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Bestialisch

Titel: Bestialisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Kerley
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Stunden nichts mehr gegessen. Ich brauche dringend eine ordentliche Mahlzeit. Ist das Four Seasons in der Nähe? Dort servieren sie dir eine Schokoladentorte, die einfach …«
    »Wir haben es eilig. Was hältst du davon?«
    Ich zeigte auf eine Imbissbude auf der Ecke. Jeremy holte einen Fleischspieß für sich und Hühnchen für mich. Wir mampften genüsslich vor uns hin, während wir den East River überquerten und nach Long Island rauschten. Als wir an Fabriken und Lagerhäusern vorbeifuhren, roch die Luft nach verbranntem Gummi und beißenden Chemikalien. Ludis führte Selbstgespräche und bekam anscheinend nichts mit. Der surrealistische Film, der in seinem Kopf lief, nahm ihn voll und ganz in Anspruch.
    Eine halbe Stunde später rollten wir an einem langen Grundstück mit Maschendrahtzaun vorbei. Dahinter wachte ein Mann in einem gestärkten Kampfanzug über mehrere Dutzend Jungs, die auf dem heruntergekommenen Gelände kraftraubende Fitnessübungen machten. Anfangs machten sie Kniebeugen und – als die Pfeife des Lehrers ertönte – Liegestützen. Beim nächsten Pfiff sprangen sie auf und machten wieder Kniebeugen. Die Hälfte der Jungs sah aus, als würden sie jeden Moment zusammenbrechen.
    Ein Stück weiter vorn entdeckte ich ein großes rotes Schild: Camp Wilderness.
    »Erziehungslager«, schlussfolgerte ich. »Für jugendliche Straftäter.«
    Im Erziehungslager landeten gewiefte, harte Jungs, wenn die Aussicht bestand, dass man sie mit Hilfe von harter Arbeit und strengen Regeln wieder in die Gesellschaft eingliedern konnte. Tagsüber wurden sie von speziell ausgebildetem Personal beaufsichtigt.
    »Hier werden missratene Knaben hart an die Kandare genommen«, meinte Jeremy. »Glaub mir, für Jimmy ist so was das Paradies.«
    Ludis drehte den Kopf nach hinten. »Wir sind schon dreimal hier gewesen. Wollen Sie Ihren Film immer noch hier drehen, Meister?«
    »Ich denke, dieser Ort wird eine maßgebliche Rolle spielen, Ludis. Er verströmt eine Aura von …«
    Ludis trat auf die Bremse, als ein grellroter Camaro mit einem Affenzahn vom Angestelltenparkplatz des Erziehungscamps schlitterte. Am Steuer saß ein Mann mit Sonnenbrille, der die Zähne bleckte, als er an uns vorbeiraste.
    »Das war er«, flüsterte Jeremy. »Jim Day. Oder James Knight, wie er sich derzeit nennt. Er haut früh ab. Normalerweise ist er bis vier Uhr hier.«
    Mein Handy klingelte. Waltz. Ich warf Jeremy einen Blick zu und legte den Finger auf die Lippen. Halt den Mund.
    »Was treiben Sie gerade, Detective?«, fragte Waltz mich. Seine Stimme klang angespannt. Im Hintergrund hörte ich noch andere Stimmen.
    »Die Puzzleteilchen ergeben langsam ein Bild, Shelly.«
    »Und mehr können Sie nicht sagen?«
    »Geben Sie mir noch ein paar Stunden. Was ist das denn für ein Durcheinander bei Ihnen?«
    »Das große Ereignis, falls Sie sich erinnern. Pelham wird heute ihre Rede halten. In einer Stunde ist es so weit. Ihre Fans und Gegner haben sich auf den Straßen versammelt. Da ist jetzt schon kein Durchkommen mehr. So viele Plakate habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Und jetzt bin ich gefordert. Das hat mir der Polizeichef eingebrockt, der Pelham unterstützen möchte. Wir haben zwei Typen mit Buttons aus der Menge geholt, auf denen KASTRIERT DIE SCHLAM-PE stand.«
    »Und wie passt das mit freier Meinungsäußerung zusammen?«
    »Na, sie hatten auch noch eine AK-47.«
    »Okay. Ist noch eine Puppe eingetroffen?«
    »Nein.« Sein Tonfall veränderte sich, wurde schärfer. »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten über Folger? Was haben Sie vor?«
    »Ich kann Sie nicht mehr hören, Shelly. Die Verbindung bricht ab.«
    Ich klappte das Handy zu. Ludis gab Vollgas und heizte wie ein gelber Blitz durch die Straßen. Fünf Blocks später holten wir Day an einer roten Ampel ein. Ludis ließ drei andere Fahrzeuge vor und sang aus voller Kehle My Way. Days furchtloser Fahrstil implizierte, dass er das Motto »Freie Fahrt für freie Bürger« ausschließlich auf sich bezog. Er schnitt andere Autos, überholte sie, überfuhr Fahrbahnmarkierungen, was die anderen Verkehrsteilnehmer veranlasste, ihm den Vogel zu zeigen oder frenetisch zu hupen.
    Wir folgten ihm in ein Industriegebiet südlich vom Harlem River und beobachteten aus der Ferne, wie Days Wagen auf ein fensterloses Backsteingebäude an einer Straßenecke zusteuerte. Auf dem zweistöckigen Lagerhaus standen die verblichenen Worte CASSINIS OBST UND GEMÜSE.
    Eine elektronisch gesteuerte Tür ging

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