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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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seine Knie geschlungen und den Kopf gesenkt. Als er aufblickte, waren seine Augen rot vom Weinen.
    Er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch Max schnitt ihm das Wort ab. „Ich schwöre bei Gott, wenn du nicht still bist, dann reiß ich dir deinen verdammten Kopf ab.“
    „Max –“, sagte ich, aber Bella unterbrach mich.
    Ihre Stimme war ernst, aber freundlich wie die einer Mutter, die ihr Kind ermahnt. „Du kannst die Vergangenheit nichtändern, indem du ihn tötest.“
    Zu meiner tiefen Verwunderung setzte Max sich neben sie. Er warf Cyrus immer noch mordlustige Blicke zu, aber anscheinend war er besänftigt.
    Bella hängte sich bei ihm ein, legte die Hände zusammen und platzierte sie auf ihrem erhobenen Knie. „Hat Nathan mit Cyrus darüber gesprochen?“
    Ich nickte. „Es gab keine große, tränenreiche Aussöhnung oder so etwas, aber sie haben sich ziemlich heftig angeschrien.“
    „Und der Souleater hat jetzt zumindest zeitweise die Kontrolle über Nathan, es existiert also eine offene Verbindung zwischen ihnen.“ Bella nickte entschlossen. „Es wird funktionieren.“
    „Das ist klasse“, sagte ich und wischte mir die feuchten Augen am Ärmel meiner Bluse ab. „Aber es wäre nett, wenn Sie mir jetzt verraten, was ‚es‘ ist.“
    „Bella denkt, dass der Souleater keine Kontrolle mehr über Nathan hat, wenn er mit dieser Sache Frieden geschlossen hat“, sagte Max. Die Muskeln in seinem Kinn zuckten, als er die Zähne zusammenpresste.
    „Mit zwei der Parteien, die dabei waren, hat er sich auseinandergesetzt, aber was er wirklich möchte, ist Vergebung von der dritten“, analysierte Bella geduldig. Sie zögerte und wartete offenbar darauf, dass ich selbst darauf kam, bevor sie es mir erklären musste.
    „Marianne“, hauchte ich. Natürlich, Marianne. „Aber sie ist tot.“
    „Das war ich auch“, warf Cyrus ein. Seine Stimme war belegt, da er geweint hatte. „Aber hier bin ich.“
    „Sie können Marianne zurückbringen?“ Mir drehte sich der Magen herum, als ich auf ihre Antwort wartete. WennMarianne wieder am Leben war, was wurde dann aus mir?
    Insgeheim warf ich mir vor, wie egoistisch ich war. Was spielte es für eine Rolle, wo mein Platz in dem größeren Verlauf unserer Leben war? Ich sollte dankbar sein, wenn Nathan zusammen mit seiner Frau wieder glücklich wurde. Wenn ich ihm dieses Glück geben konnte, auch wenn es mich meine Liebe kostete, dann sollte das mein Wunsch sein. Er war mein Schöpfer. Es war die richtige Entscheidung. Ich konnte damit nicht wiedergutmachen, dass ich ihn mit Cyrus betrogen hatte. Nichts konnte das. Aber ich würde es tun, mit Freuden. Es war das Mindeste, was er verdient hatte.
    „Nicht wirklich“, sagte Bella und schaute unsicher zu Max. Ich hätte mich etwas besser fühlen sollen, weil sie Marianne doch nicht ganz zurückholen konnte, aber ihre nächsten Worte nahmen mir die Erleichterung. „Ich bin nicht ganz so fortgeschritten wie manche Magier unserer Art, aber ich hatte während meiner Ausbildung bei der Bewegung Gelegenheit, mich mit Nekromantie zu beschäftigen. Ich kann Mariannes Seele für kurze Zeit von der Astralsphäre in unsere Welt rufen.“
    „Die Astralsphäre? War ich dort, als ich gestorben bin?“ Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken, als ich an die schattenhaften Gestalten dachte, die wahrscheinlich unsichtbar durch das Zimmer glitten, in dem wir saßen.
    Bella schüttelte den Kopf. „Nur, wenn Sie als Mensch gestorben sind. In die Astralsphäre, Himmel oder Sommerland, wie immer man diesen Ort nennen will, gelangen nur unbeschmutzte Seelen. Vampire, und alle, die verdammt wurden, kommen in eine Zwischenwelt, Hölle genannt, wenn man an den jüdisch-christlichen Gott glaubt. Diese Geister existieren noch in der körperlichen Sphäre, aber sie sind getrennt von den Lebenden.“
    „Die Vorhölle?“, fragte Max, und Falten erschienen auf seiner Stirn. „Ich dachte, diese Lehre hätte die katholische Kirche schon vor Jahren aufgegeben.“
    Ich lachte leise auf. „Nun, die Nachricht ist im Universum offenbar nicht angekommen, weil ich nämlich dort gewesen bin.“
    Es wurde so still in dem Raum, dass ich das Ticken der Küchenuhr hören konnte. Ich machte mir Sorgen, weil Nathan so ruhig war. „Wie ging es ihm heute Abend?“
    „Es wird schlimmer mit ihm. Die Kräuter schlagen überhaupt nicht mehr an. Ich musste ihm mit der Betäubungspistole noch einmal einen Tranquilizer verpassen, sonst hätte er sich

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