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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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könntest«, sagte ich traurig und unterdrückte den unwiderstehlichen Zwang zu lachen. Sam sah mich triumphierend an. »Du hast's scheint's gar nich gern, wenn's mal anders 'rum ist, was, du kleiner erpresserischer Lump?«
    Das genügte. Ich konnte das Lachen beim besten Willen nicht mehr unterdrücken. Es schallte laut in dem kleinen Büro. Sam starrte mich überrascht an.
    »Was ist denn mit dir los, Danny?« fragte er mürrisch, »bist du verrückt geworden?«
    Ich sah ihn durch die Tränen an, die mir in die Augen getreten waren. Schließlich kam ich wieder zu Atem. »Ich hab mir bloß gedacht, mein geliebter Schwager«, sagte ich, noch immer keuchend, »was für 'ne nette Art das von zwei Kompagnons ist, miteinander zu verhandeln.«
    Nun merkte auch er den Humor der Sache und begann gleichfalls zu lachen.
    Nach einer Weile traten wir in den Laden hinaus, und ich führte ihn herum. Was er zu sehen bekam, schien ihm die Augen doch ein wenig zu öffnen. Bisher war ihm nämlich nicht klargeworden, daß sich dieses Geschäft zu einem so großen Unternehmen entwickelt hatte. Danach kehrten wir ins Büro zurück, und ich zeigte ihm die Liste der Lokale, die ich mir bereits gesichert hatte, und bemerkte, daß sich ein neuer Respekt für mich in seinen Augen spiegelte. »Du verdienst hier beinahe soviel, wie wir an dem Geschäft mit der U-Bahn verdienen«, sagte er überrascht.
    »Mehr«, sagte ich rasch, »wenn ich das zu Ende gebracht haben werde, bin ich doppelt so groß.« Ich bot ihm eine Zigarette an und reichte ihm Feuer. »Geschenk des Hauses«, sagte ich. Er dachte noch immer an das, was er soeben von mir erfahren hatte. »Jetzt verstehe ich, weshalb du immer so knapp bei Kasse bist«, sagte er. Ich nickte. »Ich hab's ebenso rasch wieder investiert, wie's eingegangen ist.«
    Er blickte mich durch eine Rauchwolke an, die aus seinen Nasenlöchern quoll. »Wie wir's, wenn wir beide Unternehmen zusammenwerfen würden, mein Junge?« schlug er vor. »Für dich war's bedeutend leichter.«
    Ich spielte den Vorsichtigen. »Du wirfst deine Unternehmungen doch dann auch hinein, Sam, nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich mein nur das hier. Ich zahl dir für die Hälfte 'nen anständigen Preis und stell dafür den Zaster, genauso wie beim Geschäft mit der U-Bahn.« Jetzt war ich an der Reihe, nein zu sagen. »Das wir mir zu groß, ich könnte es nicht allein machen, Sam«, sagte ich, »aber dies hier gehört mir allein. Ich hab's Steinchen für Steinchen aufgebaut und ich will's auch behalten.« Er schwieg einen Moment. Ich kannte diese Miene: er überlegte, ob er mich nicht doch 'reinlegen könnte. Als er schließlich wieder zu mir aufsah, konnte ich seinem Ausdruck entnehmen, daß er's aufgegeben hatte. »Okay, Danny«, sagte er freundlich, »solltest du dir's je überlegen, dann brauchst du's bloß zu sagen. Übrigens«, fragte er, während er sich zum Gehen wandte, »wie steht's mit dem Haus?«
    »Okay. Wir ziehen nächste Woche Dienstag ein, wie wir's uns vorgenommen haben.«
    Er trat nochmals an den Schreibtisch. »Du hättest das Gesicht deines Alten sehen sollen, als ihm Mimi davon erzählte.«
    »Was hat er gesagt?« fragte ich und konnte mein Interesse nicht verbergen.
    »Zuerst wollte er's nicht glauben, als Mimi aber schwor, daß es wahr ist, konnte er kaum sprechen. Und deine Mutter fing an zu weinen.« Das war mir rätselhaft. »Was gibt's dabei zu weinen?«
    »Sie sagte immer wieder zu deinem Vater, daß du dir das die ganze Zeit gewünscht hast, und er wollte es nicht glauben. Er konnte nicht sprechen, sondern kaute bloß an seiner Zigarre, und nach einer Weile ging er zum Fenster und sah hinaus. Während des ganzen Dinners war er sehr still und gegen Ende der Mahlzeit sah er Mimi an, und dann sagte er etwas sehr Komisches.« Sam unterbrach sich, um Atem zu schöpfen und sah mich an. Ich schwieg.
    »Er sagte: >Danny kehrt also heim. < Und deine Mutter sagte: >Das hat er sich die ganze Zeit gewünscht - heimzukehren. Und du hast's ihm nicht erlaubte Darauf sagte dein Vater: >Ich bin jetzt ein alter Mann, und für mich spielt's keine Rolle mehr. Meine Fehler nehme ich mit mir ins Grab. Aber ich bin glücklich, daß Danny den Weg zurückgefunden hat.< Dann standen sie auf, und dein Vater sagte, er sei müde, und sie gingen nach Hause.«
    Meine Zigarette hatte mir beinahe die Finger verbrannt, und ich ließ sie jetzt in den Aschenbecher fallen.
    »Weißt du, mein Junge«, sagte er leise, »ich glaub, wenn

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