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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Ihnen denn nichts davon gesagt?« Der andere begann wieder zu lachen. »Da wird sich Maxie aber ungeheuer freuen. Allerdings wird er auch ein wenig überrascht sein, wenn er erfährt, daß ihm sein Baby den Laufpaß gegeben hat!« Ein gequälter Ausdruck trat auf Bens Gesicht. »Was haben Sie da gesagt?« fragte er entsetzt.
    »Du hast mich schon ganz richtig verstanden.« Der Ton des Kassierers war bewußt grausam. »Bisher hat's noch keine Hure gegeben, die Maxie Fields den Laufpaß geben durfte, egal, wieviel er ihr für ihre Leistungen bezahlt hat.«
    Bens Stimme klang wie der Schrei eines verwundeten Tieres. »Sie sprechen von meiner Schwester!« schrie er und warf sich auf den Kassierer.
    Er befand sich jetzt außerhalb meines Sehbereichs, so daß ich bloß einen harten Schlag und dann einen dumpfen Fall hören konnte, als Ben zu Boden stürzte. Er begann aus Leibeskräften zu schreien: »Sarah! Sarah! Komm nicht herein!!«
    Ich hörte das Geräusch mehrerer heftiger Schläge und gemurmelter Flüche, doch Ben schrie weiter. Ich bewegte mich weiter, bis ich sie wieder sehen konnte.
    Der Kassierer stemmte sein Knie auf Bens Brust und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. »Hält's Maul, du Saukerl!« fluchte er.
    Ben krümmte sich unter seinen Schlägen, schrie aber immer noch. Jetzt ergriff der Kassierer Bens Arm und riß ihn mit einer bösartigen Drehung nach rückwärts. »Hält's Maul, du Krüppel«, rief er drohend, »oder ich reiß dir den andern Arm auch noch aus den Gelenken.«
    Bens Gesicht wurde kreidebleich. Er lag jetzt schlaff und stumm am Boden und starrte mit entsetztem Blick zu dem Schläger hinauf. Ich spürte, wie sich mir der Magen umzudrehen begann, denn eine solche Angst hatte ich noch nie in einem menschlichen Gesicht gesehen.
    »Vielleicht ist's doch besser, du bringst ihn ins Hinterzimmer«, hörte ich jetzt Spit sagen, »wenn ihn die Nutte so zu sehen kriegt, schlägt sie vielleicht Krach.«
    Der Kassierer nickte und stand schwerfällig auf, hielt aber Bens Arm weiterhin fest. »Steh auf!« knurrte er.
    Ben versuchte ungeschickt auf die Beine zu kommen, es gelang ihm aber nicht. Der Kerl zerrte an seinem Arm und Ben schrie vor Schmerz auf: »Ich kann nicht aufstehen, ich hab nur ein Bein.«
    Der Kassierer lachte, dann ließ er Bens Arm los, schob beide Hände unter seine Achselhöhlen und hob ihn auf, wie ein Kind, und stellte ihn auf die Beine. »Mensch«, sagte er kalt, »dich hat man ja schön verhunzt!« Er stieß Ben in den Rücken, er taumelte gegen die Türe. Ich blickte mich in wilder Verzweiflung um. Neben der Türe befand sich eine Stange, die ich in heißen Nächten dazu verwendete, das kleine Fenster offenzuhalten. Ich ergriff sie, umklammerte sie fest und
    versteckte mich hinter der Türe.
    Jetzt öffnete sie sich, und Ben, vom Kassierer gefolgt, stolperte über die Schwelle. Er stieß die Türe, ohne sich umzublicken, hinter sich zu und wollte sich wieder auf Ben stürzen. Da trat ich leise hinter ihn und schwang meine Stange. Es gab ein dumpfes Geräusch, und dort, wo ich ihn getroffen hatte, floß Blut aus seinem Ohr. Er fiel lautlos zu Boden und ahnte nicht einmal, was auf ihn heruntergesaust war.
    »Ich hab mich schon gewundert, wo du bleibst«, flüsterte Ben heiser.
    Ich sah zu ihm auf und begegnete seinem Blick. »Ich bin hier geblieben«, flüsterte ich, »weil ich eine günstige Gelegenheit abwarten mußte.«
    Ich hatte bei diesen Worten einen abscheulichen Geschmack im Mund, Ben kaufte mir diese Erklärung aber ohne weiteres ab. Er mußte an eine viel wichtigere Sache denken. »Hast du gehört, was sie über Sarah gesagt haben?« flüsterte er. Ich nickte. »Ist das wahr?«
    Ich blickte ihn an. In seinem Gesicht stand eine Qual, die durch keinen physischen Schmerz verursacht worden war, sie kam aus dem Herzen. Plötzlich wußte ich, daß er alles glauben würde, was ich ihm sage. Das mußte er aus manchen Gründen, aber hauptsächlich, weil er es glauben wollte. Vielleicht würde er eines Tages erfahren, was sie getan hatte - aber nicht von mir.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte ich nachdrücklich, »Maxie Fields ist ein Gangster, der auch eine Menge legale Geschäfte macht. Sarah wurde seine Sekretärin. Als sie herausbekam, was er in Wirklichkeit war und fort wollte, wußte sie bereits zuviel von ihm, und er konnte sie nicht mehr gehen lassen.« Der gequälte Ausdruck seines Gesichts milderte sich etwas, verschwand aber noch nicht völlig. »Armes

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