Besser schreiben für Dummies (German Edition)
selbst verändert.
Wenn man keine passende Dokumentvorlage hat, hilft man sich schon mal gerne so: Man lädt einen alten Text ähnlicher Bauweise und überschreibt ihn. Dabei allerdings muss man höllisch aufpassen. Denn allzu leicht übersieht man Stellen, die aktualisiert werden müssen, etwa beim Namen oder beim Datum. Die verraten dem Leser den Text als billige Kopie. Mit einer Dokumentvorlage kann das nicht passieren.
Dokumentvorlagen können auch ganze Textbausteine enthalten. Das ergibt dann stark standardisierte Texte.
Wenn ein Betrieb eigene Dokumentvorlagen vorgibt, haben die Vorrang vor anderen Gestaltungsrichtlinien, auch vor der DIN 5008. Denn durch das einheitliche Auftreten im Schriftverkehr stärkt der Betrieb seine Identität – und seine Position am Markt.
Wer für sich arbeitet, braucht auf die Vorteile von Dokumentvorlagen auch nicht zu verzichten. Sie können sie selbst erstellen. Die Anleitung dazu finden Sie über die Hilfsfunktion des Textverarbeitungsprogramms.
Die Arbeit abschließen
Der Text stimmt inhaltlich, und er ist in bester Form. Jetzt braucht man nur noch drei kleine Schritte zu tun, bevor man ihn in die Welt entlässt. Man führt die Worttrennung durch, nimmt eine abschließende Kontrolle vor und trifft eine letzte Entscheidung.
Worttrennung
Die Worttrennung kommt immer erst dann dran, wenn der Text in seiner Endfassung steht. Vorher ist sie nicht sinnvoll. Beim Trennprogramm haben Sie die Optionen »automatisch« und »manuell«. Die automatische Trennung geht strikt nach Regeln vor; sie trennt jedes Wort, das getrennt werden kann. Bei der manuellen Trennung dagegen können Sie Wort für Wort entscheiden, wie Sie es denn gerne hätten; Sie können Lesbarkeit und Ästhetik mit berücksichtigen. Bitte vergleichen Sie:
Tabelle 8.1 : Worttrennung
Trennung nach Regeln
Trennung nach Sinn
Anal-phabet
An-alphabet
Gipsen-gel
Gips-engel
Rein-tegration
Re-integration
Spargel-der
Spar-gelder
Visage-bühren
Visa-gebühren
Nicht jede Trennung, die formal richtig ist, ist auch sinnvoll.
Bei der manuellen Trennung lassen sich sinnentstellende Worttrennungen vermeiden. Deshalb ist sie gegenüber der automatischen zu bevorzugen.
Endkontrolle
Die Endkontrolle bezieht sich nur noch auf Rechtschreibung und Layout. Würde man jetzt wieder anfangen, den Text inhaltlich zu hinterfragen, dann käme man nie zu Potte. Die Rechtschreibprüfung allerdings sollten Sie sorgfältig angehen – auch dann, wenn Sie sich bei den Rechtschreibregeln sicher sind. Oft schleichen sich nämlich allein durch schludriges Tippen Fehler ein: Sie hauen zu fest in die Tasten, und schon doppelt sich ein Buchstabe. Eine andere große Fehlerquelle sind Änderungen: Sie schreiben eine neue Version und versäumen es, die alte komplett zu löschen. Dann haben Sie überflüssige Wörter oder Wortteile im Text. Viele dieser Fehler werden durch die automatische Rechtschreibprüfung angezeigt. Aber eben nicht alle. Deshalb ist eine letzte Prüfung mit eigenen Augen durch nichts zu ersetzen.
Neben der Korrektheit gibt es noch einen weiteren Aspekt, der zu beachten ist: die Einheitlichkeit. Bei etlichen Schreibweisen hat man die Wahl zwischen zwei Varianten. So kann man die Anrede »du« groß- oder kleinschreiben. Man kann »aufwendig« schreiben oder »aufwändig«, »im Fall« oder »im Falle«. Das eine ist jeweils so gut wie das andere. Schlecht wäre es nur, wenn man innerhalb eines Texte mal so und mal so schriebe. Also legt man sich auf eine Schreibweise fest. Zum Schluss prüft man, ob man sich denn auch immer daran gehalten hat.
Wenn man schon einmal so genau hinschaut, werden einem auch Layoutfehler nicht entgehen. Das kann eine Überschrift in der falschen Größe sein oder ein einzelner kleiner Buchstabe in einer falschen Schrift. Dann hätte man einen Zwiebelfisch.
Zwiebelfische, Hurenkinder, Schusterjungen
Zwiebelfische, Hurenkinder und Schusterjungen stammen aus der Druckersprache, und zwar aus Zeiten des Bleisatzes.
Ein Zwiebelfisch ist ein einzelner Buchstabe, der in einer falschen Schrift gesetzt wurde (so wie das kursive »b« in diesem Zwie b elfisch).
Ein Hurenkind liegt vor, wenn die letzte Zeile eines Absatzes alleine auf der neuen Seite steht. Sie weiß nicht, woher sie kommt.
Ein Schusterjunge liegt vor, wenn die erste Zeile eines Absatzes alleine am Ende einer Seite steht. Sie weiß nicht, wohin sie geht.
»Hurenkind« und »Schusterjunge« sind sicherlich derbe Begriffe, die
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