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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Hoffmann
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Bereichen ein Gewinn sein; beim Gegenlesen ist das ein Nachteil. Gegenlesen lebt vom genauen und konzentrierten Hinschauen.
    4. Der Gegenleser verfügt über den notwendigen Sachverstand.
    Fachtexte können so spezifisch sein, dass man sie nur mit Fachkenntnissen lesen und verstehen kann. Also kann man sie auch nur mit Fachkenntnissen kritisch hinterfragen. Wer keine Ahnung hat von Medizin, wird schwerlich Fehler in einem medizinischen Gutachten finden. Die Regel ist einfach: Fachtexte können nur von Fachleuten auf fachliche Richtigkeit geprüft werden.
    5. Der Gegenleser kann kritisch lesen.
    Hier geht es um zwei Fähigkeiten: zum einen die Fähigkeit, in besonderer Weise zu lesen, zum anderen die Fähigkeit, Kritik zu üben. Zur Lesefähigkeit: Beim normalen Lesen geht man davon aus, dass alles stimmt; beim Gegenlesen geht man am besten davon aus, dass im Text Fehler lauern. Denn durch diese Haltung wird man besonders aufmerksam. Zusätzlich zur gesteigerten Aufmerksamkeit braucht man noch die üblichen Grundzutaten: Sorgfalt, eine gesunde Logik und sprachliches Feingefühl. Die Fähigkeit, Kritik zu üben, bedeutet, dass man es aushalten kann, eine andere Meinung zu vertreten. Besonders in hierarchischen Strukturen ist das nicht jedermanns Sache. Allerdings sollte für alle Beteiligten klar sein, dass Gegenlesen immer nur Textkritik ist, nie Personenkritik.
    Sie haben es selbst gemerkt: Effektives Gegenlesen ist keine Selbstverständlichkeit. Aber man kann sich da helfen: Sie könnten sich mit jemandem zu einem Tandem zusammentun. Der Tandempartner liest Ihre Texte; Sie lesen die Texte des Partners. Wenn Sie dabei gute Arbeit leisten, wird der Partner mit gleicher Münze zurückzahlen. Damit ist schon einmal die Motivation gesichert. Mit der Zeit werden Sie auch zu einem eingespielten Team, und das macht die Sache noch einmal leichter.
    Wer selbst ein zuverlässiger Gegenleser ist und sich für andere alle Mühe gibt, hat es leichter, einen ebensolchen Gegenleser zu finden.

    Korrektorat und Lektorat

    Man kann Texte selbstverständlich auch professionell bearbeiten lassen. Hier ist zwischen verschiedenen Leistungen zu unterscheiden: dem Korrektorat und dem Lektorat.

    Beim Korrektorat wird ein Text auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung geprüft.

    Beim Lektorat kommt zu den Leistungen des Korrektorats noch etwas Weiteres hinzu: die stilistische und inhaltliche Prüfung. Es wird auch auf die Logik geschaut, auf die Stringenz und die Plausibilität des Aufbaus. Damit entspricht das Lektorat dem, was man von einem gründlichen Gegenlesen erwartet.

    Über die Honorare für die diversen Leistungen können Sie sich beim Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. informieren. Der ist im Internet vertreten mit der Website www.vfll.de . Dort gibt es auch eine Datenbank, über die man Lektoren finden kann.
    Praktisches
    Gegenlesen kann man auf Papier oder am Bildschirm. Arbeiten Sie mit einem Ausdruck, dann beachten Sie bitte Folgendes:
    1. Schrift und Zeilenabstand müssen groß genug sein.
    Eine winzige Schrift und ein geringer Zeilenabstand lassen keinen Raum für Anmerkungen.
    2. Die Korrekturfarbe muss sich farblich vom Text absetzen.
    Bleistift etwa wird bei schwarzer Schrift leicht übersehen; mit Rot sind Sie auf der sicheren Seite.
    3. Die Anmerkungen müssen leserlich sein.
    Wenn am Rand nicht genug Platz ist für leserliche Anmerkungen, schreiben Sie lediglich einen Verweis und fügen ein Extrablatt bei.
    4. Es gibt genormte Korrekturzeichen.
    Wenn Sie viel mit Texten arbeiten, sollten Sie sich zumindest die wichtigsten Korrekturzeichen einprägen. Die finden Sie zum Beispiel im Rechtschreibduden, und zwar im Vorspann unter »Textkorrektur«.
    5. Arbeiten Sie mit Bedacht.
    Wenn Sie voreilig den Rotstift ansetzen, kann es passieren, dass Sie die eigenen Anmerkungen widerrufen müssen. Das gibt Durcheinander. Deshalb ist es besser, erst eine Sinneinheit zu lesen und dann zu kommentieren.
    Arbeiten Sie am Bildschirm, etwa im Word-Programm, dann empfiehlt es sich, in den Korrekturmodus zu wechseln. Dazu gehen Sie im Menüpunkt »Extras« auf die Funktion »Änderungen nachverfolgen«. Wenn Sie die aktivieren, kann der Autor sich alle Änderungen am Bildschirm anzeigen lassen und entscheiden, ob er sie übernehmen will oder nicht.

    Wenn es dem Autor lieber ist, können Sie die Änderungen auch direkt in den Text einarbeiten. Dann sollten Sie unbedingt die Datei umbenennen, damit der

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