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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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antwortete er. »Okay«, sagte ich, »dann steigen Sie ein und fahren Sie mich zum Hotel zurück. Wir starten von dort.«
    »Jetzt gleich?« fragte der Mann und starrte mich an. »Jetzt gleich«, sagte ich kopfnickend.
    »Aber mein Mitfahrer kommt vor morgen früh nicht her«, protestierte er.
    »Wir warten nicht«, sagte ich, »ich werde mit Ihnen fahren. Das Zeug muß morgen früh in New York sein.«
    Der Hotelportier sah mich respektvoll an.
    »Ja, Mr. Fisher?«
    »Ich hab's mir anders überlegt«, sagte ich, »ich reise schon jetzt ab; geben Sie mir, bitte, das Kuvert.«
    »Sofort, Mr. Fisher«, antwortete er mit müder Stimme. Er öffnete das Safe und schob mir das Kuvert über den Tisch. Er sah aufmerksam zu, wie ich das Hotelkuvert aufschlitzte und hierauf das inliegende kleinere Kuvert herausnahm. »Alles in Ordnung, Sir?« fragte er gähnend.
    Ich nickte und legte einen Dollar für ihn auf den Tisch. »Tadellos«, sagte ich und wandte mich ab. Sein Dank folgte mir auf die Straße. Der Lastwagen wartete unter einer Straßenlaterne. Die Männer standen darum herum. Ich kletterte in das Führerhaus und überreichte Steve das Kuvert. Steve drehte sich um und übergab es dem Mann, der im Hotel mit mir gesprochen hatte. Dieser riß es hastig auf und blickte hinein. Er
    ließ die Noten beim Zählen rasch durch die Finger gleiten.
    Dann sah er zu mir auf und machte eine grüßende Handbewegung. Ich winkte zurück und wandte mich an den Fahrer. »Okay, Junge«, sagte ich, »fahren wir los!«
    Nachdem wir durch Newburgh durchgefahren waren, sah ich todmüde auf meine Uhr. Es war einige Minuten nach zehn. Dann blickte ich wieder auf die Straße und trat mit dem Fuß auf das Gaspedal. Nach und nach beschleunigte sich unser Tempo. Weiß und verlassen dehnte sich die Straße vor mir.
    Ich fuhr jetzt mit der höchsten Geschwindigkeit, die der Motor hergab und sah zum meinem Gefährten hin. Dfer Mann schlief fest, den Kopf hatte er in einer höchst unbequemen Lage an die Türe gelehnt. Ich war sehr hungrig. Ich hatte seit gestern nachmittag nichts gegessen, aber ich wagte doch nicht stehenzubleiben. Es handelte sich um eine zu heiße Ware.
    Außerdem konnte ich, wenn ich in stetigem Tempo weiterfuhr, mittags in New York sein.
    Die Stimme des Fahrers unterbrach meine Gedanken. »Ich werde Sie jetzt ablösen, Danny«, sagte er, »damit Sie auch ein bißchen schlafen können. Sie schauen hundemüde aus.«
    »Es macht mir nichts, noch länger zu fahren«, sagte ich, »dieses Baby fährt ja wie geschmiert.«
    »Trotzdem ist's besser, wenn Sie jetzt ein wenig schlafen«, sagte er. »Ihre Augen sind ganz rot. Vielleicht spüren Sie's noch nicht, aber Sie sind müde.«
    »Okay«, erwiderte ich und trat auf die Bremse. Die mächtigen Vakuumbremsen zischten. Langsam kam der Wagen zum Stillstand. Ich zog auch noch die Sicherheitsbremse an, dann schob ich mich aus dem Führersitz.
    Der Mann kletterte über mich hinweg und setzte sich hinter das Steuerrad. »Sehen Sie jetzt zu, daß Sie auch wirklich schlafen«, sagte er und löste die Sicherheitsbremse. »Sie haben seit Buffalo nicht geschlafen und waren doch die ganze Nacht wach.«
    »Ich kann schlafen, wenn diese Fahrt zu Ende ist«, erwiderte ich, »dann wird mir bedeutend wohler sein.« Ich verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte mich zurück.
    Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung, und das Summen des Motors füllte die Kabine. Ich versuchte meine Augen von dem weißen Streifen loszureißen, der auf der Straße einförmig vor uns herlief. Aber etwas in der Art, wie er sich, so weit das Auge reichte, endlos erstreckte, faszinierte mich. Eine schmale weiße Linie, die durch die Straßenmitte lief. Bleibst du auf der rechten Seite, dann bist du in Sicherheit. Überschreite sie - dann bist du tot. Bleib auf der rechten Seite. der rechten Seite.. der rechten Seite.. der. rechten. Seite. Ich fühlte, wie sich mein Kopf schlaftrunken an die Türe lehnte. Verzweifelt schüttelte ich ihn und versuchte die Augen offenzuhalten, aber es hatte keinen Sinn. Ich war zu müde. Widerwillig überließ ich mich dem Schlummer. Ich erwachte mit einem Ruck. Der Lastwagen stand, der Motor war verstummt. Ich blinzelte und wandte mich rasch an den Fahrer, der neben mir saß. »Was ist denn los?« fragte ich verschlafen. »Ist was passiert?«
    Er sah mich mit sardonischer Miene an, antwortete aber nicht. Auf meiner andern Seite ertönte jetzt eine Stimme, und ich fuhr herum. Ich riß die

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