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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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gekauft und bereits hinschaffen lassen. Aber Frauen sind nun einmal so. Ich erinnere mich, daß meine Mutter, wenn wir umzogen, genauso war.
    »Okay, Nellie«, sagte ich und ging zur Türe, »ich komme früh nach Hause.«
    Sie rief mich zurück. Während ich noch in der Türe stand, kam sie unbeholfen auf mich zugelaufen. Ich streckte ihr beide Arme entgegen. Sie schmiegte sich zitternd an mich und legte ihren Kopf an meine Schulter. Ich stieß die Türe mit dem Fuß wieder zu und streichelte ihr Haar. »Baby, Baby«, flüsterte ich, »was ist denn mit dir los?«
    Ich konnte ihre Stimme kaum vernehmen, da sie den Kopf in meiner Jacke verborgen hatte. »Ich hab so gräßliche Angst, Danny, ganz plötzlich hab ich eine entsetzliche Angst.«
    Ich hielt sie eng an mich gedrückt. Die Jahre hatten auch vor ihr nicht haltgemacht. Ich bemerkte unter meinen Händen ein paar winzige graue Härchen, und je näher das Datum der Geburt heranrückte, desto nervöser wurde sie. Bei Vickie war's nicht so, damals war sie nicht so unruhig gewesen. »Du brauchst keine Angst zu haben, Baby«, flüsterte ich, »in ganz kurzer Zeit ist
    alles glücklich vorbei.«
    Sie sah zu mir auf. »Du verstehst mich nicht, Danny«, sagte sie leise, »ich habe nicht meinethalben Angst, ich habe Angst um dich.«
    Ich lächelte beschwichtigend. »Sei nicht nervös, Baby, mir geschieht schon nichts, ich bleib dir erhalten.«
    Sie verbarg ihr Gesicht wieder an meiner Schulter. »Bitte, Danny, ziehen wir morgen nicht um, bitte ziehen wir nicht dorthin. Wir wollen uns ein andres Haus suchen, wir können doch warten.«
    »Sprich keinen solchen Unsinn, Baby«, sagte ich, »du bist eben nervös und aufgeregt. Es wird dir großartig gefallen, wenn wir erst dort eingezogen sind.«
    Sie begann zu weinen. »Geh nicht dorthin zurück, Danny«, bat sie, »bitte geh nicht zurück! Du kannst Vergangenes nicht zurückrufen und das nicht ändern, was dir bestimmt ist. Ich zittere um dich, weil du dorthin zurückkehren willst.«
    Ich legte meine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu mir empor. »Nellie, bitte hör auf zu weinen«, sagte ich nachdrücklich, »das hat doch keinen Sinn. Du wirst wegen einem Nichts noch hysterisch. Es ist nichts als ein Haus, in dem man wohnt, wie jedes andre Haus - nicht mehr und nicht weniger. Versuche also nicht, etwas daraus zu machen, was es nicht ist, und bemühe dich, vernünftig zu sein.«
    Allmählich hörte sie zu weinen auf. »Vielleicht habe ich unrecht«, gab sie in sprödem beherrschtem Ton zu, »aber ich habe eine so schlimme Vorahnung.«
    »Ich erinnere mich, daß meine Mutter gesagt hat, es sei eines der Symptome einer Schwangerschaft - böse Vorahnungen zu haben. Alle Frauen leiden darunter.«
    Durch Tränen lächelnd, blickte sie mich etwas ungläubig an. Ich zog mein Taschentuch hervor und trocknete zärtlich ihre
    Tränen. »Verzeih mir, Danny«, sagte sie leise, »ich bin eben eine Frau.« Ich küßte sie auf den Mund. »Ich hab dir nichts zu verzeihen, Baby«, sagte ich, gleichfalls lächelnd, »so und nicht anders liebe ich dich doch.«
    Während die Männer einen weiteren Automaten hereinbrachten, trat ich aus dem Büro und folgte ihnen in die Werkstatt, wo sie ihn niederstellten. Zep und der Mechaniker untersuchten in sofort.
    »Was ist mit diesem hier nicht in Ordnung?« fragte ich.
    Zep blickte auf. »Das übliche, Danny«, antwortete er, »irgendeiner wurde wütend, daß keine Zigaretten drin waren und hat seinen Zorn an ihm ausgelassen.«
    Ich betrachtete den Automaten philosophisch. Ich war jetzt schon daran gewöhnt, denn das war der fünfzehnte Automat innerhalb von zwei Wochen, der uns beschädigt gebracht worden war. Wie komisch sind doch die Menschen, daß sie ihren Zorn an leblosen Dingen abreagieren.
    Ich untersuchte den Automaten aufmerksam. Der hier war ziemlich arg zugerichtet. Ich wandte mich an Zep. »Stell ihn in den Lagerraum«, sagte ich, »es hat keinen Zweck, etwas damit zu machen, 's ist bloß Zeitvergeudung.«
    Er nickte, und ich war eben im Begriff, ins Büro zurückzukehren, als meine Sekretärin aus der Türe trat. »Ein Ferngespräch aus Buffalo, Mr. Fisher«, sagte sie. Ich runzelte die Stirn und überlegte, wer mich von dort anrufen konnte. Dort oben kannte ich niemanden. »Wer ist's denn?« fragte ich.
    »Er wollte mir seinen Namen nicht sagen«, antwortete sie und sah etwas verwundert aus, »er hat bloß darauf bestanden, mit Ihnen persönlich zu sprechen.«
    »Okay«, sagte ich.

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