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Besessene

Besessene

Titel: Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hayes
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Plötzlich schoss mir alles Mögliche durch den Kopf, was ich nicht bedacht hatte. Es war mir peinlich, aber ich musste den Rückzug antreten und Luke meine neuesten Bedenken mitteilen.
    »Tut mir leid, mir fällt gerade ein, dass wir nur eine Stehleiter haben   … die ist nicht hoch genug, um an die Luke ranzukommen, und außerdem   … falls Mum doch früher wieder da ist   … das würde sie mir nie verzeihen, vor allem nicht, dass ich da dich mit reingezogen habe.« Nervös trank ich einen Schluck von Lukes Kaffee. »Es war wohl doch keine so gute Idee.«
    »Du denkst nicht präzise genug, Kat. Es gibt einen viel einfacheren Weg, sich zu eurem Speicher Zugang zu verschaffen; den kriegt auch deine Mutter nicht raus.«
    Ich hasste es, wenn Luke so arrogant war, aber sosehr ichmir auch den Kopf zerbrach, ich sah nur einen einzigen Weg   – den durch die Dachluke.
    Luke deutete zur Tür. »Komm mit, ich zeig ihn dir.«
    »Muss ich eine Jacke mitnehmen?«
    Er schüttelte den Kopf und gab sich immer noch verschwiegen, um mich zu provozieren. Zwei Minuten später stiegen wir die Treppe im Haus von Lukes Eltern hinauf und blieben im Flur stehen, von dem vier Türen abgingen, was exakt den Grundriss unseres Hauses widerspiegelte. Wie ich wusste, führte die erste Tür zu Lukes Zimmer, die beiden anderen zum Schlafzimmer seiner Eltern und zum Bad. Hinter der letzten Tür lag ein sehr kleiner Raum, in dem kaum Platz war für ein Einzelbett und den meine Mum als Wäschekammer benutzte. Gespannt stupste ich Luke an, aber er grinste nur auf seine irritierende Art und stieß die Tür zu dem kleinsten Zimmer auf. Bis auf eine steile Holztreppe, die zum Speicher führte, war es völlig leer.
    Luke neigte den Kopf nach unten und machte eine schwungvolle Bewegung mit der Hand. »Dad baut unseren Speicher zum Büro um und ich helfe ihm dabei. Und weißt du was?«
    »Ja?«
    »Unsere Dachspeicher sind miteinander verbunden. Du musst nur durch einen kleinen Zwischenraum treten.«
    Ich fiel Luke um den Hals und drückte ihn, so fest ich konnte.

Kapitel 25
    D er Speicherraum, in dem wir standen, war hell und luftig, weil er komplett ausgeräumt und bereits ein neuer Boden gelegt worden war. Nur Wände und Decke mussten noch eingezogen werden. Auch ein neues Schrägdachfenster, wie das in Merlins Atelier, hatte man schon eingebaut, von dem aus ich auf Schornsteine, kleine Flecken blauen Himmels und ein Amselpärchen sah, das sich auf einer Telefonleitung ausruhte.
    Ein Blick auf unsere Speicherhälfte ließ erkennen, wie dunkel, vollgestopft und schmutzig es dort drüben war. Einen Moment lang stand ich blinzelnd da und versuchte, die Konturen unterschiedlichster Kisten und Kästen zu unterscheiden. Einige Schieferplatten hatten Löcher und ich fragte mich, wann Mum sie wohl das letzte Mal hatte reparieren lassen.
    »In einer Woche wird die Öffnung zwischen unseren Speichern zugemauert sein«, sagte Luke. »Da wir uns an die Brandschutzbestimmungen halten müssen, wird es dann keinen Zugang mehr zu eurem Speicher geben und ich kann nicht mehr in euer Haus einbrechen, Kat.«
    Ich lächelte abwesend, denn mir wurde eben klar, dass dies heute meine allerletzte Chance war, mich hier obenumzusehen, und mir kam es fast wie eine Fügung vor. Hier oben lag etwas verborgen, von dem ich nichts erfahren sollte, doch jetzt, wo der Moment gekommen war, es zu entdecken, wurde ich nervös. Ich warf Luke einen besorgten Blick zu, überwand mich und ging auf unseren Speicher zu.
    »Pass auf, wo du hintrittst«, warnte mich Luke, als ich den schmalen Bereich zwischen den beiden Speichern betrat.
    »Ich glaube, es ist nicht gefährlich   … ich war ja schon einmal hier oben.«
    Luke ging dicht hinter mir und setzte etwas zögerlich einen seiner großen Füße auf den Boden unserer Hälfte. Erleichtert sagte er: »Der Estrich ist mit Holzdielen verschalt.«
    »Iiiiih«, schrie ich auf, denn schon klebte das erste feuchte Spinnennetz an meiner Wange.
    Ich sah mich um und fragte mich, warum mich plötzlich eine solche Traurigkeit überkam. Es lag nicht nur am Staub allein, an der Verwahrlosung und dem Gerümpel hier, es war etwas Konkretes und wieder einmal war ich froh, dass Luke bei mir war.
    »Da drüben steht eine Schneiderbüste«, sagte er, »und sieh mal da, der alte Vogelkäfig.«
    Ich befasste mich genauer mit ein paar Umzugskisten voller Bücher und Spielsachen und war erstaunt, dass Mum so alten Krimskrams aufgehoben hatte.
    »Was wohl in

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