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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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Krankenhaus verließ, ging er noch kurz bei Elizabeth vorbei und sagte ihr, dass er sie am nächsten Morgen abholen würde.
    Elizabeth öffnete die Augen und lächelte ihn an. Dann fragte sie mit leiser Stimme: »Phil, würdest du Elana heute noch anrufen und sie fragen, ob sie vielleicht früher von ihren Eltern losfahren könnte, damit sie mir morgen ein wenig helfen kann? Ich gebe dir ihre Handynummer.«
    Phil war sauer, dass Elana seinen Platz während der Genesungsphase einnehmen sollte. »Klar – ich rufe sie an«, versprach er dennoch, speicherte die Nummer auf seinem Handy, tätschelte Elizabeths Hand und verabschiedete sich.
    Nachdem er in seine Wohnung zurückgekehrt war, folgte er Elizabeths Anweisung und rief Elana an, um ihr die Neuigkeiten mitzuteilen.
    Die Mitbewohnerin reagierte mit einem so heftigen Aufschrei, dass Phil das Telefon vom Ohr weghalten musste.
    »Oh mein Gott!«, kreischte sie. »Ist denn jetzt wieder alles in Ordnung mit ihr?«
    »Es geht ihr gut. Sie wollte nur, dass du es weißt. Aber wenn du über das Thanksgiving-Wochenende zu Hause bleiben möchtest, ist das auch kein Problem. Ich bin da und könnte mich morgen um sie kümmern.«
    »Das ist soooo nett von dir«, quiekte Elana, bevor sie mit ihrem typischen bedrohlichen Kichern hinzufügte: »Und ich dachte immer, du wärst ein Arschloch. Bist du sicher, dass du dich bis Sonntag um sie kümmern kannst? Ich bin erst am Sonntagabend wieder zu Hause.«
    »Na klar«, bestätigte Phil im Brustton der Überzeugung und freute sich, dass Elana sich gar nicht erst gegen seinen Vorschlag gesträubt hatte.
    Die folgenden vierundzwanzig Stunden waren die schönsten, die Phil seit Jahren erlebt hatte. Er holte Elizabeth von der Notaufnahme ab, brachte sie in seine Wohnung und machte es ihr auf der Couch bequem. Sie schien sich gleich wohlzufühlen, obwohl sie sich kaum kannten. Er bestellte Wraps bei dem kleinen indischen Restaurant am Ende der Straße und sagte ihr, sie könne sich im Fernsehen anschauen, was auch immer sie wolle. Sie entschied sich für Wiederholungen von Sex and the City . Phil machte das ziemlich fertig, denn er hasste die Serie. Vor allem, weil die Figuren ohne Unterlass »während« sagten.
    »Die sagen das mindestens fünfzig Mal in einer Folge«, erklärte er Elizabeth.
    »Stimmt doch gar nicht«, antwortete die und versenkte ihren Löffel in der Portion Frozen Yogurt, die sie zu ihrem Wrap bestellt hatte.
    »Oh doch«, beharrte Phil. »Sie sagen ständig während«, hatte er wiederholt und das Wort übertrieben betont. »Während Samantha unterwegs war nach Downtown, war ich unterwegs nach Uptown«, flötete er mit der besten Frauenstimme, die er zustande bekam. »Während Miranda als Anwältin arbeitete, schlief Carrie mit etwa hundert Kerlen.«
    »Halt die Klappe«, sagte Elizabeth lachend und schleuderte ihm ein Kissen ins Gesicht.
    Später quartierte Phil sie bei sich im Schlafzimmer ein, während er sich glücklich auf die Couch zurückzog und das Verlangen, zu ihr zu gehen, unterdrückte. Als Elana am nächsten Tag zurückkam, stand fest, dass Phil und Elizabeth auf dem besten Weg waren, ein Paar zu werden.
    Eine Woche später lud Elizabeth Phil zum Dank zum Abendessen ein. Nach dem Essen küssten sie sich, zuerst vor ihrer Wohnungstür, dann vor seiner, und dann folgte sie ihm in seine Wohnung.
    Sie verbrachten die darauffolgende kalte Jahreszeit vorwiegend damit, auf Socken zwischen ihren Wohnungen im vierten Stock hin- und herzulaufen. Manchmal durfte Elana das fünfte Rad am Wagen abgeben, manchmal schlossen sie sie aber auch einfach aus und vergruben sich zu zweit in Phils Wohnung.
    Als im Mai dann die Baseballsaison begann, besorgte Phil Elizabeth und Elana Freikarten für die Haupttribüne und bat seine befreundeten Stadionverkäufer, ihnen kostenlos Popcorn und Limo zu bringen. Er stellte Elizabeth seiner Mutter vor und zeigte ihr, wo er während der Highschool Basketball gespielt hatte. Insgeheim war er sehr stolz darauf, wie sehr sie das Foto beeindruckt hatte, das in der Abschlussklasse von ihm gemacht worden war, kurz bevor er ins College-Team wechselte, und das nun in einem Schaukasten neben den Schultrophäen stand. Dreimal in der Woche übernachteten sie beim anderen, was Phil das Gefühl gab, genügend Freiraum zu haben, als hätte er zwar eine Freundin, aber keine allzu ernste Beziehung. Alles lief wunderbar, bis zum darauffolgenden März vor genau sechs Monaten, als Elizabeth begann, die

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