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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Hoffmann
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Menschen hat, einsatzbereit und flexibel ist und Interesse zeigt an Fragen der Verwaltungsreform. Das alles trifft auf mich zu, und deshalb möchte ich mich hiermit bewerben.
Ihre Stellenbeschreibung für die Personalsachbearbeiterin hat mich sehr angesprochen. Ich kann mir gut vorstellen, diese Stelle auszufüllen – und zwar zu beiderseitigem Gewinn. Deshalb möchte ich mich hiermit bewerben.

    Der Text links beginnt mit einer Wiederholung: Fast wörtlich sind die Formulierungen aus der Stellenanzeige wiedergegeben. Das ist erstens nicht besonders originell, zweitens langweilig (zumal für den Personaler, der die Anzeige selbst geschrieben hat) und drittens – wenn man böse will – auch noch anbiedernd. Die Frage ist: Will man sich mit so einem ideenlosen Text überhaupt aufhalten?

    Der Text rechts macht das viel geschickter. Er nimmt ebenfalls auf die Stellenanzeige Bezug, allerdings verbunden mit einem Kompliment: Die Anzeige sei ansprechend, heißt es. So ein Lob aufs Haus und auf das eigene Machwerk hört der Personaler gerne. Im zweiten Satz fällt – auffallend platziert – ein Schlüsselwort: der Gewinn. Gewinn ist grundsätzlich erfreulich. Jeder will ihn haben. Und wenn er beide Seiten trifft, ist er umso besser. Denn wo jeder profitiert, ist auch jeder motiviert. Das dürfte dem Personaler gefallen.

    Wenn Sie die Aufmerksamkeit des Lesers erst einmal haben, gilt es, das Beste daraus zu machen: echtes Interesse. Das erzielen Sie durch die Qualität der weiteren Ausführungen. In der Bewerbung würden die von den Vorzügen der Zusammenarbeit handeln. Sie würden darlegen, was Sie zu bieten haben und wie es dem Hause nützt. Zum Schluss würden Sie noch solche Angaben hinzufügen, die für die praktische Umsetzung relevant sind.

    Nach diesem Muster funktionieren auch andere Textsorten, zum Beispiel die Beschwerde. Man nennt den Gegenstand der Beschwerde, führt aus, was genau es zu bemängeln gibt, und sagt, wie man sich die Lösung vorstellt. Oder die Antwort auf eine Beschwerde: Man bedankt sich für den Hinweis oder bedauert die Unannehmlichkeiten, legt dann die eigene Sicht der Dinge dar und folgert daraus, wie man vorgehen wird.
    Bauen Sie als Erstes eine Brücke zum Leser: Damit holen Sie sich seine Aufmerksamkeit. Führen Sie dann den Sachverhalt aus, so wie er für den Leser interessant ist. Am Ende zurren Sie die Ausführungen zu einem Fazit zusammen. Das erinnert den Leser daran, was zu tun ist.
    Sie können den Unterschied zwischen den beiden Gliederungstypen gut mit einer Tafel Schokolade verinnerlichen. Nehmen Sie also eine Tafel feinster Schokolade, stellen Sie sich vor, Sie seien Schokoladentester und entwerfen Sie die Gliederung für einen Testbericht. Die wäre sachorientiert. Dann stellen Sie sich bitte vor, Sie wollten diese Schokolade Ihrem Laden um die Ecke fürs Sortiment empfehlen. Die Gliederung dazu wäre am Leseverhalten auszurichten. Auf jeden Fall müssten Sie Ihre Ausführungen auf Geschmacksproben stützen. Wiederholen Sie diese Übung, bis Sie sich sicher sind.
    Schreiben
    Schreiben ist ein weites Feld. Das haben Sie schon gemerkt. Die Vorbereitungen gehören zwingend mit dazu, und wenn man geschrieben hat, ist man noch lange nicht fertig. Jetzt aber sind Sie mittendrin. Sie gießen das, was Sie zu sagen haben, in eine erste Form: die Rohfassung. Die ist die Grundlage für die Überarbeitung.
    Die Rohfassung
    Die Rohfassung ist ein erster Entwurf, in dem man alles zusammenführt, was man hat. Dabei nimmt man auch Schwachstellen in Kauf, denn man weiß ja, dass es so nicht bleibt. Hauptsache, man hat alles beisammen und als Ganzes vor Augen. Denn damit hat man etwas, was man weiter bearbeiten kann.

    Die Rohfassung kann dem endgültigen Text schon nahe stehen; sie kann aber auch meilenweit entfernt von ihm sein. Selbst dann ist sie gut. Sie ist nämlich eine geniale Methode, um das Schreiben zu entzerren und den Autor zu entlasten.

    Überlegen Sie doch einmal, was ein Autor alles leisten muss, wenn er schreibt: Er sammelt und ordnet Gedanken. Er tastet Wörter ab und fügt sie zu Sätzen zusammen. Er schafft Zusammenhänge. Er liest und achtet auf den Klang. Er wahrt den Überblick. Er beurteilt das Geschriebene. Er verbessert Fehler und testet Möglichkeiten. Schreiben ist sehr komplex.

    Die Rohfassung erlaubt es dem Autor, die vielen Aktionen, die das Schreiben ausmachen, auf mehrere Phasen zu verteilen. Er braucht nicht in einem einzigen heiklen Schritt in seiner

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