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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Hoffmann
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schreiben. Da sitzt dann jemand mit verstopfter Nase, triefenden Augen und einem dröhnenden Kopf und denkt, er könne gute Arbeit leisten. Das wird kaum gehen. Denn um gut zu schreiben, muss man klar denken.

    Ähnlich wie Krankheiten wirken schwere Krisen und Aufregungen. Schicksalsschläge, schlechte Nachrichten, Zank und Streit – das alles kann einen schier wegreißen, mit Herz und Verstand und jeder Faser, die man an sich hat. Fürs Schreiben ist man dann nicht präsent. Das sollten Sie anerkennen. Dafür ist man Mensch und nicht Maschine.
    Manche Ereignisse treffen einen mit solcher Wucht, dass das Schreiben weit nach hinten katapultiert wird. In solchen Fällen tun Sie gut daran, sich dieser neuen Ordnung zu fügen: Widmen Sie sich dem Ereignis, und wenn Sie das verdaut haben, fangen Sie wieder an zu schreiben.
    Im Schreiben begründete Ursachen
    Steckenbleiben ist ärgerlich, aber es ist auch nützlich. Denn es ist – falls nicht durch äußere Faktoren bedingt – ein aufschlussreiches Symptom. Meist zeigt es eines der folgenden drei Phänomene an:
    1. Man hat sich verrannt und steckt in einer Sackgasse.
    Das läuft oft so ab: Man gerät an eine knifflige Stelle, an der man hin und her rangiert. Schließlich kommt man mehr schlecht als recht über sie hinweg – und ein Stück weiter hinten bleibt man hängen. Das ist dann die Rechnung dafür, dass man sich vorher mit dem Schlechten zufrieden gegeben hat. Hier hilft nur eins: Man muss zurück zu der fraglichen Stelle und eine saubere Lösung finden. Dann geht es auch wieder weiter.
    2. Man weiß noch nicht genug, um weiterzuschreiben.
    Das kommt besonders bei solchen Arbeiten vor, für die man viel recherchieren muss. Da tauchen immer mal Punkte auf, die man bei der Recherche nicht genügend berücksichtigt hat. Das sind dann echte Wissenslücken. Was zu tun ist, liegt auf der Hand: Man muss die Recherche nachholen und die Lücken füllen.
    3. Die Gedanken müssen noch reifen.
    Komplexe Themen liegen nicht im Kopf parat, sondern werden langsam entwickelt. Das Hirn arbeitet daran. Nur geht während dieser Arbeitszeit zuweilen die Ungeduld mit einem durch: Man will etwas zu Papier bringen. Geht nicht! Das Hirn braucht seine Zeit, und die muss man ihm geben. Allerdings kann man derweil andere Aufgaben erledigen. Am besten geeignet sind Routinearbeiten. Denn Monotonie ist ein guter Hintergrund für kreative Leistungen.
    In all diesen Fällen ist das Steckenbleiben nichts Negatives. Im Gegenteil: Es ruft neue Kreativität hervor.
    Stillstand und Geistesblitze

    Geistesblitze kommen nicht vom Himmel, sondern werden vom Gehirn produziert. In der Regel geht ihnen eine ziemlich maue Phase voraus, in der sich scheinbar nichts mehr bewegt. Doch auch diese Phase gehört mit zum kreativen Prozess. Der spielt sich in vier Phasen ab:

    In der ersten Phase, der Vorbereitung, setzt man sich intensiv mit einem Problem auseinander. Man konzentriert sich auf das Problem, denkt an nichts anderes und sammelt so viel Wissen wie möglich. Das tut man, bis man übersättigt ist. Jetzt geht nichts mehr rein. Damit tritt man in die zweite Phase ein, die des Ausbrütens. In dieser Zeit lässt man das Problem ruhen. Also kann man ruhig etwas anderes unternehmen. Das Unbewusste jedoch bleibt am Ball. Es sortiert Gedanken, arrangiert und rearrangiert sie und stellt Verknüpfungen her. Irgendwann, wenn man es am allerwenigsten erwartet, ist dann eine Verknüpfung dabei, die einschlägt wie ein Blitz. Das ist die dritte Phase, die der Erleuchtung: Man hat einen Geistesblitz. Das Besondere daran ist, dass man schlagartig und sehr sicher weiß: »Ja, das ist es! Das stimmt!« Mit diesem Wissen begibt man sich dann in die vierte Phase, die der Umsetzung. Jetzt muss man wieder bewusst und konzentriert arbeiten: die neue Erkenntnis überprüfen und systematisch verwerten.
    Zeitdruck
    Zeitdruck empfindet man dann, wenn man befürchtet, dass die Zeit nicht für die Leistung reicht. Es ist die Angst, nicht fertig zu werden. Bis zu einem gewissen Grad ist Zeitdruck förderlich, denn er treibt zum Arbeiten an. Manche Menschen kommen ohne Zeitdruck erst gar nicht in die Gänge. Zu viel Zeitdruck jedoch ist schädlich, denn er verhindert ein strukturiertes und sorgfältiges Arbeiten. Man schaut nur noch aufs Fertigwerden und nicht mehr auf die Qualität. Deshalb sollten Sie Zeitdruck unbedingt regulieren. Das geht, und zwar in zwei Schritten: Erst bestimmen Sie das Verhältnis von Zeit und

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