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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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stark zu werden, glücklich und zufrieden, weise und verständig. Ich werde ihn lieben, wie ich dich liebe, Danny, wenn du gekommen bist, um hier zu bleiben.« Von der Halle her war ein Geräusch zu vernehmen und gleich darauf öffnete sich die Tür. Nellie und der Agent traten ins Zimmer. Sie warf mir einen Blick zu und kam auf mich zugeeilt. »Danny, fühlst du dich ganz wohl?« Ihre Stimme klang in dem leeren Zimmer herzlich
    und warm.
    Langsam fand ich in die Wirklichkeit zurück. Tiefe Besorgnis stand in ihren Augen, als sie zu mir aufsah.
    »Ganz wohl?« wiederholte ich ihre Frage, »natürlich fühle ich mich ganz wohl.«
    »Aber du bist so blaß«, sagte sie.
    In diesem Augenblick kam die Sonne wieder hinter den Wolken hervor. »Ach, das ist bloß die Beleuchtung«, sagte ich lachend und fühlte mich auch wieder ganz normal.
    Sie wandte die Augen nicht von mir ab. »Bist du noch immer überzeugt, Danny, das Richtige zu tun?« fragte sie besorgt. »Gibt's keine quälenden Gespenster?«
    Ich sah sie überrascht an. Ich glaubte nicht an Gespenster. »Keine Gespenster«, sagte ich leise.
    Der Häusermakler sah mich neugierig an. »Ihre Frau erzählte mir, daß Sie früher hier gewohnt haben, Mr. Fisher.« Ich nickte.
    Da grinste er übers ganze Gesicht. »Nun, in dem Fall brauche ich Ihnen ja nichts über das Haus zu erzählen, und wie gut es gebaut ist. Die Häuser, die in letzterer Zeit gebaut wurden, sind nicht annähernd so solide konstruiert. Was halten Sie davon, Mrs. Fisher?« Sie blickte ihn einen Moment an, dann wandte sie sich wieder an mich. »Was glaubst du, Danny?«
    Ich holte tief Atem, dann sah ich mich um. Ich wußte, was ich sagen würde. Ich hatte es von Anfang an gewußt. Und die Geräusche in diesem Haus ließen mich vermuten, daß es die Antwort gleichfalls kannte.
    »Ich glaube, wir werden es nehmen«, sagte ich. »Wollen Sie dafür sorgen, daß die Maler morgen beginnen, damit wir am ersten Oktober hier einziehen können.«
    Ich erhob mich überrascht, als Sam so unerwartet in mein Büro trat, denn er kam zum erstenmal zu mir heraus. »Sam!« rief ich, und man hörte die Überraschung aus meiner Stimme, »was verschafft mir diese hohe Ehre?«
    Er warf einen ausdrucksvollen Blick auf meine Sekretärin, die in dem kleinen Büro neben mir saß.
    Ich schickte sie hinaus und wandte mich wieder Sam zu. »Was hast du also auf dem Herzen?«
    Er ließ sich in den Sessel sinken, den das Mädchen soeben verlassen hatte. »Ich hab's satt, dich jede Woche wegen der Zigaretten anrufen zu müssen. Ich möchte mit dir ein festes Abkommen treffen.« Ich lächelte erleichtert, denn ich hatte einen Moment gefürchtet, er sei gekommen, um sich über die Aufträge zu beschweren, die ich für die Getränkeautomaten der U-Bahn vergeben hatte. Ich hatte über sein Geld so großzügig verfügt, als wär's mein eigenes. »Du müßtest es doch besser wissen, Sam«, sagte ich vorwurfsvoll, »kein Mensch kann derzeit etwas garantieren. Das Zeug ist viel zu schwer zu bekommen.«
    »Du bekommst es«, sagte er zuversichtlich. »Ich wollt, ich wär auch so sicher«, sagte ich rasch. »Ich brauch zweihundert Kisten in der Woche«, sagte er, und seine Stimme wurde hart und kalt, »sieh, daß du sie auftreibst!«
    »Und wenn's mir nicht gelingt?« fragte ich herausfordernd. Ich konnte sie natürlich ohne weiteres liefern, ich wollte aber herausbekommen, weshalb Sam so selbstsicher war.
    Erzog ein gefaltetes Blatt Papier aus der Tasche und warf es auf den Schreibtisch. »Sieh dir das mal an«, sagte er. Ich griff danach und öffnete es. Es war eine Kopie meiner Lagerhausquittungen. Das bedeutete, daß er genau wußte, und
    zwar bis auf die letzte Packung, wo ich meine Zigaretten aufgestapelt hatte. Ich blickte ihn erstaunt an. »Woher hast du das?« fragte ich. Er lächelte selbstzufrieden. »Man hat so seine Quellen«, sagte er ausweichend. »Wie steht's also? Bekomm ich meine Zigaretten?«
    »Setzen wir den Fall, ich sage dennoch nein?« fragte ich. »Die OPA wäre über eine Kopie dieser Quittungen bestimmt hocherfreut«, sagte er grinsend.
    »Das könntest du mir doch nicht antun, Sam«, sagte ich in empörtem Ton.
    Er grinste noch immer. »Natürlich nicht, Danny«, erwiderte er gelassen, »ebensowenig, wie du Mimi von der andern Sache was erzählen würdest.«
    Es gelang mir, einen verletzten, tief enttäuschten Ausdruck auf mein Gesicht zu zaubern. »Ich hätte mir nie träumen lassen, Sam, daß du etwas Derartiges tun

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