Besser schreiben für Dummies (German Edition)
ausfüllen und ist überzeugt, dort gute Arbeit zu leisten.
2. Zur Aufgabe:
Die Aufgabe besteht darin, den Personalverantwortlichen davon zu überzeugen, dass die Einstellung ihm Vorteile bringt.
Die Aufgabe besteht nicht darin, zu protzen und etwas nie Dagewesenes zu bieten. Der Personaler ist ein ganz normaler Mensch, der möglichst wenig Ärger und viele Vorteile haben will.
3. Zur Wirkung:
Wenn man sich alle Mühe gibt mit seiner Überzeugungsarbeit, wird die Bewerbung auch überzeugend wirken – vielleicht mehr als alle anderen, vielleicht ein kleines bisschen weniger.
Die Besinnung auf die Tatsachen macht die Aufgaben überschaubar und die Texte realisierbar.
Stellen Sie sich Ihre Aufgaben so, dass sie machbar sind. Dann bearbeiten Sie sie nach bestem Wissen und Gewissen. Was dabei herauskommt, ist eine gute Leistung.
Scham
Scham ist das Gefühl der Entblößung: Es kommt etwas zum Vorschein, was andere nicht sehen sollen. So soll eben nicht jeder sehen, wie man nackt dasteht, und es soll auch nicht jeder sehen, was man für Fehler macht. Denn Fehler erlauben Rückschlüsse. Und so könnte denn jemand aus einem dummen Fehler auf einen dummen Kopf schließen. Als Dummkopf würde man weniger geachtet. Scham ist eine sehr quälende Vorstellung.
Beim Schreiben gibt es durchaus Gründe, sich zu schämen: nämlich dann, wenn man sich keine Mühe gibt, wenn man einen Text hinrotzt und es dem Leser überlässt, damit zurechtzukommen. Dann handelt man respektlos, und dafür sollte man sich schämen.
Nicht zu schämen braucht man sich, wenn einem trotz aller Mühe Fehler unterlaufen. Das tun sie unweigerlich. Fehler sind wie kleine Affen im Buchstabenwald. Sie sind schnell und beweglich, können klettern, sich fallen lassen und sich verstecken – und einen regelrecht zum Narren halten. Kein Wunder, dass man so manchen Fehler übersieht. Das passiert jedem . Auch in diesem Buch sitzen Affen.
Es ist eine falsche Annahme, dass andere fehlerfrei schreiben. Das tun selbst Vielschreiber und Profis nicht. Die sind lediglich darauf eingestellt, dass sie Fehler machen, und halten umso sorgfältiger Ausschau danach. Das können Sie auch.
Jetzt bleiben noch die Rückschlüsse, die man nicht haben will: Man gibt einen Text mit einem dummen Fehler ab und wird daraufhin für dumm gehalten. Das kann vorkommen. Schließlich kann man niemanden daran hindern, seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Dafür kann man aber etwas anderes tun: Man kann für sich entscheiden, was von solchen Schlüssen zu halten ist. Wem steht es zu, solche Schlüsse zu ziehen? Nehmen Sie es biblisch: Wer ohne Fehler schreibt, werfe den ersten Stein. Ich versichere Ihnen: Sie werden unversehrt bleiben.
Willkommen im Club: Hier machen alle Fehler! Da braucht sich niemand vor den anderen zu schämen.
Startschwierigkeiten
Jeder kennt sie: die Schwierigkeit, einen Anfang zu finden. Manchmal besteht sie darin, dass man die Sache gar nicht erst in Angriff nimmt, sondern alles andere vorzieht. Das ist die Aufschieberitis. Oder man nimmt die Sache in Angriff und erstarrt sogleich in Ehrfurcht vor dem ersten Satz. Beide Verhaltensweisen führen irgendwann zu Zeitproblemen. Von daher ist es gut, wenn man sie zu überwinden weiß.
Der Hang zum Aufschieben
Der Hang zum Aufschieben ist so verbreitet, dass er zum Forschungsgegenstand der Wissenschaft geworden ist. Dort heißt er »Prokrastination«. Aber es kann auch fast jeder aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen. Meist ist es einer von zwei Gründen, der einen zum Aufschieben treibt:
1. Die Aufgabe ist unangenehm.
2. Die Aufgabe scheint unüberwindlich groß.
Zum ersten Grund: Dass man unangenehme Aufgaben nicht gerne auf sich nimmt, ist ganz normal. Man sieht keinen Vorteil, also lässt man es bleiben. So tickt der Mensch. Austricksen können Sie diesen Mechanismus, indem Sie sich einen Vorteil errechnen. Zum Beispiel so: Wenn Sie das Unangenehme auf die lange Bank schieben, kommt zu der Bearbeitungszeit noch die Aufschiebezeit dazu. In dieser Zeit denken Sie an das Unangenehme. Dadurch wird es vervielfältigt. Das ist ein Nachteil. Erledigen Sie dagegen das Unangenehme sofort, so bleibt es auf die reine Bearbeitungszeit beschränkt. Da liegt der Vorteil.
Zum zweiten Grund: Die Aufgabe steht wie ein Berg vor einem, und man sieht keine Möglichkeit, sie zu bewältigen. Man kann nur scheitern, das will man sich ersparen, also lässt man es bleiben. Auch das ist normal. Hier hilft es, die Aufgabe
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