
    „Wirklich?“ Er lachte kurz und schroff. „Dann verrat mir, du Schlaue, warum genau ich unser unbesonnenes Stelldichein so bedauere.“
    „Du kannst dich jetzt umdrehen.“ Ich zog die Hose über meine Hüften, als er sich mir zuwandte. „Du hast ein schlechtes Gewissen wegen des Mädchens.“
    „Sie hat einen Namen.“ Er musste mich erst darauf hinweisen, bevor mir klar wurde, dass ich es bis jetzt vermieden hatte, ihren Namen auszusprechen.
    „Wegen Mouse.“ Der verrückte, eifersüchtige Teil von mir, der sich in der Wüste schon einmal geregt hatte, fragte sich, warum er ihr diesen Spitznamen gegeben hatte. „Du glaubst, du hast sie betrogen.“
    „Hab ich das?“ Er beugte sich über den Computer und bog die staubigen Jalousien auseinander, die ich nie öffnete. Das Fenster führte auf die schmale Gasse neben dem Gebäude, in der er mich hatte liegen lassen in der Annahme, ich sei tot. Es dauerte einen Moment, bis er den Ort erkannte. Dann ließ er die dünnen Metalljalousien laut wieder zuschnappen, als habe er eine Entscheidung getroffen. „Ich kann sie nicht mehr betrügen. Sie ist tot.“
    Die Zimmertür stand ein paar

Weitere Kostenlose Bücher