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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Hoffmann
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seiner Recherche, das liegt am Thema und am Auftrag. Für den Artikel über das Sommerfest wird man weniger recherchieren als für eine Imagebroschüre über den Träger. Für den Artikel könnte man einzelne Personen befragen: Gäste etwa, das Mädchen, das Gitarre spielt, oder den Herrn, der Gedichte vorträgt; für die Imagebroschüre würde man ins Firmenarchiv eintauchen und Bibliotheken aufsuchen.

    Zum Vorgehen kann man nicht generell sagen, dieser oder jener Weg sei der beste. Eins jedoch ist immer gut: Neugier. Der Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen. Der hilft immer weiter.
    Der dritte Schritt der Recherche führt zu den spezifischen Quellen, die durchaus auch weiter weg liegen können.
    Wenn Sie eine Bibliothek in Ihrer Nähe haben, machen Sie doch bei Gelegenheit mal eine Bibliotheksführung mit. Dabei kriegen Sie nämlich nicht nur die Räumlichkeiten gezeigt, sondern auch Recherchemethoden erklärt. Zum Beispiel: Wie findet man einen Artikel in einer Zeitschriftendatenbank?
    Gegenchecken
    Sobald es um kritische Informationen geht, gehört zur Recherche immer auch der Gegencheck. Das heißt: Was man aus einer Quelle erfährt, gehört anhand einer anderen Quelle überprüft. Dafür gibt es zwei gute Gründe:
    Jede Information ist an Interessen geknüpft.
    Sie kennen das aus der Politik: Wenn die Regierung über den Haushalt spricht, klingt das ganz anders, als wenn die Opposition etwas dazu sagt. Manchmal kann man kaum erkennen, dass es sich um ein und denselben Haushalt handelt. Diese Parteinahme ist nicht einmal verwerflich; sie ist einfach da – auch in der Wirtschaft und in jedem anderen Bereich. Niemand wird etwas Nachteiliges über sich selbst sagen. Man berücksichtigt die Interessenlage, indem man sich immer auch die andere Seite anschaut.
    Jede Information kann Fehler beinhalten.
    Fehler sind leider nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Das erklärt ihre Langlebigkeit: Manche Fehler ziehen sich wie ein roter Faden durch ganze Vorgänge. Die größte Aussicht, Fehler zu entdecken, hat man dann, wenn man vergleicht. Dazu braucht man die zusätzlichen Quellen.
    Das Gegenprüfen ist einem oft lästig. Man hat alles zusammen, man will gerne weiterkommen, also könnte man doch ... Die Versuchung ist groß, aber man sollte ihr nicht nachgeben. Informationen, die es wert sind, geschrieben zu werden, gehören auf ihren Gehalt abgeklopft. Abklopfen tut man von allen Seiten – und zwar per Gegencheck.
    Namen und Funktionen sind wichtig! Prüfen Sie gerade diese Punkte lieber einmal zu viel als zu wenig. Denn ein falsch geschriebener Name ist beleidigend für den Namensträger; eine falsch angegebene Funktion verzerrt die Aussage.
    Material auswerten
    Bei einer aufwändigen Recherche wird einiges an Material zusammenkommen – viel mehr, als man am Ende braucht. Also muss man das Material für die eigene Arbeit auswerten. Das heißt: zunächst sichten, dann ordnen.
    Sichten
    Das Wort »sichten« ist mit dem Verb »sieben« verwandt. Und als Aussieben kann man sich den Vorgang auch vorstellen: Man prüft und sortiert das Material im Hinblick auf seine Verwertbarkeit. Dazu muss man nicht alles Wort für Wort lesen – das wäre zeitlich gar nicht machbar. Vielmehr verschafft man sich einen Überblick, um dabei das Relevante herauszulesen. Bei einem Zeitschriftenartikel etwa könnte man sich so durchfragen:
    In was für einer Zeitschrift ist er erschienen?
    Fachzeitschrift? Publikumszeitschrift? Verbandsblatt?
    Wann ist er erschienen?
    Das Erscheinungsdatum bewahrt einen davor, alte Hüte als neu zu verkaufen.
    Wer ist der Autor?
    Ein unabhängiger Experte? Ein Lobbyist?
    Welcher Frage geht er nach?
    Die Fragestellung findet man meist in der Einleitung.
    Zu welchem Fazit kommt er?
    Das ist meist am Ende zusammengefasst.
    Beim Sichten wird quergelesen. Das heißt: Der Text wird überflogen. Am besten macht man das mit einem Stift in der Hand. So kann man sich die relevanten Stellen anstreichen und gleich Kommentare hinzufügen.
    Wenn Sie mit dem Sichten anfangen, denken Sie womöglich noch, Sie brauchten sich nichts aufzuschreiben, Sie könnten sich das schon merken. Doch spätestens beim dritten Artikel werden Sie sich nicht mehr sicher sein, was wo stand. Deshalb fahren Sie besser, wenn Sie sich gleich vom ersten Artikel an konsequent Notizen machen.

    Viele arbeiten beim Sichten auch mit einem Textmarker. Das kann man machen, nur sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es von der

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